Stefan Tweraser
Die Zeitung WAZ hat ein Interview mit dem Chef von Google Deutschland geführt. Bei allen Fragen geht es mehr oder weniger um den Datenschutz bei Google, Street View oder Chrome.
WAZ: Ich möchte hier einfach mal zwei Fragen zitieren: Haben Sie denn schon mein Zuhause fotografiert mit einer dieser Autokameras, die Sie derzeit im Rahmen des Projekts Street View durch die Republik schicken. Tweraser : Je nachdem wo Sie wohnen, kann es sein, dass wir den Straßenzug, an dem Ihr Haus liegt, fotografiert haben. Generell geht es uns aber nie um einzelne Personen, sondern nur darum, Städte und Straßen möglichst realistisch über das Internet begehbar zu machen. Sie können sich bald mit dieser Funktion bei Google Maps beispielsweise auf Reisen vorbereiten und eine Stadt virtuell erkunden. [...] WAZ: Es heißt, Google stelle zu viele persönliche Daten bei Chrome ein. Tweraser : Es gibt keine einzige Verbindung zwischen der Person und dem, was Sie im Internet tut. Die einzige Verbindung ist die IP-Adresse. Also könnte theoretisch nur der Internet-Provider eine persönliche Beziehung herstellen. Aber nicht Google.
» Vollständiges Interview [thx to: ca18804 & BlitzChecker]
Street View Ich habe Google Sprecher Kay Oberbeck Anfang dieser Woche einige Fragen zu Google Street View geschickt. Vor wenigen Minuten trudelten die Antworten bei mir ein. Kay Oberbeck ist bei Google Sprecher für Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Skandinavien. Bevor er 2006 zu Google Deutschland nach Hamburg wechselte, war Oberbeck bei Lycos Pressesprecher. GoogleWatchBlog: Falls wir richtig gezählt haben, wurden Street View Autos in über 20 deutschen Städten gesehen. Nach Aussage Ihrers Kollegen Herrn Keuchel ist Berlin, Frankfurt und München fertig. Wann können wir mit der Veröffentlichung von Street View in Deutschland rechnen? Mit wie vielen Städten geht es los?
Kay Oberbeck: Wir sind ja noch mitten dabei, die Straßenzügen von deutschen Städten zu fotografieren - und dabei sind wir auch auf äußere Faktoren angewiesen, wie in erster Linie auf die Wetterbedingungen. Das macht es schwierig, einen Starttermin für die Funktion der Straßenansicht in Google Maps zu bestimmen. Es kann ebenso gut sein, dass wir zum Start erst eine begrenzte Auswahl an Städten derart darstellen.
GWB: Immer wieder beschweren sich einige Datenschützer über Street View. Denken Sie, dass ein Kompromiss gefunden werden kann? Wie mir Stefan Keuchel neulich am Telefon sagte, wäre das Zensieren von Gesichtern gar nicht nötig.
Oberbeck: Es gibt Datenschützer wie den Hamburger Datenschutzbeauftragten Hartmut Lubomierski, der die Straßenansichtsfunktion in Google Maps außerordentlich lobt. Der Schutz der Privatsphäre liegt uns natürlich am Herzen, gerade deshalb haben wir ja in den vergangenen Monaten eine Software entwickelt, die es uns erlaubt, Gesichter unkenntlich zu machen und ebenso Auto-Kennzeichen zu verwischen. Zudem bieten wir die Möglichkeit, Bilder zu entfernen, wenn sich jemand darauf erkennen sollte (von der Funktionsweise kann man sich im Übrigen jetzt schon überzeugen, zum Beispiel unter maps.google.de/tourdefrance2008 oder in der Darstellung der US-amerikanischen Städte in Google Maps).
GWB: Nach einem Jahr sind in New York neue Bilder online gegangen und andere Städten wurde inzwischen auch schon aktualisiert. Wie oft ist es derzeit geplant die Straßenbilder in Deutschland zu aktualisieren?
Oberbeck: Konkrete Zeitvorstellungen hierfür sind mir nicht bekannt.
GWB: Vielen Dank.
Matt Cutts zählt wohl zu den bekannsten Googlern weltweit. Cutts beschäftigt sich bei Google vor allem mit Angelegenheiten um Suchmaschinenoptimierung (SEO). Er hat 2007 einen Algorithmus entwickelt, der Google Bomben entschärfen soll. Das Interview wurde vorallem für Deutschland gemacht. Hier die Übersetzung aus dem Webmaster Blog von Google:
Deutsche Übersetzung des Interviews Hallo an alle User aus Deutschland! Ob ihr nun User, Webmaster oder ein SEO seid - ich freue mich, hier die Gelegenheit zu haben, ein bisschen mit euch zu sprechen. Ich hoffe, dass ich bald die Möglichkeit finde, auch einmal nach Deutschland zu kommen. Bis dahin bin ich froh, dass wir hier viele talentierte Googler haben, die sich um den deutschen Markt kümmern und den Kontakt zu deutschen Webmastern halten. Das Feedback, das wir durch unser Diskussionsforum von euch bekommen, nehmen wir sehr ernst und versuchen, es entsprechend umzusetzen. Ich hoffe, euch gefällt das Interview! Frage: Kannst Du uns erzählen, wie du mit Webspam in Berührung gekommen bist? Matt: Das war, als ich gerade bei Google angefangen hatte. Ich arbeitete damals am SafeSearch-Projekt, einem Filter für pornografischen Content. Damals herrschte die Annahme, dass eine Site mit hohem PageRank automatisch