Datenschutz: EU überprüft Googles Speicherpraxis

Google EU
Das war ja nur eine Frage der Zeit: Die EU-Datenschützer prüfen zur Zeit ob Google mit der Speicherung der Suchanfragen der User gegen die bestehenden Datenschutzgesetze verstößt. Google hat angekündigt sich in den nächsten Tagen mit den Datenschutzbeauftragten in Verbindung zu setzen und ist auch zu Kompromissen bereit.

Gerade in punkto Datenschutz ist es verwunderlich dass die EU sich erst jetzt an Google gewandt hat. Die EU überprüft ob es zulässig ist, dass Google die Suchanfragen seiner User intern speichert und auswertet – und das obwohl erst vor 2 Monaten die Speicherpraxis geändert und die Speicherzeit stark verkürzt worden ist. Widersprüchlich ist auch, dass die EU nichts gegen die Speicherung im Suchverlauf, wohl aber auf den Server-Logs hat. Wo jetzt praktisch gesehen der Unterschied ist würde mich mal interessieren…

Um die strittigen Punkte zu klären hat die EU eine Art Fragebogen an Google gesendet den dass Unternehmen ausfüllen und an die EU zurücksenden muss. Darin soll unter anderem geklärt werden auf welche Art und Weise Google die Daten speichert und wie sie verwendet werden. Googles Datenschutzexperte Peter Fleischer meint offiziell dass sich das Unternehmen verpflichtet sieht einen konstruktiven Dialog mit der EU zu führen – was immer das auch heißen mag.

Hoffen wir mal dass die EU hier nicht oder nicht all zu hart durchgreifen wird. Denn wenn die Jungs erstmal darauf kommen dass Google noch sehr viel mehr Daten sammeln will und dies auch tagtäglich tut dann könnte es wirklich eng werden. Ich denke in den nächsten Jahren wird sich die Frage klären müssen wo der Datenschutz aufhört und die nützliche Verwendung der Informationen beginnt. Das wird noch sehr interessant werden…

» Artikel beim stern

[thx to: Demy]




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comment 8 Kommentare zum Thema "Datenschutz: EU überprüft Googles Speicherpraxis"

  • „Hoffen wir mal dass die EU hier nicht oder nicht all zu hart durchgreifen wird. Denn wenn die Jungs erstmal darauf kommen dass Google noch sehr viel mehr Daten sammeln will und dies auch tagtäglich tut dann könnte es wirklich eng werden.“

    Also ich sehe darin kein allzu großes Problem. Im Gegensatz zu einem Land Kleinkleckersdorf, wo sich Google einfach zurückziehen würde, ist der europäische Markt nicht zu unterschätzen. Auch Google dürfte bewusst sein, dass sie bei den Suchanfragen in Deutschland fast einen doppelt so hohen Anteil wie in den USA haben (~90% vs. ~50%).

    Da kann man nicht einfach sagen: Das, was die EU uns sagt, passt uns nicht, wir gehen 😉

    Dann brechen richtig Werbeeinnahmen weg…

  • Natürlich würde Google kämpfen und es gäbe einen jahrelangen Rechtsstreit. Man siehe Fall Microsoft, über 10 Jahre…

    Aber am Ende sitzt die EU eben am längeren Hebel – leider.

  • „Aber am Ende sitzt die EU eben am längeren Hebel – leider.“

    Trotzdem gibt es noch immer Microsoft Windows und Office in der EU 😉

    Und Google ein bisschen im Datensammeln einzuschränken, finde ich gar nicht schlecht.

  • Der Datenschutz war ja meiner Meinung nach immer das einzige große Problem von Google…

  • Warum eigentlich leider? