Marissa Mayer Die Schweizer Zeitung SonntagsBlick hat ein Interview mit Chef-Googlerin Marissa Mayer über Googles Zukunft, Rechtliche Probleme und der Websuche als Wissenschaft geführt. Eines der Hauptaussagen von Marissa war, dass Google in Zukunft noch sehr viel mehr Daten speichern möchte und nicht die Rolle des Dienstleisters sondern des "besten Freundes" übernehmen möchte.
[...] die User dazu animieren, mehr von sich preiszugeben, mehr Daten hochzuladen. Je mehr Informationen im Netz verfügbar sind, desto besser werden die Suchresultate.
Damit wiederholt Marissa die Aussage von Eric Schmidt vor einigen Monaten, nämlich dass Google immer mehr Daten von den Usern sammeln und damit auch immer mehr Geld verdienen möchte. Marissa gibt auch ehrlich zu dass bei dieser Informationssammlung immer mehr Geld fließt und dies das Hauptziel ist - rechtfertigt das aber damit dass dafür sehr viele kostenlose Dienste angeboten werden können die mit dem verdienten Geld subventioniert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, nämlich auch die letzten Geheimnisse des Users zu erfahren, möchte Google in Zukunft die Rolle des besten Freundes einnehmen. Der Vorteil für den User ist dabei, je mehr der beste Freund über uns weiß, desto bessere Ratschläge kann er uns geben. Anders als bei einem echten Freund kann man bei Google aber jederzeit die weitergegebenen Informationen wieder löschen bzw. ändern. Diese zukünftige Datensammlung wird aber auch nur dann möglich, wenn sich die Copyright- und Datenschutz-Gesetze grundlegend ändern. Entsprechende Anstrengungen unternimmt Google derzeit mit geforderten neuen globalen Datenschutzgesetzen. Die Zukunft von Google wird also ganz entscheidend von diesen neuen Gesetzen abhängen. Wir dürfen weiterhin gespannt sein... » Das Interview bei Blick.ch [thx to: Patrick]
YouTube In der letzten Zeit ist Google wegen Datenschutz-Problemen in die Kritik geraten, nicht zuletzt deswegen weil sich immer mehr Personen Gedanken darüber machen was Google mit all den gesammelten Daten anfangen könnte. Oft wurde gefordert dass ganze Datensammel-System ein wenig durchsichtiger zu machen, und jetzt wird das ganze endlich umgesetzt. Im Google Privacy Channel bei YouTube wird alles jetzt ganz genau erklärt. In unregelmäßigen Abständen sollen in diesem Channel Videos darüber veröffentlicht werden wie die einzelnen Dienste die Daten verarbeiten, welche Daten genau wofür genutzt werden und wieviele Daten gesammelt werden. Alles in allem dürfte es wohl darauf herauskommen dass Google alle nur denkbaren Daten sammelt, aber nur 1% davon für irgendetwas nutzt - und das natürlich nur zum Vorteil der User *zwinker* Den Anfang macht die Websuche: » Google Privacy Channel [WinFuture, thx to: Sergej]
Google In letzter Zeit musste sich Google mehr oder weniger freiwillig mit dem Thema Datenschutz beschäftigen und so einige Gefechte austragen. Der oberste Datenschützer bei Google, Peter Fleischer, hat heute auf einer UNESCO-Konferenz einen globalen Datenschutz-Standard gefordert, da ein Großteil der Länder bis heute garkeine Gesetze zum Datenschutz haben. Mehr als 3/4 aller Länder weltweit haben noch garkeine oder nur sehr mangelhafte Gesetze zum Thema Datenschutz. Um dies zu ändern soll die UN ein gemeinsames global geltendes Datenschutz-Gesetz schaffen dass den aktuellen Gegebenheiten entspricht. Google kritisiert auch dass die Datenschutzgesetze der meisten Länder noch aus der "vor-internet-lichen" Zeit stammen und heute nicht mehr aktuell sind. Google gibt sich damit mal wieder als positiver Vorreiter, hat aber natürlich auch wieder einige Hintergedanken. Da man die Diskussion selbst ins Rollen gebracht hat, hofft man natürlich darauf an der Erstellung eines solchen Gesetzes beteiligt zu sein und damit zukünftigen Problemen aus den Weg zu gehen. In einigen Ländern wird durch ein globales Gesetz der Datenschutz abgeschwächt und Google hat nichts mehr zu befürchten. Wie schon gesagt, eine gute Sache, aber die Intention dahinter signalisiert mir doch dass Google vielleicht noch ganz andere Interessen hegt und in Zukunft vielleicht noch sehr sehr (sehr) viel mehr Daten sammelt als bisher... » Artikel bei teltarif [thx to: urmelchen]
Zur Zeit gibt es die Fotos von Google Maps StreetView nur für einige amerikanische Großstädte, aber Google arbeitet stetig daran den Service auszubauen und auf weitere Städte auszuweiten. Die kanadische Datenschutzbeauftragte Jennifer Stoddart fürchtet jetzt dass demnächst die Digitalisierung von Kanada anstehen könnte und hat einige offene Fragen an Google...