sauber sein sollte, da ein hoher PageRank eigentlich kein typisches Signal einer Porn-Site war. Als dann doch einmal eine derartige Site durch den Filter kam, stellte ich fest, dass es sich dabei um eine abgelaufene Domain handelte, die vom W3C, also einer großen Autorität, verlinkt war. Das war eigentlich der Moment, als ich merkte, dass einige Leute doch Wege gefunden hatten, um unsere linkbasierten Algorithmen und den PageRank auszutricksen. Meine erste Spam-Site war also eine Porn-Site - vielleicht kann ich mich auch deshalb noch so gut daran erinnern. :) Frage: Was glaubst du sind die größten Herausforderungen für Suchmaschinen in den nächsten fünf Jahren? Matt: Ich denke, da gibt es viele Herausforderungen. Eine davon ist, dass die User immer größere Erwartungen an Suchmaschinen stellen. Udi Manber, einer unserer VPs für Softwareentwicklung, hat dies gut dargestellt, indem er die Suchanfragen von vor einigen Jahren mit denen von heute vergleicht. Was damals wirklich schwierig war, haben wir heute ganz gut im Griff, was gleichzeitig bedeutet, dass die User von uns erwarten, auch bei noch komplizierteren Suchanfragen gute Resultate zu liefern. Wir bekommen also laufend kompliziertere Suchanfragen, die zunächst als unlösbare Aufgabe erscheinen, und sobald wir diese Herausforderungen geschafft haben, können wir sicher sein, dass die Suchanfragen der User noch komplexer werden. Frage: Was sind deine Empfehlungen an die Besitzer kleinerer Websites für das Ranking in den Google Suchergebnissen? Matt: Ein zentrales Element ist es, kreativ zu sein. Die meisten Webmaster kleiner Sites rechnen sich beim Start einer neuen Site keine besonderen Chancen aus, mit großen Sites bei allgemeineren Suchanfragen konkurrieren zu können. Deshalb sollten sie sich beispielsweise zunächst auf eine bestimmte Nische konzentrieren. Wenn ihr eine Site über Schuhe starten wollt, könnt ihr euch z. B. zuerst auf Schuhe für Leute mit besonders großen Füßen konzentrieren. Ich habe schon einige Webmaster kleiner Sites gesehen, die das erfolgreich angewandt haben. Ihr könnt euch dann zunächst ganz auf diese Nische konzentrieren und dadurch zu einer Art Experte auf diesem Gebiet werden. Darauf basierend könnt ihr eure Website ausbauen. Ein weiterer Vorteil bei kleineren Sites ist, dass ihr damit viel kreativer sein und schneller reagieren könnt, als es Betreibern einer sehr großen Site möglich ist. Ich habe mit einigen Webmastern großer Sites gesprochen, die mir von riesigen, jahrelangen Projekten erzählten und auf Nachfrage erklärten, dass eigentlich nur ein bestimmter Teil im oberen Bereich der Site auf allen Seiten geändert werden sollte. Es erforderte viele Monate, um die Zustimmung aller Beteiligten innerhalb der Firma zu bekommen. Als kleiner Webmaster kann man solche Änderungen hingegen schnell umsetzen, mit verschiedenen Versionen experimentieren und Dinge, die gut funktionieren, sehr schnell einbauen. Der Vorteil ist also die Möglichkeit, sehr schnell reagieren zu können und den Freiraum für Experimente zu haben, was bei großen Firmen so meist nicht der Fall ist. Ebenso haben kleinere Webmaster den Vorteil, sich eine kleine Nische suchen zu können, wo sie schnell ein Experte werden und den Status einer Autorität erreichen können. Frage: Um bei Google gut zu ranken, sollte jeder Webmaster... Matt: ...die Google Webmaster-Zentrale kennen. Ok - ich bin hier vielleicht etwas voreingenommen. Mit den Tools der Webmaster-Zentrale könnt ihr die Backlinks eurer Site prüfen, die Keywords erkennen, mit denen User nach eurer Site suchen, und ihr könnt Crawling-Fehler identifizieren, wie z. B. fehlerhafte Links oder Bereiche der Site, die nicht gecrawlt werden können. Es ist praktisch, wenn man einfach eine Übersicht haben kann, z. B. wo 404-Fehler auftreten. Außerdem könnt ihr mit den Webmaster-Tools verschiedene Statistiken aufrufen: Was ist der Abstand zwischen den Besuchen von Googlebot oder wieviele Seiten werden pro Tag gecrawlt. Eine meiner Lieblingsfunktionen ist, dass ihr eine Benachrichtigung bekommt, wenn wir glauben, dass ihr z. B. verborgenen Text habt oder sonstige Spam-Signale vorliegen - wenn eure Site beispielsweise gehackt wurde. Wir zeigen euch in solchen Fällen eine Mitteilung in unserem Nachrichten-Center an, das in verschiedenen Sprachen angeboten wird. So werdet ihr beispielsweise über URLs informiert, bei denen wir versteckten Text identifiziert haben. Wenn ihr das Problem behoben habt, könnt ihr direkt von den Webmaster-Tools aus einen Antrag auf erneute Überprüfung stellen. Es gibt hier also eine Menge praktischer Tools, mit denen ihr euch auf jeden Fall vertraut machen solltet - und sie sind alle kostenlos! Frage: Gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, wie Google mit seinen Usern umgeht? Matt: