Google könnte bei schlechtem Verfahrensverlauf schon bald dazu verurteilt werden, den Chrome-Browser zu verkaufen und möglicherweise auch die Kontrolle über das Betriebssystem Android abzugeben. Sollte es soweit kommen, könnte die Suche nach einem Käufer für beide Produkte/Plattformen zur großen Herausforderung werden. Oder hat Google die beste Lösung vielleicht schon im eigenen Haus?
Google könnte durch ein kommendes US-Kartellverfahren schon im nächsten Jahr dazu verurteilt werden, den Chrome-Browser zu verkaufen. Diese Forderung ist schon seit einiger Zeit bekannt und auch wenn man das bei Google mit allen Mitteln verhindern wollen dürfte, muss man sich dennoch Gedanken um einen möglichen Käufer machen. Die Umstände lassen den Schluss zu, dass das sehr schwer bis unmöglich wird.
Der Browser Google Chrome für Android ist für viele Smartphone-Nutzer ein treuer Begleiter und dürfte sowohl als vollwertige App als auch per Custom Tab häufig genutzt werden. Jetzt arbeiten die Entwickler an einem neuen Einsatzbereich, der Desktopnutzern wohlbekannt ist, am Smartphone bisher aber nicht möglich war: Chrome für Android soll in Kürze PDF-Dateien öffnen und grundlegend mit diesen interagieren können.
Aufgrund der breiten und umfangreichen Nutzung sind die Anforderungen an moderne Browser sehr hoch - und das in allen Bereichen. Einer der wichtigsten spürbaren Bereiche ist die Geschwindigkeit, die dementsprechend gerne von den einzelnen Browseranbietern mit Konkurrenzvergleichen beworben wird. Jetzt konnte das Team von Google Chrome für Android wieder nachlegen und den Speedometer-Wert innerhalb von zwei Jahren verdoppeln.
Geht es nach dem Willen der US-Regierung, dann muss Google als Folge eines für das nächste Jahr anstehende Gerichtsurteil den Chrome-Browser verkaufen und damit eine wichtige Stütze der Websuche in andere Hände geben. Jetzt hat ein US-Magazin einmal durchgerechnet, wie viel der Chrome-Browser überhaupt wert ist und wie viel Google bei einem möglichen angeordneten Verkauf verlangen könnte. Das Ergebnis schränkt den Käuferkreis ziemlich ein.
Für Google stehen im US-Heimatmarkt schwere Zeiten bevor, denn das kürzliche Monopol-Urteil und das in Vorbereitung befindliche Kartellverfahren wird unabhängig vom Ausgang zu größeren Änderungen führen. Es gilt praktisch als sicher, dass die seit Jahren im zweistelligen Milliardenbereich liegenden Ausgaben für den Platz als Standardsuchmaschine der Vergangenheit angehören. Das wird auch für die bisherigen Zahlungsempfänger große Folgen haben.
Der Google Chrome Browser besitzt auch nach vielen Jahren und unzähligen Erweiterungen noch eine kompakte Oberfläche, die auch von neuen Nutzern recht schnell bedient werden kann. Zuletzt wurde das neue Element der Tab-Übersicht inklusive Suchfunktion hinzugefügt, das sich normalerweise am linken Rand der oberen Leiste befindet. Wer sich daran stört, kann dieses Element jetzt an die andere Seite verfrachten.
Schon im kommenden Jahr könnte Google nach einem Urteil im anstehenden US-Kartellverfahren dazu verdonnert werden, den Chrome-Browser zu verkaufen. Eine entsprechende Forderung wurde in dieser Woche veröffentlicht und wenn es tatsächlich dazu kommt, wird das Gericht dies auch sehr gut begründen müssen. Denn realistisch betrachtet wäre ein Verkauf des Browsers genau das, wofür Google schon im Vorfeld vor einigen Wochen gewarnt hat: Eine Katastrophe.
In einem demnächst in den USA anstehenden Kartellverfahren wird es für Google sehr ungemütlich werden, denn in dieser Woche sind erste Forderungen des Department of Justice bekannt geworden. Die Hauptforderung besteht darin, dass Google den Chrome-Browser verkaufen soll, da dieser eine Schlüsselrolle im gesamten Monopol einnimmt. Es stellt sich unweigerlich die Frage, an wen Google den Browser überhaupt verkaufen könnte.
Mit der Plattform ChatGPT hat Google vor einiger Zeit einen großen Konkurrenten bekommen, der das Unternehmen im Bereich der KI-ChatBots regelrecht vorgeführt hat. Die Versäumnisse hat man inzwischen aufgeholt, doch OpenAI will sich nicht mehr nur auf den klugen ChatBot beschränken, sondern offenbar ein größeres Ökosystem aufbauen. Wie jetzt bekannt wurde, plant man einen eigenen Browser. Das kommt für Google zur Unzeit.