Google
Immer wieder wird Google vorgeworfen zuviele Informationen über seine User zu sammeln und umfangreiche Profile über jeden User zu erstellen. Das mag im Endeffekt vielleicht sogar stimmen, wird aber von einem Teil der User völlig falsch aufgefasst. Alle gesammelten Informationen dienen am Ende dem Benutzer selbst und erleichtern ihm das Leben. Um diese Datensammlung besser zu erklären hat Google eine neue Videoreihe gestartet. Teil 1 der Videoreihe beschäftigt sich damit, welche Informationen Google über seine User während einer einfachen Suchanfrage sammelt. Im Video wird jedes einzelne gesammelte Detail mitsamt seiner Notwendigkeit erklärt. Dazu gehören unter anderem die IP-Adresse, der benutzte Browser, die Suchanfrage und natürlich das Datum sowie die Informationen aus dem Cookie für den Suchverlauf. Natürlich wird am Ende auch gezeigt welche Daten nach 18 Monaten anonymisiert werden. Teil 1: Die nächste Teile dieser Reihe, die laut Google noch nicht produziert sind, beschäftigen sich unter anderem mit dem Google Account und welche Informationen tatsächlich über den User gesammelt und verfügbar sind - und vorallem wozu diese Informationen notwendig sind und warum sie gesammelt werden. Ich glaube das wird noch sehr interessant - und könnte vielleicht auch das bei einigen verlorene Vertrauen in Google wieder stärken. » Ankündigung im Google-Blog
Google
Zwar gibt es immer mal wieder kleine Sicherheitslücken aber im großen und ganzen hat Google die Sicherheit der Daten seiner User ganz gut im Griff und die eigenen Server zu einer Festung gemacht. Ein Eindringen von außen scheint also so gut wie unmöglich - aber wie sieht es von innen auf? Wer hat vollen Zugriff auf die Google-Server und eure privaten Daten? Wie sichert Google die Datensicherheit intern? Douglas Merrill von Google sagt dazu folgendes:
Wir beschränken den Zugriff auf die Daten mit verschiedenen Ansätzen. Zum Beispiel hat der Produktmanager der Google Maps keinen Zugriff auf die Daten die das Book Search Team gesammelt hat. Auf besonders sensible Informationen wie z.B. Kreditkarteninformationen oder persönliche Mails ist der Zugriff noch sehr viel stärker beschränkt. Es wird komplett aufgezeichnet wer wann auf welche Daten zugegriffen hat und was er damit angestellt hat. Diese kleine Gruppe von berechtigten Personen bekommt jeweils nur soviel Zugriff wie es unbedingt für die Arbeit erforderlich ist. Größtenteils wird der Zugriff auf die Daten auch soweit automatisiert dass kein direkter Eingriff in die Datenbank notwendig ist.
