Google erwirtschaftet nach wie vor den größten Teil des Umsatzes mit Werbung und betreibt seit vielen Jahren das weltweit größte Werbenetzwerk, dessen Strukturen seit mittlerweile fast zwei Jahrzehnten gefestigt sind. Doch jetzt kündigt Google große Änderungen an und wird sowohl die Bezeichnungen als auch die Produkte komplett überarbeiten. Die Marken "AdWords" und "DoubleClick" sind in Kürze Geschichte.
Das Aus von Flash ist schon längst beschlossene Sache und selbst Eigentümer Adobe tut mittlerweile einiges dafür, dass die Nutzer von dem Format Abschied nehmen und in Zukunft auf HTML5 setzen. Google spielt ebenfalls eine tragende Rolle für das langsame Aus von Flash und hat nun einen nächsten Schritt angekündigt, der dem Format den Gar Aus machen soll. Die Werbenetzwerke werden nur noch einige Monate Flash-Banner akzeptieren, und diese anschließend rigoros ablehnen.
Nicht erst seit dem NSA-Skandal setzt Google auf verschlüsselte Verbindungen, hat aus diesem Anlass aber den Turbo eingelegt: Nahezu alle Google-Angebote sind mittlerweile über verschlüsselte Verbindungen erreichbar, doch bisher gab es eine große Ausnahme: Die Anzeigen innerhalb des eigenen Werbenetzwerks. Ab dem 30. Juni möchte man nun auch alle Anzeigen von AdSense bis AdWords über HTTPS-Verbindungen ausliefern und damit auch in diesem Bereich den Nutzern eine erhöhte Sicherheit bieten.
Seit mehr als zwei Jahren steckt Google alle Bemühungen in den Aufbau des eigenen Social Networks Google+, hat aber auch mehrmals betont dass man nicht vor hat dort in Zukunft Werbung anzuzeigen. Dieses Versprechen scheint man auch zu halten und dreht dieses System nun komplett um: Mit +Post Ad können ausgewählte Markeninhaber aus ihrem Google+-Content ab sofort Werbeanzeigen erstellen.
HTML5 bietet Webdesignern ungeahnte Möglichkeiten und Design-Freiheiten, wird aber in der Praxis zum derzeitigen Zeitpunkt kaum genutzt bzw. dessen Potenzial nie voll ausgeschöpft. Google möchte dies nun ändern und hat vor wenigen Stunden den Google Web Designer als Beta zum Download online gestellt. Allerdings ist diese nur für die Erstellung von Werbeanzeigen konzipiert.
DoubleClick
Google hat die Technik hinter seiner Displaywerbung neu aufgestellt. Doubleclicks DART for Publishers wird durch Doubleclick for Publishers (DFP) ersetzt. Außerdem gibt es eine abgespeckte Version namens DFP Small Business.

DFP Small Business ersetzt den Google Ad Manager. Bisherige Nutzer vom Ad Manager wird demnächst auf DFP Small Business umgestellt. Die kleine Version hat nur eingeschränkte Funktionen und ist auf 90 Millionen Adimpressionen pro Monat beschränkt. Wer mehr Funktionen will oder mehr hat, sollte auf die kostenpflichtige Version Doubleclick for Publishers umsteigen.

Neues Interface Doubleclick

Ein neues Interface, das stark an das von Adwords erinnert, soll Zeit sparen und Fehler vermeiden. Google verspricht detailliertere Reporte und Vorhersagen. Google stellt Außerdem eine neue API für DFP bereit. Somit kann man eigene Anwendungen mit dem Google Adserver verbinden.

