Interview mit Panoramio

Panoramio

Wie am 22. Februar angekündigt, habe ich ein Interview via Email mit Panoramio Gründer Eduardo Manchon gemacht. Gestern Abend hat er mit die Antworten geschickt:

GoogleWatchBlog: Vor gut 9 Monaten wurde Panoramio von Google übernommen. Große Veränderung haben die Nutzer noch nicht gesehen. Die Zeit zwischen den Updates liegt bei circa 2 Monaten, meines Wissen war das früher auch so. Was hat sich deiner Meinung nach geändert?

Eduardo Manchon: Im Moment ändern sich viele Dinge. Die meisten sind aber nur auf der unsichtbaren Serverseite. Jetzt innerhalb von Google hat Panoramio eine sehr zuverlässige Infrastruktur und wir können weiterhin mit einer guten Performance wachsen. Nun ist die Seite auch bei sehr starkem Traffic sehr schnell.
Ja es stimmt auf der Nutzerseite hat sich nicht allzuviel geändert. Grund ist einfach wegen der technischen Integration konnten wir nur wenige neue Features veröffentlichen. Aber während der Zeit haben wir auch an vielen neuen Funktionen gearbeitet, die in den nächsten Monaten online gehen werden.

GWB: Während meiner Übersetzung sah ich, dass das Panoramio Team an ein Kontrollsystem starten will, welches auf der Community basieren soll. Wie wird das ausschauen?

Manchon: Ja, viele Menschen bieten sich selbst als Freiwillige an um die Fotos zu überprüfen. Ein Community basiertes System wäre extrem schnell. So würde es grundsätzlich ausschauen: Eine einfaches Interface zeigt lediglich ein Foto und du kannst es entweder akzeptieren oder zurückweisen. Dass das Foto in Google Earth aufgenommen wird, müssen zuvor einige Nutzer das Foto akzeptieren. Anderes herum ist es natürlich genauso. Aus diesen Informationen wird das System dann lernen: Wenn Meinung bei überprüften Fotos mit denen von anderen Nutzern übereinstimmt, wird erhalten deine Kontrollen ein höheres Gewicht.

GWB: Im Januar gab es ein Redesign bei den Fotobereichen. In den Kommentaren zu meinem Artikel haben einige Leser kritisiert, dass die Seite komplett neu geladen wird, wenn man das nächste Foto in der Einzelansicht aufruft. Wird das durch AJAX verbessert?

Manchon: AJAX ist cool, aber wir wollen es nur da einsetzen, wo es nützlich ist. Denn beim nächsten Foto sind es ganz andere Kommentaren, eine andere Position, der Titel ist anders. Daher macht es dort keinen Sinn AJAX einzusetzen, da ganz schön viel geändert wird. Diese Vorschläge werden auf einer großen Karte angezeigt und dafür benötigen wir Platz.
Aber der Einsatz von AJAX würde zum Beispiel beim „Flagging System“ für unpassende oder anstößige Fotos sinnvoll sein.

GWB: Wird Panoramio in Google Accounts integriert? Wie schaut es mit einer Integration in Picasa aus?

Manchon: Macht es Sinn den Spiegel und die Bild-Zeitung in eine Seite zu integrieren, nur weil beide in die Kategorie „Text“ gehören? Nein, beide haben einen anderen Fotos und verschiedene Ziele. Auf die gleiche Art können Foto Sharing Seiten sich in stärkster Weise unterscheiden. Panoramio ist eine Seite für Fotos von Orten wogegen Picasa für alle deine Fotos ist. Wir weisen einige Integrationen in der Zukunft nicht zurück, aber im Moment halten wir an der Trennung fest. Aus diesem Grund gibt es auch noch keine Upload Tools.

GWB: Nach der Prüfung kann es einige Zeit dauern bis die Fotos in Google Earth sind. Wieso gehen die eigentlich nicht live bzw. annähernd live in Google Earth?

Manchon: Google Earth ist eine einzigartige Anwendung, die Millionen Nutzern jeden Tag verwenden. Sie erforschen den Globus in einer Art, die es bisher nicht gegen hat. Du kannst dir vorstellen, dass es ein sehr komplexes Produkt ist und das Hinzufügen von Infos dauert einfach einige Zeit. Aber wir haben die Zeit halbiert. Wenn du heute ein Foto hochlädst, dann dauert es zwischen 2 und 6 Wochen bis es in Google Earth erscheint.

GWB: Viele platzieren ihre Fotos nicht am Standort das Aufnahme sondern auf dem Motiv. Gibt es Ideen das zu verhindern?

Manchon: Wir wollen die Bilder da platziert haben wo die Kamera war, aber in einigen Fällen, zum Beispiel bei großen Bergen, ist es für die Nutzer besser ein Foto auf der Bergspitze zu platzieren. In solchen Fällen ist es kein Problem. Seitdem die Fotos manuell durch die Nutzer platziert werden, ist es schwerer falsche Platzierungen zu verhindern. Andere Nutzer können aber eine bessere Position vorschlagen und der Fotograf erhält einen Hinweis darauf.

GWB: Wird es eine Möglichkeit geben die Blickrichtung der Fotos zu bestimmen (anstelle des Punktes ein Pfeil)?

Manchon: Das könnte ein Feature in der Zukunft sein, aber es ist schon jetzt schwierig genug die Fotos auf dem Satellitenbild zu platzieren. Wir ziehen es also vor nicht als zu viele Dinge zu fragen.

GWB: Zu guter Letzt: Kannst du uns einige technische Informationen geben? Wie viel Speicher, Server und vie hoch der Traffic ist? Oder sind diese Details streng geheim?

Manchon: Ich kann dir leider nur die Infos geben die öffentlich auf der Seite zu finden sind: Wir haben circa 5 Millionen Fotos mit Geo-Tags und 1,4 Millionen registrierte Nutzer.

GWB: Vielen Dank für das Interview, Edurado.

Manchon: Bitteschön, Pascal.



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comment 2 Kommentare zum Thema "Interview mit Panoramio"

  • Sehr gutes Interview. Sehr interessant. Vor allem das (zumindest momentan) keine Zusammenlegung von Picasa und Panoramio geplant ist.

  • Der ein oder andere wird sich gefragte haben, wieso es keine Antwort auf die Frage, nach der Integration in Google Account gibt, sehr simpel Eduardo hat sie überlesen. Hier seine Antwort:

    Zitat:
    In der Zukunft ja, seit wird Teil von Google sind, macht das natürlich Sinn sich mit einem Google Account anzumelden, aber das wird noch einige Monate dauern

Kommentare sind geschlossen.