Jeder Markt ist verschieden. Ich denke, Google tut gut daran, diese Unterschiede wahrzunehmen und inzwischen gibt es bei Google auch eine Menge Leute, die sich mit solchen Fragen beschäftigen. Ich glaube, Google muss so aufmerksam wie möglich auf die Anforderungen und Besonderheiten der individuellen Märkte reagieren. Im Deutschen werden beispielsweise häufig mehrere Worte zu neuen Worten zusammengesetzt, was im Englischen nicht der Fall ist. Es werden also unterschiedliche Techniken angewandt, was sich auch in einer unterschiedlichen Rechtschreibprüfung niederschlägt und der Art und Weise, wie wir die jeweils relevantesten Dokumente in den verschiedenen Sprachen bestimmen. Ich finde es wunderbar, dass wir so international sind und wir unsere Webmaster-Tools in einer Vielzahl unterschiedlicher Sprachen anbieten - von Deutsch bis Chinesisch. Ich finde, wir sind sehr darum bemüht, auf die Besonderheiten der verschiedenen Märkte einzugehen und herauszufinden, wie wir dort ausgezeichnete Resultate liefern können. Einige unserer Mitarbeiter beteiligen sich aktiv an Diskussionsforen und ebenso bieten wir kostenlose Foren an, wo alle Webmaster ihr Feedback hinterlassen können. Wir nehmen euer Feedback aus allen Märkten sehr ernst - diese Art der offenen Kommunikation fand großen Zuspruch auf Seiten der Webmaster und User. Wir haben einige sehr talentierte Kollegen, die sich um diese Dinge kümmern und wir freuen uns, auf diese Weise mehr darüber zu erfahren, wie wir unsere Dienste verbessern können. Frage: Schaust du bei allen Websites, die du besuchst, auch nach gekauften Links, die PageRank weitergeben? Matt: Wir machen immer Witze darüber, dass, wenn du einmal gelernt hast, Spam zu erkennen, es so ist, als ob du alle Seiten mit einer Art Röntgenblick betrachtest und dich fragst, warum jemand genau diese Links gesetzt hat - das kann also ein Segen und Fluch zugleich sein, wenn einem ständig Dinge auffallen, die dem gewöhnlichen User vielleicht verborgen bleiben. Das ist etwas, was mir ständig passiert: Bei allen Websites schaue ich fast automatisch, was diese Site gut macht und was nicht. Manchmal beeinträchtigt das einfach auch den Genuss beim Surfen, da ich mir gar keine Site mehr ganz "unschuldig" anschauen kann - aber es hilft natürlich dabei, ständig etwas dazuzulernen. Wir bekommen auch viele Spam-Reports von Usern, was sehr nützlich für uns ist. Es hilft uns sehr, wenn User feststellen, wie wir unsere Suche noch weiter verbessern können und uns entsprechend Feedback geben. Frage: Was ist die lustigste Frage, die dir bisher bei einer Konferenz gestellt wurde? Matt: Eine meiner Lieblingsfragen war: "Ich habe hier eine Menge verschiedener Sites und habe sie auch gegenseitig verlinkt, aber sie ranken einfach nicht so gut in Google und eigentlich auch nicht bei Yahoo! und ich frage mich, was ich machen muss, um das Ranking meiner Sites zu verbessern." Auf der Konferenz saß ein Kollege von Yahoo! neben mir und fragte mit einem zynischen Blick: "Ok, du sprichst von vielen Sites - um wie viele handelt es sich genau? Sind es 5 oder 10? Wie viele denn?" Der Fragende machte daraufhin einen etwas betroffenen Blick und schaute sich kurz im Raum um, nur um dann zu verkünden, dass er 1500 Sites hat - woraufhin natürlich gleich ein großes Raunen durch den Saal ging. Ebenso ist es immer wieder amüsant, wenn Leute Fragen stellen, um herauszufinden, wieviele Tricks man anwenden kann, ohne von uns entdeckt zu werden. Es ist so wie in der Schule, wenn der Schüler fragt, was denn die Fragen im nächsten Test sind. Diese Fragen gehen dann soweit, dass ich einfach nur sagen möchte: Ok - erstellt einfach eine gute Site, vermarktet sie gut und wendet "White-Hat" Optimierungstechniken an, dann könnt ihr auch ruhig schlafen und müsst euch nicht darum kümmern, wie weit ihr gehen könnt. Frage: Angenommen, Google hätte alle Spam-Probleme gelöst und du hättest auf einmal eine Menge Zeit - was würdest du dann tun? Matt: Ich bin total begeistert von Gadgets aller Art. Außerdem liebe ich Open Source, Ubuntu, Linux und all diese Dinge. Eine andere Sache, die ich wirklich mag, und das klingt vielleicht merkwürdig, sind alle Arten von Plug-ins: z. B. Firefox-Erweiterungen und Add-ons, Photoshop Plug-ins oder Wordpress Add-ons. Ich würde also viel Zeit damit verbringen, derartige kleine Plug-ins und Erweiterungen für alle möglichen Arten von Software zu schreiben. Es macht mir großen Spaß zu sehen, wie jemand ein Produkt bereitstellt, das von Usern erweitert, verändert und verbessert werden kann, um so die Funktionalitäten weit über den Rahmen des ursprünglichen Produkts auszuweiten. Wenn ich also unbegrenzt Zeit zur Verfügung hätte, würde ich sicher viel im Open Source Bereich machen und alle möglichen Plug-ins entwickeln.
Street View Heute Morgen hat das ZDF zwei Beiträge über Google Maps Streetview gesendet. Der erste erklärt Streetview allgemein und zeigt die unterschiedlichen Meinungen der deutschen Datenschützer. In hoher Qualität direkt bei YouTube » "Der virtuelle Blick über den Gartenzaun" Der zweite ist ein Interview mit Pressesprecher Stefan Keuchel: » Interview [thx to: weblogger] -- Zu den 100 Sekunden bei Galileo auf Pro7: Leider hatte ich meinen TV Stick nicht zur Hand :(
Sergey Brin Google-Gründer Sergey Brin war bei Google Zürich zu Besuch und hat den Schweizer Nachrichten dort ein kleines Interview gegeben. Dieses mal geht es weniger um technische Neuerungen, sondern mehr um Sergey selbst, seinen Lebensstil und seine Visionen für Google und die gesamte Computerwelt. Leider sehr kurz, aber dennoch recht interessant. Wieder einmal ein sympathischer Kerl in diesem Interview ;-) [10vor10, thx to: Urs Lang]
Splitterlogo Googles Datenschützer Peter Fleischer sagte der Zeit, dass die Nutzer von vornherein die Datenschutz-Einstellungen nutzen sollten, denn dafür wurden sie gemacht. Weiter sagte er der Wochenzeitung: "Menschen müssen besser lernen, ihre Privatsphäre in der digitalen Welt zu managen. Sie müssen lernen, wann sie anonym bleiben wollen und wann sie identifiziert werden möchten". Auch bestätigte er abermals, dass Google die Daten nicht verkaufe. Das Unternehmen aus Mountain View habe nicht das Geschäftsmodell, die über 500 Millionen Account-Inhaber zu kennen. Fleischer fordert eine weltweite Regelung der Datenschutzbestimmungen. Google halte sich an die Vorgaben aus Brüssel (EU-Vorgaben). [Golem, Winfuture]
Marissa Mayer Der Radiosender KQED FM hat ein Interview mit Marissa Mayer über die verschiedensten Themen rund um Google geführt. In dem 51-minütigen Interview gibt sie nur wenige Einblicke, nennt aber einige interessante Zahlen und Details - etwa dass bei Google im Idealfall eine Frauenquote von 25% herrscht. Das Interview kann komplett heruntergeladen werden. Hier Auszüge aus dem Interview (Von Google OS übernommen)
- Durch die derzeit noch stark mangelhaften Möglichkeiten überall auf der Welt ins Internet zu gehen und zu Suchen, gehen sehr viele Informationen verloren und die User suchen sehr viel seltener als sie eigentlich sollten. Na android wird da schon helfen... ;-) - Das Ziel von Google Streetview ist es, herauszufinden wie Dinge - z.B. Museumstüren - aussehen - Durch die Anzeige von Bannern innerhalb der Bildersuche könnte Google 80-200 Millionen Dollar im Jahr verdienen, aber dann würde die Anzahl der User stark sinken. Respekt dass Google dem widersteht... - Durch die Anzeige von wenigen kleinen Bannern erweckt Google den Eindruck dass der Banner relevant und hilfreich für den User ist - das ist also das Geheimnis ;-) - Google entwickelt ausschließlich Mainstream-Produkte die für jeden User einfach und ohne lernen benutzbar sein sollten - Die Anzeige von Bannern innerhalb von Google Mail erfolgt, wie bei Webseiten auch, durch das herauspicken von wichtigen Keywords und der Anzeige der dazugehörigen Banner - Eine Frauenquote von 25% ist der Idealfall für den Firmenfrieden. Google versucht dieses Verhältnis in all seinen Büros zu halten. - Auch wenn Google sonst alles selbst macht, wurde ein kleiner Geschäftsteil ausgelagert: Das Alpha-Testen von Diensten und ein Teil des Interface-Designs - Das Durchschnittsalter der Googler entspricht in etwa immer dem von Larry Page & Sergey Brin - 80% aller Suchen mit GOOG-411 erfolgen zur Zufriedenheit der User - Google hat über 1 Million Bücher indiziert mit einer durchschnittlichen Länge von 300 Seiten indiziert. Damit entspricht der Index ungefähr dem des Webindexes im Jahr 2000 - Google hat keine Pläne für ein Betriebssystem - Google Health wird demnächst an den Start gehen
» Interview als mp3 downloaden [Google OS]
Panoramio Wie am 22. Februar angekündigt, habe ich ein Interview via Email mit Panoramio Gründer Eduardo Manchon gemacht. Gestern Abend hat er mit die Antworten geschickt: GoogleWatchBlog: Vor gut 9 Monaten wurde Panoramio von Google übernommen. Große Veränderung haben die Nutzer noch nicht gesehen. Die Zeit zwischen den Updates liegt bei circa 2 Monaten, meines Wissen war das früher auch so. Was hat sich deiner Meinung nach geändert?
Eduardo Manchon: Im Moment ändern sich viele Dinge. Die meisten sind aber nur auf der unsichtbaren Serverseite. Jetzt innerhalb von Google hat Panoramio eine sehr zuverlässige Infrastruktur und wir können weiterhin mit einer guten Performance wachsen. Nun ist die Seite auch bei sehr starkem Traffic sehr schnell. Ja es stimmt auf der Nutzerseite hat sich nicht allzuviel geändert. Grund ist einfach wegen der technischen Integration konnten wir nur wenige neue Features veröffentlichen. Aber während der Zeit haben wir auch an vielen neuen Funktionen gearbeitet, die in den nächsten Monaten online gehen werden.
GWB: Während meiner Übersetzung sah ich, dass das Panoramio Team an ein Kontrollsystem starten will, welches auf der Community basieren soll. Wie wird das ausschauen?
Manchon: Ja, viele Menschen bieten sich selbst als Freiwillige an um die Fotos zu überprüfen. Ein Community basiertes System wäre extrem schnell. So würde es grundsätzlich ausschauen: Eine einfaches Interface zeigt lediglich ein Foto und du kannst es entweder akzeptieren oder zurückweisen. Dass das Foto in Google Earth aufgenommen wird, müssen zuvor einige Nutzer das Foto akzeptieren. Anderes herum ist es natürlich genauso. Aus diesen Informationen wird das System dann lernen: Wenn Meinung bei überprüften Fotos mit denen von anderen Nutzern übereinstimmt, wird erhalten deine Kontrollen ein höheres Gewicht.
GWB: Im Januar gab es ein Redesign bei den Fotobereichen. In den Kommentaren zu meinem Artikel haben einige Leser kritisiert, dass die Seite komplett neu geladen wird, wenn man das nächste Foto in der Einzelansicht aufruft. Wird das durch AJAX verbessert?