Hoffen wir dass das intern auch wirklich so streng geregelt wird. Fragt sich nur: Welche Person verteilt die Zugriffsrechte? [Google Blogoscoped]
Google
Google setzt sich in letzter Zeit immer mehr für die Interessen der Internet-Nutzer und - Unternehmen in Punkto Datenschutz und Zensur ein. Vor einigen Tagen hat Google in Deutschland gedroht Google Mail einzustellen wenn die Datenschutzbestimmungen nicht gelockert werden. Aktuell fordert Google von der US-Handelsbehörde sich mehr gegen Zensur im "ausländischen Internet" einzusetzen. Google sieht in der Zensur allgemein eine "Handelsbarriere" und sieht sein Geschäftsmodell in einigen Bereichen gefährdet. Dass Zensur im Internet immer mehr an Bedeutung gewinnt hat man zuletzt vorallem bei der Deutschland-Einführung von flickr und dessen umfangreicher Zensur gesehen. Wie sich die Handelsbehörde nun dafür einsetzen soll solche Bestimmungen z.B. in Deutschland zu lockern ist mir aber ein Rätsel. Ich denke die USA haben zur Zeit einige andere Probleme ;-) Natürlich könnte man jetzt sagen dass Google selbst die Zensur etwa in China fördert, weil man sich dort Zensurvorschriften machen hat lassen und diese mittlerweile auch streng einhält. Dies rechtfertigt man aber damit, dass die chinesische Regierung niemals nachgeben würde und man den Usern lieber eine zensierte Suchmaschine als garkeine Suchmaschine anbieten möchte. So kann man es natürlich auch sehen... Ich denke in nächster Zeit wird sich Google noch sehr oft in die Gesetzgebung in den einzelnen Länder einmischen und versuchen die Gegebenheiten zu den eigenen Gunsten zu verschieben. Nicht zuletzt deswegen wurde letzte Woche der Public Policy Blog gestartet. Wirkliche Erfolgschancen gebe ich dem ganzen Vorhaben allerdings nicht, eher dürfte es für Google nach hinten losgehen - trotzdem befürworte ich es natürlich dass sich ein Unternehmen versucht gegen solche Dinge einzusetzen. » Artikel bei heise [thx to: Gregor Best]
Google
Google war von seiner Platzierung bei der Datenschutz-Topliste auf dem letzten Platz natürlich überhaupt nicht begeistert und hat schon direkt nach der Veröffentlichung seine Enttäuschung darüber angekündigt dass Google nicht genügend Zeit gegeben worden ist sich dafür zu rechtfertigen oder darauf zu antworten. Dies wird jetzt in einem Blog-Eintrag und mit einem offenen Brief von Peter Fleischer, Datenschutzbeauftragter bei Google, nachgeholt. Erst einmal hat Peter sowohl im Blog als auch im offenen Brief angekündigt den Datenschützern entgegen zu kommen und die Anonymisierung von Log-Daten statt nach 24 jetzt schon nach 18 Monaten vornehmen zu wollen. Weiter entgegen kommen kann und möchte Google den Datenschützern nicht, da eine kürzere Frist eventuell zu einem Konflikt mit regionalen Gesetzen führen könnte. Peter gab auch einige sehr gute Gründe für die Speicherung der Daten an:
Google nutzt die Logdaten... - zur verbesserung der Such-Algorithmen zum Vorteil der User - um seine komplette Infrastruktur gegen feindliche Angriffe zu schützen - um die Stabilität seines Werbe-System zu garantieren und Klickbetrug sowie Spam analysieren zu können - um seine User (Google Mail) vor Spam- und Phishing-Mails zu schützen - um auf gesetzliche Forderungen einzugehen und User zurückverfolgen zu können - um die regionalen gesetzlichen Forderungen der Daten-Speicherung einzuhalten