» Ankündigung
DoubleClick Cookies von DoubleClick zählen nicht unbedingt zu den beliebtesten im Web und dürften in vielen Browsern sogar auf der Blacklist stehen. Das hindert Google aber nicht daran, deren Verbreitung jetzt rasant weiter voranzutreiben und auf so gut wie jedem PC mit Internetzugang ein Cookie abzulegen. Ab sofort legen AdSense-Banner nicht mehr nur Google- sondern auch DoubleClick-Cookies auf dem PC ab. Durch das doppelte ablegen von Cookies bei jedem AdSense-Banner, verspricht sich Google mehr Kontrolle für die DoubleClick-Kunden und bessere Statistiken. Die Werber könnten so noch genauer kontrollieren und einstellen wie oft ein Banner bei einem bestimmten User angezeigt werden soll. Im Grunde ist das jetzt die Verschmelzung von AdSense und DoubleClick - denn dadurch kann jeder User eindeutig zugeordnet werden. Durch diesen DoubleCookie wird es demnächst folgende Funktionen geben: Banner-User-Beschränkung Es kann eingestellt werden wie oft ein User einen Banner "ertragen" muss. Wird zum Beispiel eingestellt, dass der Banner höchstens 10 mal pro User angezeigt werden soll, dann wird dieser User ihn kein 11. mal mehr sehen müssen. Um dies sicher zu stellen muss natürlich jeder User zugeordnet werden können - was nur via Cookie funktioniert. Mehr Banner-Statistiken Mehr Statistiken rund um die User die die Banner angesehen und angeklickt haben. Es soll genau angezeigt werden wieviele User das Banner insgesamt gesehen haben, wie oft ein User diesen Banner durchschnittlich gesehen hat und wieviel % der User diesen dann auch angeklickt haben. Höhere Anzeigen-Qualität Durch die erweiterten Daten verspricht sich Google eine noch höhere Qualität der Banner und der Anzeigen die darin erscheinen werden. Ziel ist es natürlich, nur Banner zu liefern die den User interessieren und sowohl dem Werber als auch Google und dem Webseitenbetreiber den höchstmöglichen Umsatz bescheren. Mehr Details über die Banner-Referer Die Werber sollen dadurch noch genauer nachverfolgen können auf welchen Webseiten ihr Banner besonders gut funktioniert hat. Eventuell kann auch der komplette Verlauf vom 1. Anzeigen des Banners bis zum Klick nachverfolgt werden - das war jetzt nicht so genau rauszulesen. -- Klingt für Googles Kunden natürlich alles ganz gut und dürfte auf jeden Fall eine Verbesserung für Googles Werbeabteilung bedeuten - aber ob die User das wirklich akzeptieren bleibt abzuwarten. Cookies von DoubleClick müssen jetzt übrigens nicht mehr händisch gefiltert werden, Google bietet dafür eine Option: Klickt einfach auf Dieser Webseite auf Opt-Out und schon bekommt ihr keine Cookies mehr von AdSense und Doubleclick. » Ankündigung im Google-Blog [TechCrunch]
Performics
Im Zuge der DoubleClick-Übernahme hat Google auch dessen Tochterfirma Performics mit übernommen und diese jetzt gleich wieder verkauft. Performics ist im Grunde ein SEO-Unternehmen dass seinen Kunden lediglich maximalen Werbeerfolg verspricht - inklusive Top-Positionen in Suchmaschinen. Damit passt das Unternehmen natürlich überhaupt nicht zu Google, so dass man es jetzt an die Publicis Group verkauft hat. Der Verkaufspreis wurde nicht genannt, er dürfte aber sicherlich im 1stelligen Millionenbereich fließen (glaub nicht dass so eine Firma mehr Wert sein kann). Google-Chef Eric Schmidt hat die Arbeit von Performics noch einmal in Höchsten Tönen gelobt und eine eventuelle Zusammenarbeit in Zukunft nicht ausgeschlossen. [Klingt eher nach "Lass uns Freunde bleiben" ;-)] Performics hat derzeit knapp 200 Mitarbeiter. Publicis Group ist das weltweit viertgrößte Kommunikationsunternehmen. » Presseerklärung von Google » Ankündigung bei Performics
Ad Planner Google hat einen neuen Dienst gestartet um den Kunden künftig einen noch größeren Erfolg für ihre Werbebanner zu bescheren. Der Google Ad Planner schlägt den Werbenden Webseiten vor, auf denen sie ihre Anzeigen schalten sollten und auf denen sich die meisten potenziellen Kunden befinden. Basieren soll das ganze auf den Daten von Google Trends for Websites. Bisher ist der Ad Planner in der Limited Beta-Phase und kann erst nach Freischaltung benutzt werden. Wer sich anmelden möchte kann dies hier tun und hoffen. Der Ad Planner soll mit den gleichen Daten aufwarten können wie der letzte Woche gestartete Dienste Trends for Websites und noch zusätzliche Informationen anzeigen. Woher diese Daten nun wieder kommen behält Google aber natürlich für sich. Die reinen Besucherdaten kommen von der Websuche, Analytics, AdSense & Co. Wahrscheinlich wird das ganze auch in DoubleClick integriert, so dass die User auf den potenziellen Seiten sofort ihre Anzeigen schalten können - sofern diese denn mit AdSense oder DoubleClick ausgerüstet sind (wovon man ja heutzutage fast schon ausgehen kann...). Das Tool könnte mal wieder eine schöne Geldquelle für Google werden, sofern es denn zuverlässig ist ;-) » Google Ad Planner » Liste der Google-Dienste [ZDNet-Blog]