Manchon: AJAX ist cool, aber wir wollen es nur da einsetzen, wo es nützlich ist. Denn beim nächsten Foto sind es ganz andere Kommentaren, eine andere Position, der Titel ist anders. Daher macht es dort keinen Sinn AJAX einzusetzen, da ganz schön viel geändert wird. Diese Vorschläge werden auf einer großen Karte angezeigt und dafür benötigen wir Platz. Aber der Einsatz von AJAX würde zum Beispiel beim "Flagging System" für unpassende oder anstößige Fotos sinnvoll sein.
GWB: Wird Panoramio in Google Accounts integriert? Wie schaut es mit einer Integration in Picasa aus?
Manchon: Macht es Sinn den Spiegel und die Bild-Zeitung in eine Seite zu integrieren, nur weil beide in die Kategorie "Text" gehören? Nein, beide haben einen anderen Fotos und verschiedene Ziele. Auf die gleiche Art können Foto Sharing Seiten sich in stärkster Weise unterscheiden. Panoramio ist eine Seite für Fotos von Orten wogegen Picasa für alle deine Fotos ist. Wir weisen einige Integrationen in der Zukunft nicht zurück, aber im Moment halten wir an der Trennung fest. Aus diesem Grund gibt es auch noch keine Upload Tools.
GWB: Nach der Prüfung kann es einige Zeit dauern bis die Fotos in Google Earth sind. Wieso gehen die eigentlich nicht live bzw. annähernd live in Google Earth?
Manchon: Google Earth ist eine einzigartige Anwendung, die Millionen Nutzern jeden Tag verwenden. Sie erforschen den Globus in einer Art, die es bisher nicht gegen hat. Du kannst dir vorstellen, dass es ein sehr komplexes Produkt ist und das Hinzufügen von Infos dauert einfach einige Zeit. Aber wir haben die Zeit halbiert. Wenn du heute ein Foto hochlädst, dann dauert es zwischen 2 und 6 Wochen bis es in Google Earth erscheint.
GWB: Viele platzieren ihre Fotos nicht am Standort das Aufnahme sondern auf dem Motiv. Gibt es Ideen das zu verhindern?
Manchon: Wir wollen die Bilder da platziert haben wo die Kamera war, aber in einigen Fällen, zum Beispiel bei großen Bergen, ist es für die Nutzer besser ein Foto auf der Bergspitze zu platzieren. In solchen Fällen ist es kein Problem. Seitdem die Fotos manuell durch die Nutzer platziert werden, ist es schwerer falsche Platzierungen zu verhindern. Andere Nutzer können aber eine bessere Position vorschlagen und der Fotograf erhält einen Hinweis darauf.
GWB: Wird es eine Möglichkeit geben die Blickrichtung der Fotos zu bestimmen (anstelle des Punktes ein Pfeil)?
Manchon: Das könnte ein Feature in der Zukunft sein, aber es ist schon jetzt schwierig genug die Fotos auf dem Satellitenbild zu platzieren. Wir ziehen es also vor nicht als zu viele Dinge zu fragen.
GWB: Zu guter Letzt: Kannst du uns einige technische Informationen geben? Wie viel Speicher, Server und vie hoch der Traffic ist? Oder sind diese Details streng geheim?
Manchon: Ich kann dir leider nur die Infos geben die öffentlich auf der Seite zu finden sind: Wir haben circa 5 Millionen Fotos mit Geo-Tags und 1,4 Millionen registrierte Nutzer.
GWB: Vielen Dank für das Interview, Edurado.
Manchon: Bitteschön, Pascal.
Wikia Das Handelsblatt interviewte Jimmy Wales. Der Wikipedia-Gründer, der zuletzt auf Grund seiner Suche Wiki-Search in den Medien war, beantwortete auch die Frage "Wird aus Wikia ein Google-Killer?"
Nein, was ich versuche klar zu machen ist, dass Google gar nicht im Suchgeschäft tätig ist. Die Suche ist ein Service. Googles Geschäftsmodell besteht darin, Werbung in Webinhalte zusammenzuführen und daran zu verdienen. Unser Modell sieht anders aus, weil wir komplett auf Open-Source-Technologie setzen. Wenn wir erfolgreich sind, was noch gar nicht feststeht, werden wir in der Lage sein, hunderte kleiner fachspezifischer Suchmaschinen aufzubauen, von denen jede einen kleinen Marktanteil hält und nicht einen einzigen großen Google-Konkurrenten, der auf einem geheimen Algorithmus beruht. [...]
» vollständiges Interview
Marissa Mayer Googles Produktchefin Marissa Mayer hat wieder einmal in die Zukunft der Suchmaschinen geblickt und sich dabei vorallem auf das sogenannte "Social Search" bezogen. In der Zukunft sollen Suchergebnisse nicht mehr nur statisch oder auf die eigenen Bedürfnisse angepasst personalisiert sein, sondern auch die Profile der Freunde mit einbezogen werden. Aber ob die User das wirklich wollen? Bisher hat es Google noch nicht einmal geschafft den eigenen Suchverlauf, Surfverlauf, die Bookmarks oder weitere Daten zur Personalisierung der Suchergebnisse mit einzubeziehen, aber Marissa geht schon einen Schritt weiter: In ferner Zukunft sollen die Suchergebnisse auch von den Bookmarks und den Verläufen von Freunden geprägt sein. Wenn eure Freunde eine bestimmte Seite besuchen soll diese dann in Folge auch bei euch weiter oben in den Suchergebnissen stehen.
Social search happens every day. When you ask a friend ?what movies are good to go see?? or ?where should we go to dinner??, you are doing a verbal social search. You?re trying to leverage that social connection to try and get a piece of information that would be better than what you?d come up with on your own. For example, it?s clear that people would attribute more authority to the pages that their friends have visited. So if we took Web History and allowed that data to influence rankings, such that pages that your friends have visited were now bumped up in your search ranking, that that might be a good augmentation to something like personalized search. In essence, it?s a fusion of personalized and social search. In this case, what we would do is say: This Google Mail account which maps to Marissa Mayer then maps to these other friends, allow those friends to influence this ranking.