Zu guter letzt hat Peter auch in Aussicht gestellt dass Google demnächst eine Umstellung seines Cookie-Verfahrens ankündigen und durchführen wird. Seit anbeginn speichert Google auf jedem PC einen Cookie mit der höchstmöglichen Länge von mehreren Jahrzehnten. Was daran genau geändert werden soll oder ob die Gestaltung des Google Accounts komplett umgeändert wird ließ Peter erst einmal offen - könnte aber ebenfalls interessant werden. Peter ging zwar nicht auf alle Punkte der Liste ein, hat aber dennoch einen sehr guten Rundumschlag gegen diese Liste vorgenommen. Datenschutz ist zwar wichtig und sollte ernst genommen werden, aber teilweise widersprechen diese Richtlinien einfach zu sehr Googles Geschäftsmodell. Vielleicht sollte Google seine User einfach öfter darauf hinweisen dass massenhaft Daten über sie gesammelt und ausgewertet werden - die meisten wissen das eh schon und würden sich daran nicht stören. » Der offene Brief von Peter Fleischer » Blog-Eintrag [heise]
Google
Die Bürgerrechtsorganisation Privacy International hat eine Rangliste der größten und wichtigsten Web-Unternehmen und dessen Datenschutz-Praktitken erstellt. Dabei geht es darum wieviele Daten von den Usern gesammelt, verarbeitet und eventuell weiter genutzt werden. Dass Google dabei nicht gut abschneidet kann man sich sicherlich denken, aber dass es gleich den letzten Platz belegt gibt dann doch ein wenig zu denken... Erst einmal die Punkte die Privacy International an Google kritisiert:
» Google sammelt und speichert haufenweise IP-Adressen, ist aber nicht der Meinung dass daraus ein User-Profil erstellt oder Informationen gesammelt werden können. » Lückenhafte, ungenaue und beinahe nutzlose Datenschutzbestimmungen. In den Bestimmungen wird kaum erwähnt welche Daten genau gesammelt, gespeichert und später verarbeitet werden. » Google kümmert sich nicht um die Datenschutz-Sorgen seiner User. Um bestimmten Content von Googles Servern entfernen zu lassen der die eigenen Persönlichkeitsrechte verletzt dauert es viel zu lange. Außerdem werden neue Angebote ohne Vorankündigung veröffentlicht die wieder einmal die Privatsphäre verletzen könnten (z.B. Street View) » Durch die DoubleClick-Übernahme kann Google noch mehr Profilinformationen über jeden einzelnen Internet-User anlegen. » Jeder der einen Google-Account besitzt muss es einfach in Kauf nehmen dass das Unternehmen jeden Klick, jede eingehende Information auswertet und auf unbestimmte Zeit abspeichert und zum Aufbau eines Profils nutzt. User haben keine Möglichkeit die aufgezeichneten Daten einzusehen oder diese im einzelnen zu löschen. » Google speichert alle Suchanfragen, die dazugehörigen IP-Adressen und den genauen Zeitpunkt für 18 bis 24 Monate und gibt den Usern nicht die Möglichkeit diese Aufzeichnung zu unterbinden. Diese Informationen werden zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch nicht ausgewertet, aber könnten später genutzt werden - und der User hat wieder einmal keine Möglichkeit diese Daten zu entfernen. 18 bis 24 Monate sind einfach viel zu lang. » Google hat über seine vielen Dienste Zugang zu zusätzlichen Informationen die den Google Account komplettieren und kann so ein Profil über jeden seiner User anlegen. Insbesondere mit Orkut werden jede Menge persönliche Informationen gesammelt die demnächst ausgewertet werden könnten. Selbst wenn ein User sein Orkut-Profil löscht, bleiben diese Daten weiterhin gespeichert. » Es werden alle Suchanfragen die über die Google Toolbar durchgeführt werden abgespeichert und ausgewertet. Durch einen eigens dafür angelegten Cookie kann der User anhand der Toolbar jederzeit identifiziert werden, außerdem werden alle besuchten Webseiten mit protokolliert - sofern der User diese Option aktiviert hat. Google gibt nicht an wie lange diese Log-Daten abgespeichert werden. » Es werden soviele Suchanfragen abgespeichert dass alleine schon daraus ein Profil erstellt werden kann. Es gibt keine Möglichkeit bestimmte Suchanfragen daraus zu löschen. Beachte: Der Suchverlauf ist nicht gleich das Logging der Suchanfragen. » Google gibt keinerlei Informationen darüber welche Daten bei Angeboten wie Google Maps, Google Video, Google Talk, Google Reader, Blogger und andere gesammelt und ausgewertet werden können.
