Google Chrome: Verschlüsselte Verbindungen werden schon bald erzwungen – HTTP wird ab 2026 blockiert
Google hat schon vor vielen Jahren damit begonnen, das verschlüsselte Web zur Priorität zu erklären und hat die ganze eigene Power in die Waagschale geworfen, um dessen Verbreitung zu beschleunigen – unter anderem mit Google Chrome. Jetzt geht man mehr oder weniger den finalen Schritt und hat angekündigt, ab dem kommenden Jahr nur noch HTTPS-Verbindungen zu bevorzugen und alle anderen Webseiten erst nach einer Warnmeldung zu laden.
Im Laufe der Jahre hat das Team von Google Chrome die verschlüsselten Verbindungen (HTTPS) in kleinen und langsamen Schritten zur Priorität erklärt und es sich zum Ziel gesetzt, das Web insgesamt sicherer zu machen. Es begann mit der Umstellung, das HTTPS nicht mehr gesondert ausgewiesen, sondern zum Standard erklärt und stattdessen HTTP als unsicher gezeigt wurde. Im Laufe der Jahre kamen in langsamen Schritten diverse Warnzeichen dazu, die Bevorzugung von HTTPS und mehr.
Jetzt hat man angekündigt, dass mit der Version Chrome 154 im Oktober 2026 eine Umstellung erfolgen wird, die HTTPS nicht nur bevorzugt, sondern praktisch notwendig macht. Der Browser wird automatisch auf das verschlüsselte Protokoll umstellen, stets diese Variante laden und erst bei Nichtvorhandensein auf HTTP zurückfallen. Allerdings wird diese Seite nicht automatisch geladen, sondern es wird eine Warnmeldung gezeigt, die vom Nutzer explizit bestätigt werden muss. Erst dann beginnt der Ladevorgang.
Man ist sich bewusst, dass das gerade bei lokalen Verbindungen zu Problemen führen kann und gibt daher auch Entwarnung: Eine solche Warnung erfolgt nur einmal pro Domain und soll nach Bestätigung und erneutem Ladevorgang nicht wieder gezeigt werden. Wer es also einmal für seine lokalen Verbindungen oder im Intranet bestätigt, sollte damit keine Probleme mehr haben. Um die Auswirkungen zu testen, empfiehlt man den Nutzern, diese Umstellung schon jetzt in den Einstellungen vorzunehmen. Dazu gibt es den neuen Punkt „Sichere Verbindungen“ im Bereich „Datenschutz und Sicherheit“ der Chrome-Einstellungen.
Offenbar ist man im Chrome-Team nach wie vor nicht mit der Verbreitung von HTTPS zufrieden, denn der Wert stagniert wohl seit Jahren bei 99 Prozent. Ja, das hat man tatsächlich so geschrieben. Ob man jemals die 100 Prozent erreichen wird, lässt sich kaum sagen, aber dennoch sieht man wohl Potenzial und hat diesen Schritt daher angekündigt.
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