Die Frage ist ja nur, ob die User das wirklich wollen und wie sinnvoll das ganze ist. Auch der allerbeste Freund hat dennoch andere Interessen und Vorlieben als ich und sollte nicht in meinen Suchergebnissen rumpfuschen. Es kann natürlich praktisch sein wenn man gemeinsame Termine oder Ausflüge plant, aber nicht bei der persönlichen oder alltäglichen Suche. Am besten wäre so eine Funktion natürlich wenn sie individuell zuschaltbar ist. Google müsste also 3 verschiedene Suchergebnisse aufbauen: Statisch, Personalisiert, Freunde-bezogen personalisiert. Eventuell könnte man auch jeden Freund einzeln hinzuschalten bzw. aus einer Suche entfernen dürfen. Denn nur weil mein Freund Porno-Surfer ist, muss ich nicht die gleichen Interessen haben wenn ich nach einem Star suche ;-) Die Frage ist natürlich auch, wie Google erkennen möchte wer Freund und wer Feind ist. Das läuft ja schon bei den Reader Shared Items etwas verquer... Natürlich könnten die Daten von OpenSocial mit einbezogen werden, aber auch diese werden von den meisten nicht wirklich gepflegt und ein Großteil der User nimmt eh jede Freunde-Anfrage einfach an... Marissa erklärte übrigens auch, dass sie nicht glaubt dass solche oder ähnliche Funktionen innerhalb der nächsten 10 Jahre zu erwarten sind. Sie betonte auch dass Google derzeit nicht an solchen Funktionen bastelt. Wohl aber wird man ein passendes Konzept in der Schublade haben, sonst hätte sie wohl kaum darüber erzählt... [Google Blogoscoped, Google OS]
Marissa Mayer In ihrer gestrigen Print-Ausgabe hat die FAZ mal wieder ein sehr interessantes Interview mit Marissa Mayer gebracht. Mayer gibt in dem Interview einen Einblick in zukünftige Entwicklungen, Ziele der Suchmaschine, und spart nicht mit Seitenhieben auf die Konkurrenz. Außerdem kündigt sie für heute ein "weltweit sehr spannendes Doodle" an - das klingt doch mal interessant ;-) Leider ist das Interview nicht komplett online kostenfrei verfügbar, daher werde ich einfach die Stichpunkte von Michael aufgreifen:
* Zukünftig (Marissa Mayer rechnet mit 5 - 10 Jahren) solle die Google-Suche richtige Fragen beantworten können (Etwa: wann läuft der Film XY in Köln?). Vor allem solle dies dann aber durch Spracherkennung erfolgen. Es gibt schon Versuche Texte von Podcasts herauszuschreiben und durchsuchbar zu machen. Zumindest der Teil mit der Spracherkennung entspricht so ziemlich genau dem Gegenteil von dem was Googles Forschungschef Peter Norvig gesagt hat. Ansonsten wird sich die Beantwortung von einfachen Fragen wohl auch in Zukunft am einfachsten über OneBoxen lösen lassen - genau die angesprochene Kino-OneBox existiert ja schon. * Google-Produkte müssen alltägliche oder zuminmdest allwöchentliche Probleme lösen und einfach zu erklären sein, da sich Google-Produkte nur durch Mundpropaganda verbreiten können. Beste Beispiele seien iGoogle und Google Maps. Ich denke dass ist genau der Punkt der hinter Googles Erfolg steckt. Man kann den User auch mit einem Milliardenbudget nicht zwingen die eigene Software zu nutzen bzw. Informationen freizugeben. So etwas muss freiwillig kommen. Und das funktioniert nur durch Software die wirklich das Alltagsleben erleichtern kann. Wobei ich Google Maps aber nicht unbedingt mit iGoogle vergleichen würde, das eine beschafft die Informationen und das andere sammelt sie nur von tausenden Quellen zusammen. * Es wird etwa eine von zehn Ideen verwirklicht. Die werden dann bei Google Labs veröffentlicht. Von denen - so hofft man - sollen zumindest 20% bis 25% erfolgreich sein. Es sei wichtig viel auszuprobieren. Ein Blick auf die Google Labs-Seite zeigt, dass dieses Konzept einfach aber erfolgreich ist. Auf der rechten Seite werden die aus den Labs entstandenen Dienste (darunter Reader, Maps, Notebook und Video) angezeigt und auf der linken Seite die Produkte die sich aktuell noch in Entwicklung befinden. Aus einigen (wie z.B. Transit) wird nie ein eigenständiges Angebot werden sondern die Technik dahinter wird in bestehende Dienste (in diesem Fall Maps) integriert werden. Und einiges wird komplett in der Versenkung verschwinden, so kann man sich die teure Entwicklungsarbeit sparen. * Google Produktsuche soll besser werden. Wobei es schon im Herbst Verbesserungen gegeben haben soll. Gerade in den letzten Tagen habe ich die Produktsuche sehr viel genutzt und gemerkt dass hier doch so einiges an Informationen fehlt. Neben den objektiven Daten gibt es keinerlei subjektive Informationen. Keine Sternchen-Bewertung oder Kommentare von Besitzern dieser Produkte. Zu diesen Zwecken musste ich immer zu "Konkurrent" (derzeit nicht wirklich) ciao.com wechseln. * Viele Suchanfragen fielen einem unterwegs ein, wenn man keinen Computer zu Verfügung hat. Und wenn man zu Hause am Computer sei habe man die Suche oft schon wieder vergessen. Deswegen sei der Handymarkt für Google sehr wichtig, um diese "verlorenen" Suchanfragen für sich zu gewinnen. Ich gehöre leider bis heute immer noch zu denen die niemals im mobilen Web gesurft haben und kann diesen Ansatzpunkt daher sehr gut verstehen. Ich denke wenn das mobile