Das sind erst einmal jede Menge Punkte die inhaltlich alle korrekt sind, aber subjektiv gesehen fast schon unumgänglich sind. Das erstellt eines möglichst genauen Profils ist nun einmal das Geschäftsmodell dass Google wohl kaum aufgeben wird und auch nicht kann. Der Zugang und das löschen der einzelnen Daten wird derzeit nach und nach über die History-Funktion hinzugefügt - obwohl natürlich auch in diesem Punkt fraglich ist, ob hier gelöschte Informationen nicht auch weiterhin ausgewertet werden. Die verteilte Speicherung der Daten, was einen Datenverlust zu 99,9% ausschließt, bringt es nun einmal mit sich dass die Daten nicht sofort von allen Servern gelöscht werden können. Ich stimme der PI zu, dass Google eine Möglichkeit anbieten sollte einzelne Daten aus dem Profil entfernen zu können oder den Usern wenigstens einen genauen Einblick zu geben welche Daten genau gespeichert und auf welchem Wege sie ausgewertet werden. Ich denke darum wird Google auch in der Zukunft nicht mehr drumherum kommen. Google selbst ist über diese Liste natürlich "not amused"
» Wir sind sehr enttäuscht über diesen Report, der größtenteils auf Missverständnissen unserer Dienste basiert. » Es ist schade dass PI entschieden hat den Report zu veröffentlichen und uns keine Möglichkeit gegeben hat auf diese Liste zu reagieren oder ihr in Einzelheiten zu widersprechen. » PI dagegen sagt, dass Google kontaktiert worden ist - aber nicht geantwortet hat. Was nun stimmt steht in den Sternen... Ich denke dass Ding ist auf irgendeinem Google-Schreibtisch einfach liegen geblieben.
Garett Rogers hat übrigens noch einen interessanten Titel zu diesem Thema eingeschoben: Wenn Google all diese Punkte einhalten und verbessern will gibt es nur eine Möglichkeit: Close all Google Accounts Übrigens ist Google auch in Deutschland sehr zögerlich damit, Angaben und Informationen rund um die Datensammlung zu machen, wie Lawblogger Udo Vetter in einer Rede angedeutet hat. » Die Liste » Artikel bei heise » Artikel bei Google OS » Offener Brief an Eric Schmidt von PI Nachtrag: » Datenschutz-Topliste: Googles Antwort und Änderungen
Google EU
Das war ja nur eine Frage der Zeit: Die EU-Datenschützer prüfen zur Zeit ob Google mit der Speicherung der Suchanfragen der User gegen die bestehenden Datenschutzgesetze verstößt. Google hat angekündigt sich in den nächsten Tagen mit den Datenschutzbeauftragten in Verbindung zu setzen und ist auch zu Kompromissen bereit. Gerade in punkto Datenschutz ist es verwunderlich dass die EU sich erst jetzt an Google gewandt hat. Die EU überprüft ob es zulässig ist, dass Google die Suchanfragen seiner User intern speichert und auswertet - und das obwohl erst vor 2 Monaten die Speicherpraxis geändert und die Speicherzeit stark verkürzt worden ist. Widersprüchlich ist auch, dass die EU nichts gegen die Speicherung im Suchverlauf, wohl aber auf den Server-Logs hat. Wo jetzt praktisch gesehen der Unterschied ist würde mich mal interessieren... Um die strittigen Punkte zu klären hat die EU eine Art Fragebogen an Google gesendet den dass Unternehmen ausfüllen und an die EU zurücksenden muss. Darin soll unter anderem geklärt werden auf welche Art und Weise Google die Daten speichert und wie sie verwendet werden. Googles Datenschutzexperte Peter Fleischer meint offiziell dass sich das Unternehmen verpflichtet sieht einen konstruktiven Dialog mit der EU zu führen - was immer das auch heißen mag. Hoffen wir mal dass die EU hier nicht oder nicht all zu hart durchgreifen wird. Denn wenn die Jungs erstmal darauf kommen dass Google noch sehr viel mehr Daten sammeln will und dies auch tagtäglich tut dann könnte es wirklich eng werden. Ich denke in den nächsten Jahren wird sich die Frage klären müssen wo der Datenschutz aufhört und die nützliche Verwendung der Informationen beginnt. Das wird noch sehr interessant werden... » Artikel beim stern [thx to: Demy]