AdSenseAdWordsDoubleClick Google muss die deutsche Marktführerschaft im wichtigsten Geschäftsbereich jetzt an einen Konkurrenten abgeben. Der Werbevermarkter Advertising.com hat im April erstmals mehr Anzeigen ausgeliefert als Google mit AdWords und AdSense. Advertising hatte eine Reichweite von ganzen 78,02% - Google kam nur auf 75,27%. Zwar gelten die Zahlen nur für Deutschland, aber trotzdem ist es verblüffend dass es ein Konkurrent - von dem ich ehrlich gesagt noch nie etwas gehört habe - geschafft hat mehr Leute zu erreichen als Google. Allein schon durch die Websuche dürfte man einen großen Teil der Bevölkerung erreichen, AdSense zielt dann auf alle weitere und mit Doubleclick im Netzwerk dürfte die Flächendeckung im Grunde komplett sein. Interessant ist auch, dass Advertising im April noch eine Erreichbarkeit von 69,82% vorzuweisen hatte. Eine Steigerung von mehr als 8% innerhalb nur eines Monats. Entweder hat man große Werbekunden gewinnen können oder es geht bei dieser Analyse nicht mit Rechten Dingen zu. Habt ihr schon einmal von Advertising.com gehört? [WinFuture, thx to: veith]
AdSenseAdWordsDoubleClick Google plant die Öffnung seines Werbenetzes. In der Zukunft soll es Partnern möglich sein selbst Anzeigenplätze vermarkten zu können. Desweiteren sollen sie Zugang zu den Tools zur Auslieferung und Erfolgsmessung erhalten. Google selbst rechne damit, dass viele Werbevermarkter diese Möglichkeiten annehmen. Durch die erfolgreiche Doubleclick Übernahme ist Google zu einer der größten Anzeigennetzwerken aufgestiegen und schalten über AdSense und AdWords auf Millionen Anzeigen Werbung. So wird es Werbenden leichter eine Kampagne zu starten und diese über verschiedene Publisher geziehlt zu verteilen. Für Agenturen besteht die Möglichkeit kontextabhängig Anzeigen zu schalten, ohne das Wissen zur Technologie zu haben. Anzeigen sollen als Textanzeigen aber auch mit Multimediainhalten gefüllt werden können. Derzeit läuft ein Test mit einigen Partnern. Google möchte sicherstellen, dass die Leistung des Service auch in Ordnung ist und alles stabil läuft. » AdSense Blog » Google Blog [Winfuture]
DoubleClick Googles Tochter Doubleclick bietet seinen Kunden seit gestern eine neue Werbeform an: Ab sofort können Werbe-banner bzw. -Anwendungen in Gadgets angezeigt werden. Gadgets unterscheiden sich, im Gegensatz zu Banner, dadurch dass sie meist interaktiv und wesentlich kleiner sind - sozusagen eine Anwendung innerhalb der Website. Laut Doubleclick eröffnen die Gadgets den Werbern die Möglichkeit noch mehr mit den Usern zu interagieren und dementsprechend eine sehr viel höhere Werbewirkung zu erzielen - selbst wenn kein Klick und somit auch kein Besuch auf der beworbenen Website ausgeführt wird. Hauptsache die Marke brennt sich ins Hirn - und das tut sie bei Mini-Spielchen direkt innerhalb der Website auf jeden Fall. 22% aller Kunden nutzen mittlerweile Gadgets als Werbeform, in diesem Jahr soll diese Zahl schon auf 47% steigen und damit quasi zu einem neuen Werbestandard mutieren. Der Vorteil dabei ist, wie oben schon gesagt, dass es garnicht mehr darum geht User auf seine Website zu locken die dann doch nichts kaufen, sondern einfach die eigene Marke im Gedächtnis zu behalten und so schon automatisch die nächste Anschaffung zu beeinflussen. Eingesetzt werden sollen die Widgets vorallem in Social Networks, aber funktionieren natürlich auch auf allen anderen Webseiten. Sinn würde es machen z.B. Gadgets gleichzeitig mit Bannern zu buchen. Das Gadget lockt den User an, weckt das Interesse für das Produkt, und der Banner ist dann sozusagen der Link zum beworbenen Produkt. Erst im September letztes Jahr hat Google Gadget Ads eingeführt. Bisher habe ich diese aber ehrlich gesagt noch nirgendwo gesehen. Gut gemachte Gadgets können, zumindest bei mir, sehr erfolgreich sein. In letzter Zeit taucht immer mal wieder ein Gadget bei mir auf, in dem es darum geht mit einer Pistole Blätter abzuschießen - ist doch ein netter Zeitvertreib für wenige Sekunden - und damit genau das richtige während einer Surftour ;-) » Presseerklärung von Doubleclick [ZDNet, thx to: Richard]
DoubleClick Nachdem Google nun ja Doubleclick übernehmen darf, droht den 850 Mitarbeitern des gekauften US-Unternehmens die Arbeitslosigkeit. Klar wird Google nicht alle entlassen, aber Eric Schmidt sagte: "Wie bei den meisten Übernahmen kann es auch hier zu einer Reduzierung der Mitarbeiterzahl kommen." Genauere Zahlen liegen im Moment nicht vor. Auch nach dem Kauf von Postini mussten einige Arbeitnehmer ihren Schreibtisch räumen. [SeekXL] » Nachtrag: 300 DoubleClicker verlieren ihren Job & Google will Perfomics Search Marketing verkaufen