Internet in einigen Jahren selbstverständlich sein wird (dazu müssen aber natürlich die Preise stark fallen) werden sich die Suchanfragen tatsächlich noch einmal verdoppeln wenn nicht sogar verdreifachen. Einige Informationen braucht man eben nur unterwegs. * Reaktion auf den Vorwurf, Google würde an zu vielen Fronten kämpfen: Es sei nicht alles gleich wichtig für Google. Man konzentriere sich vor allem auf die drei Kernbereiche Anzeigen, Programme im Internet und die eigentliche Suche. Hm, mit dem Punkt "Programme im Internet" hat Marissa ja eigentlich alles was nicht in Werbung und Suche passt abgedeckt. Etwas unglücklich formuliert. * Das Google 98% des Umsatzes aus Anzeigen generiert sei weniger problematisch, als viel dächten, da die Werbekunden aus vielen verschiedenen Branchen kommen und so eine gut laufende Brache eine schlecht laufende in der Regel immer ausgleiche. Lediglich ein genereller Abschwung könnte Google treffen - wie jeden anderen auch. Die Abhängigkeit von der Werbung wird Google wohl wirklich eines Tages mal zum Verhängnis werden. Auch in den letzten 4 Jahren konnte keine nennenswerte weitere Einnahmequelle gefunden werden. Die nächste Weltwirtschaftskrise kommt bestimmt... Die Frage ist nur: Was passiert dann mit all den Informationen...? * Google ist überzeugt davon, dass das eigene Werbeprinzip (welches auf Suchanfragen im Wesentlichen besteht) dem der Social Communities wie z.B. Facebook überlegen sei. Das sehe ich anders. Facebook hat den Vorteil seine Nutzer sehr genau zu kennen, Daten zu besitzen die Google nur über 1000 Ecken und Kanten herausbekommen kann. Zielgerichteter kann auf jeden Fall bei Facebook geworben werden. Der einzige Vorteil von Google ist, dass sich die Werbung auf das komplette Web erstreckt und nicht nur innerhalb eines Social-Networks-Käfig angezeigt wird. * Am Montag erscheine "weltweit ein sehr spannendes Doodle". Die "Doodle"-Arbeitsgruppe besteht aus Marissa Mayer, dem Marketing-Manager und vier Designern. Da macht es aber mal wieder jemand sehr spannend... wirds ein Ankündigungs-Doodle? Ein Doodle bei dem man etwas gewinnen kann? Ein neues Logo? Ich freu mich schonmal drauf :-D
» Artikel bei FAZ.net (Kostet 2?) [thx to: Michael] Nachtrag: » Da ist das Doodle: Aber spannend...?
Google Egal wieviele Features und Redesigns Google, Yahoo!, Live & co. ihren Suchmaschinen zuführen, im Grunde ist es immer dasselbe: Ein Suchschlitz, ein Button und die Anfrage wird in Stichwörtern eingegeben. Das war vor 10 Jahren so, ist heute so und wird auch in 10 Jahren noch so sein - zumindest prognostiziert dass Peter Norvig, Forschungsdirektor bei Google.
Wir glauben, dass es wichtiger ist, die richtigen Ergebnisse auszugeben, nicht die Schnittstelle zu verändern. Wir haben das vorher immer dem Nutzer aufgebürdet, ob er nun im Web, nach Bildern oder Videos suchen will. Nun versuchen wir, das für ihn zu lösen und die Ergebnisse zu präsentieren, die sinnvoll sind
In den letzten Jahren war immer wieder die Rede von in Entwicklung befindlichen Techniken die es ermöglichen sollten mit Suchmaschinen zu kommunizieren bzw. dass eine Frage in natürlicher Sprache eingegeben werden kann und von der Suchmaschine beantwortet wird. Wirklich viel hat man davon aber noch nicht gesehen, und die die es versucht haben haben kläglich versagt. Scheinbar hat auch Google diese vermeintliche Zukunftstechnik jetzt aufgegeben - oder warum äußert sich Peter so kritisch darüber? Norvig ist der Meinung dass die eigentliche Anfrage-Technik gegenwärtig perfekt ist und nicht weiter verbessert werden kann - die Hersteller sollten sich lieber auf die Verbesserung der Suchergebnisse konzentrieren. Als Forschungschef ist Peter Norvig natürlich sehr gut über Googles zukünftige Pläne informiert und dürfte mit seiner Prognose die grobe Richtung für Googles Suchmaschine in den nächsten Jahren vorgegeben haben: Mehr Konzentration auf Universal Search und eine eventuelle Design-Änderung der Suchergebnisse - Suchanfragen in natürlicher Sprache dürfen wir wohl eher nicht erwarten. » Interview bei Technology Review
Peter Norvig Peter Norvig, gab ein Interview bei technology review. Als Chef von Google Research ist er direkt mit der Umsetzung der Unternehmensmission, die Informationen der Welt zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen, beschäftigt. Als Experte für Künstliche Intelligenz verbrachte er bereits vor seiner Zeit bei Google den Großteil seiner Zeit mit diesem Thema, lehrte an Universitäten, forschte in Unternehmen und bei der NASA und schrieb das einflußreiche Buch "Künstliche Intelligenz: ein moderner Ansatz". Norvig kam 2001 als Direktor für die Suchqualität zu Google und erreichte seine derzeitige Postion vier Jahre später. In dieser Rolle leitet er 100 Informatiker bei ihrer Arbeit an den unterschiedlichsten Projekten von der Verwaltung medizinischer Daten bis hin zu maschineller Übersetzung von Sprachen. Eine unzählige Menge von Servern, die das durchsuchbare Internet zwischenspeichern biten den Enwtwicklern eine Spielwiese als Testplattform und Datenquelle für