Eric Schmidt
Google-Chef Eric Schmidt dürfte sich unter Kritikern und Datenschützern mit seinen neuesten Aussagen mal wieder wenig Freunde machen: Gegenüber der Financial Times gab Schmidt Googles Ziel bekannt, noch sehr viel mehr Daten über seine User sammeln zu wollen. Das langfristige Ziel dieser Datensammlung soll sein, dass Google seinen User kennen lernt und ihm eines Tages sagen kann wo er in den Urlaub fahren könnte, welches Produkt er sich kaufen sollte und noch sehr viel mehr. Wie genau Google die vermehrten Datensammlungen aufbauen möchte sagte Schmidt bisher zwar nicht, aber er ist sich sicher dass Google die Daten unbedingt für seine Zukunt benötigt und auch demnächst die Kapazitäten und Rechenleistung dafür besitzen wird.
Die Algorithmen werden besser und wir werden besser personalisieren können. Wir können noch nicht einmal die grundlegendsten Fragen beantworten, weil wir zu wenig über Sie wissen. Das ist der wichtigste Aspekt von Googles Expansion.
Die reine Datensammlung könnte Google natürlich einfach mit riesigen Umfragen und Profilseiten bewerkstelligen, aber so wird es dass sicherlich nicht tun. Das Problem ist, dass niemand einfach so seine Daten einer Firma zur Verfügung stellen wird - dies geschieht immer erst dann wenn der User einen echten Mehrwert davon hat. Dass heißt im Grunde, dass Google für jeden einzelnen Informationsfetzen den es von seinen Usern haben möchte ein neues Angebot starten muss. Ich könnte mir aber vorstellen dass wir in einigen Monaten irgendein neues Produkt erwarten dürfen, welches viele Daten außerhalb des Internets von seinen Usern organisieren wird. Wie genau das aussehen wird kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber ich wette dass da etwas in Mountain View in der Entwicklung ist. P.S. Ich bin mal gespannt wie lange es bis zu den GoogleDots, die eigentlich genau das tun was Schmidt sich wünscht, noch dauern wird... » Artikel bei heise [thx to: Stefan2904]
Google
Immer wieder gibt es Diskussionen, Befürchtungen und wild gewordene Datenschützer die Google vorwerfen nichts für den Datenschutz zu tun. Google dringt nach und nach in alle Bereiche unseres Lebens vor und weiß immer mehr über jede einzelne Person bescheid. Matt Cutts hat sich in seinem Blog jetzt zu diesem Thema geäußert und versucht seinen Arbeitgeber in ein gutes Licht zu rücken. In seinem Beitrag führt er unter anderem an dass Google die einzige Suchmaschine ist die bei einem damaligen Rechtsstreit die Daten seiner User NICHT herausgegeben hat. Außerdem glaubt er dass Google die Firma mit den schärfsten Datenschutzrichtlinien ist und am meisten für den Schutz der Daten seiner User tut - und tatsächlich gab es bisher nur sehr wenige Fälle in denen User-Daten von Hackern ausspioniert worden sind. Seinen Schlusssatz kann man garnicht oft genug wiederholen:
From what I know about Google and its respect for privacy, I will be happily using Google?s features. Ultimately, however, if you feel concerned about a particular Google feature, then I wouldn?t use that feature. That?s your choice and I absolutely, completely 100% support that. Again, this is just my personal opinion, but that?s my quick take on privacy and Google.
