Googles Chrome-Browser baut auf dem vom Unternehmen voran getriebenen Chromium-Projekt auf, das seit jeher als Open Source freigegeben ist und den kompletten Quellcode zum Download und zur Verwendung frei gibt. Jetzt hat man angekündigt, dass ab sofort auch die iOS-Version des Browser-Projekts als Open Source zur Verfügung steht. Aufgrund der komplizierteren Mechanismen in der Rendering Engine hat dieser Schritt etwas länger gedauert.
Wenn man an manchen Tagen aus dem Fenster blickt könnte man zwar den Eindruck haben dass schon bald die Weihnachtsbäume aufgestellt werden, aber hoffentlich müssen wir die Badehose noch nicht ganz so weit wegpacken. Dennoch hat Google nun eine weihnachtliche Überraschung für alle interessierten Entwickler im Angebot: Der letztjährige Google Santa Tracker wurde nun als Open Source freigegeben. In dem Paket befindet sich sowohl die Web-App als auch die App für Android sowie für Android Wear.
Google ist bekannt dafür, dass man interne Technologien sehr oft zur freien Nutzung für die Öffentlichkeit freigibt und die eigenen Erkenntnisse mit der gesamte Software-Branche teilt. Diesmal hat man ein doch sehr umfangreiches Projekt veröffentlicht, mit dem das maschinelle Lernen entscheidend vorangebracht werden soll: Mit TensorFlow, das als Open Source freigegeben worden ist, sollen alle Entwickler von den Erfahrungen des Unternehmens profitieren.
Die Website zur diesjährigen Google I/O war vom technischen Standpunkt betrachtet wie in jedem Jahr mal wieder ein Highlight und ging mit gutem Beispiel voran. Nicht nur dass die Website vom Smartphones über das Tablet bis zum PC die gleiche Oberfläche geboten hat, was mittlerweile ohnehin zu Googles Standard gehört, sondern sie hatte auch viele aktuelle Technologien eingesetzt die noch nicht unbedingt zum Standard gehören. Jetzt wurde die gesamte Website inklusiver aller Codes als Open-Source freigegeben.
Mit der Android-Version 4.0 Ice Cream Sandwich hat Google vor genau vier Jahren eine neue Schriftart eingeführt, die sowohl auf großen als auch auf kleinen Displays sehr gut lesbar sein soll: Roboto. Mittlerweile wird die Schriftart auch in Chrome OS verwendet und kommt auch bei einer Reihe von Google-Diensten zum Einsatz. Da sie eine der Grundlagen des Material Designs darstellt, hat sich Google nun entschlossen 'Roboto' als Open-Source freizugeben.
Der Santa Tracker gehört seit vielen Jahren zu Googles jährlichen Traditionen an Weihnachten und wird Jahr für Jahr um weitere Funktionen ausgebaut. Im vergangenen Jahr ist aus dem ehemals einfachen Tool zur Verfolgung des Weihnachtsmannes ein wahrer Christkindlmarkt an Attraktionen geworden. Täglich gab es neue Spiele die entweder zum Spaß haben oder auch zum Lernen eingeladen haben - das ganze wurde aufgezogen wie ein riesiger digitaler Adventskalender. Jetzt hat Google den gesamten Santa Tracker als Open Source freigegeben.
Microsoft

Wenn sich Zwei streiten, freut sich meist der Dritte. In diesem Fall geht es um die Klage Oracle gegen Google - Microsoft sieht seine Chance und sieht das Problem in der Offenheit des Android-Betriebssystem.  

Hat Tivanka Ellawala einfach nur einen guten Tag oder ist ihm der Erfolg des Internet Explorer 9 zu Kopfe gestiegen? Fakt ist, dass der Rang-hohe Microsoft-Manager kürzlich auf einer Konferenz einige Worte über die Klage verlauten lies: "Es ist interessant zu denken, Android sei ein freies Lizenzmodell", so Ellawala, "Wenn man es ganz einfach erklären will, verursachen die Streitkeiten um das geistige Eigentum von Android, und sicherlich auch die Probleme die wir besprochen haben, [...] und damit verbunden auch einiges an Kosten. Und das Problem haben wir nicht. Es kann auch ein Problem sein, weil sich einige Gesellschaften bereits festgelegt haben. Also gibt es damit verbunden steigende Lizenz-Gebühren für Android; daher denke ich, dass es 'kostenlos' nicht bringt."

Bei der Veranstaltung ging es natürlich um Windows 7 Phone-Propaganda, und da kam der Streit zwischen Oracle und Google (Android) genau gelegen. Das Problem mit Lizenzgebühren hat ja Microsoft in diesem Sinne nicht; und wenn doch, hat der Endbenutzer schon kräftig in die Tasche greifen müssen, damit Microsoft sanft fällt. Aber auch so, ist das Denken von Ellawala sehr eintönig: Bisher konnte Google jeden Streit lösen und in diesem Fall geht es Oracle eigentlich nur darum, Macht zu demonstrieren. 

Das Problem bei dem Patent-Streit für Oracle ist: Mit der Dalvik-Virtual-Machine, die in Android zum Einsatz kommt, lässt sich unmittelbar Java ausführen. Nicht zuletzt deshalb setzen viele Java-Entwickler auf Android, wie in der Wikipedia erklärt wird: "Wesentlicher Teil der Entwicklungsumgebung für Dalvik ist das Programm dx, das die Konvertierung herkömmlicher Java-Binärdateien (.class-) in das Dalvik Executable-Format (.dex) besorgt. Dabei werden mehrere .class-Dateien zu einer .dex-Datei zusammengefasst und einige Optimierungen bezüglich des Speicherbedarfs vorgenommen.

Dennoch darf man sich davor nicht beirren lassen. Vorherige Besitzer Sun hatte nie um die Möglichkeiten geschaut, und eigentlich ist es auch ein relativ kleiner Fall von "Patent-Verletzung", da Android damit den Spirit von Java voran bringt. In der Umgangssprache nennt sich solch ein Verhalten "Patent-Troll", da die Oracle-Anwälte einfach das Geld gesehen haben, wie Java-Erfinder auf seinem Blog bereits bekannt gab (wir berichteten). Doch Google weiß sich in solchen Fällen zu behelfen: Man straft dem Gegenüber mit Verachtung und macht die Veranstaltung kaputt. GoogleWatchBlog » Themenübersicht: JAVA-Patente - Oracles Klage gegen Android [via]