die ausgeklügelten Algorithmen. Er sagt Google ist so strukturiert, dass die Forscher nicht vom Rest der Firma isoliert sind. "Sie können sich voll auf das Produkt konzentrieren, an dem sie arbeiten" Als Norvig in Mountain View ankam war die Suche im Internet nichts weiter als die Seiten, die am besten zu einer Anfrage passten. Doch das Internet ist gewachsen und die Benutzer wollen schnell gefilterte Informationen. Im Interview erklärt er was in der Suche als nächstes kommen wird. hier die Übersetzung: Technology Review: Google hat viele innovative Produkte, aber die Art und Weise der Google Suche hat sich in den letzten 10 Jahren kaum geändert. Warum? Peter Norvig: Wir haben mit der Google Suche genau das, was der Nutzer möchte. Und wir waren nicht die ersten, denken Sie an Excite und den Suchmaschinen davor. Sie haben ein Eingabefeld und erhalten eine Liste mit 10 Ergebnissen, ein paar kurze Informationen dazu, fertig. Diese Simplizität ist uns Erfolg. Technology Review: Was hat sich in den Jahren generell geändert? Peter Norvig: Das Ausmaß, es gibt wahrscheinlich tausend Mal mehr Informationen wie zu unseren Anfängen. Damals bestand das WWW fast nur aus Webseiten, heute sind es Videos, Bilder, Blogs und zahlreiche andere Arten von Medien und Formaten. Auch die Erwartung unser Nutzer hat sich geändert. Als ich angefangen habe, haben wir den Index nur einmal im Monat aktualisiert. Wir dachten damals eher an eine Art Bibliothek, eine langfristige Sache. Jetzt begreifen wir unsere Suche eher als Momentaufnahme. Unsere Nutzer möchten aktuelle Nachrichten schon nach wenigen Minuten abrufen können, nicht erst nach Tagen oder Wochen. Technology Review: Sie behaupten, die Qualität der Suchergebnisse von Google ist sehr gut. Woher nehmen Sie diese Erkenntnisse und was machen Sie, um die Ergebnisse noch besser zu machen? Peter Norvig: Wir testen es in vielfältiger Form. Zum einen verfolgen wir auf was die Suchenden klicken. Wenn Sie auf die Webseite auf Position 1 klicken und danach nicht weiter suchen, bedeutet dieses wahrscheinlich, dass sie gefunden haben was sie wollten. Wenn unsere Nutzer nach unten scrollen, weiterblättern oder die Suchanfrage neu formulieren, entsprechen die Ergebnisse nicht ihren Erwartungen. Darüber hinaus engagieren wir Menschen, die uns für definierte Suchanfragen die Ergebnisse bewerten. Es sind verschiedene Firmen, welche wir beauftragen. Wir schulen diese, damit sie Spamseiten und andere schlechte Ergebnisse erkennen können. Diese Ergebnisse lassen wir dann als eine Art `Qualitätssiegel´ mit in unsere Bewertung einfließen, was uns natürlich nicht bei allen Seiten möglich ist. Auch führen wir Versuche durch, beobachten z.B. Nutzer bei uns oder zuhause, analysieren wie und was sie genau suchen. Technology Review: Unternehmen wie Ask und Powerset prophezeien, dass die Suche immer sprachorientierter wird und Menschen zukünftig eher mit ganzen Sätzen als mit nur einigen Keywords suchen werden. Wie geht Google damit um? Peter Norvig: Uns ist es wichtig, zunächst einmal daran zu arbeiten, dass jedes einzelne Wort genau die Ergebnisse liefert, die sich der Nutzer wünscht. Wir glauben nicht wirklich, dass es ein großer Fortschritt ist, einen Satz in eine Suchmaschine eingeben zu können. Wenn Sie beispielsweise die Frage `Was ist die Hauptstadt von Frankreich?´ eingeben, werden Sie keine besseren Ergebnisse erhalten wie bei der Eingabe `Hauptstadt Frankreich´. Einzelne Begriffe richtig zuordnen zu können ist viel wichtiger. `New York´ ist z.B. anders als `York´, `Vegas´ aber im Prinzip das Gleiche wie `Las Vegas´ und `Jersey´ kann, muss aber nicht das Gleiche sein wie `New Jersey.´ Das ist der Schwerpunkt unserer Arbeit. Wir arbeiten fokusiert an der richtigen Zuordnung von Begriffen bzw. Phrasen, nicht an der von ganzen Sätzen. Wir sind der Meinung, es ist in erster Linie wichtig, die Qualität der Ergebnisse zu verbessern, nicht die Eingabemethoden. Technology Review: Inwieweit wird sich die personalisierte Suche durchsetzen? Peter Norvig: Wie versuchen diese auf unterschiedliche Art und Weise zu integrieren. Ein gutes Beispiel ist die Zuordnung von ortsspezifischen Nachrichten. Hier funktioniert die Zuordnung sehr gut. Außerdem speichern wir die Suchen der einzelnen Nutzer und vergleichen sie miteinander. Wir sind auf einem guten Weg, die personalisierte Suche auf das gesamte Web zu übertragen ist jedoch nicht leicht. Technology Review: Wo sehen Sie die Google Suche in 2 bis 5 Jahren? Peter Norvig: Man wird überall auf der Welt zu jeder Zeit nach vielen verschiedenen Inhalten suchen können. Wir arbeiten natürlich weiter an sprachbasierten Neuerungen oder der Verknüpfung mit dem Handy. Wir möchten unseren Nutzern zu viel Arbeit abnehmen wie nur möglich. Er soll nicht länger entscheiden müssen, ob er nun nach Texten, Bildern oder z.B. Videos suchen möchte. Deswegen arbeiten wir schon jetzt daran, die große Vielfalt der Medien den Bedürfnissen unserer Nutzer entsprechend zu ordnen und zu selektieren. [technologyreview, TechCrunch, Übersetzung einiger Ansätze von SEO United]