» Posting bei Matt Cutts [Googlified]
Google DoubleClick
Die Übernahme von DoubleClick ist Google-intern schon längst in trockenen Tüchern, offiziell aber noch lange nicht abgeschlossen. Die Aktionäre haben zwar schon längst zugestimmt, aber das offizielle Ja fehlt noch - Zeit also für alle Gegner die Übernahme in letzter Sekunde zu verhindern. Datenschützer sind natürlich stark gegen die Übernahme. Nicht nur die Konkurrenten wie Microsoft sind gegen die Übernahme, sondern durch die gewaltige Marktmacht von AdSense und DoubleClick natürlich auch die Datenschützer. Die sind der Meinung dass Google viel zuviele Daten über ALLE Surfer sammelt - da auf fast jeder Seite entweder Banner von DoubleClick oder vom AdSense-Netzwerk erscheinen. Die Datenschützer wollen erreichen dass Google, falls es zu der Übernahme kommt, wenigstens bestimmte Datenschutzrichtlinien einhält - die aber leider nicht näher genannt werden. Natürlich haben die Datenschützer damit vollkommen Recht, aber - braucht Google dafür wirklich DoubleClick? Auf so gut wie jeder Webseite hat Google doch mittlerweile seine Finger im Spiel. Entweder man gerät über die Google-Suche dorthin, auf der Seite befinden sich AdSense-Banner, es wird ein Suchfeld eingeblendet oder die Webseite setzt Analytics oder sonst eine Google-API ein. Google ist also in Punkto Datensammlung nicht wirklich auf DoubleClick angewiesen, das wissen die Datenschützer natürlich, aber trotzdem wollen sie verhindern dass durch die Übernahme die Daten ALLER Surfer wieder einmal etwas mehr analysierbar werden... viele Chancen haben sie dabei aber sicherlich nicht. Der einzige Weg nicht irgenwie von Google erfasst zu werden ist heutzutage nur noch das Internet-Kabel herauszuziehen... [Spiegel Online, Reuters]
Google hat eine Änderung an seinen Datenschutzrichtlinien vorgenommen. Ab sofort werden die von Google gesammelten Server-Logs nach 18-24 Monaten soweit anonymisiert das kein einzelner User mehr zurückverfolgt werden kann. Der Zeitraum von 18-24 Monaten ist gesetzlich vorgegeben und muss daher eingehalten werden, warum Google die Daten nach diesem Zeitraum aber nicht einfach löscht ist unbekannt.
Ouh, da hat aber jemand einen Stein ins Rollen gebracht: Laut Robert David Steele, einem Ex-CIA-Agenten hat unser aller Suchmaschine Google einen sehr guten Draht zu seinem Ex-Arbeitgeber. Steele spricht dabei keinesfalls davon dass Google die gesammelten Userdaten fleißig an die CIA weitergibt, aber davon dass die beiden Unternehmen auf dem Bereich der Forschung & Entwicklung gemeinsame Sache machen. Spielt Google ein falsches Spiel? Steele findet es verwerflich dass Google nach außen hin jegliche Anfagen über Statistiken ignoriert und dagegen ankämpft und die Daten seiner User schützt aber hinten rum mit der CIA im Bett ist. Auf welchem Gebiet und wie lange die beiden Unternehmen genau zusammen arbeiten gab er nicht preis - nur soviel dass es ein Riesenfehler der Googler gewesen ist sich mit der CIA einzulassen. Das klingt jetzt natürlich alles sehr beunruhigend, zumal Google teilweise schon mehr über jeden einzelnen Menschen weiß als er selbst, aber an der Sache ist sicherlich nichts dran. Es mag sein dass Google in Verbindung mit der CIA steht - auf dem Bereich der Forschung ist das auch völlig legitim und kann beiden Unternehmen nur Vorteile bringen, dagegen ist nichts einzuwenden. Wenn allerdings herauskommen sollte dass Google tatsächlich Daten seiner User heimlich weitergibt dann wäre dies ein Todesstoß - wer würde dann seine Daten noch guten Gewissens Google anvertrauen? Der Datenbestand würde schrumpfen und die CIA steht wieder ohne Infos da - am Ende bringt es also beiden nichts. Ich denke dass ganze ist ein Sturm im Wasserglas und hat keinen realistischen Hintergrund. » Google mit der CIA im Bett? [thx to: Stefan2904]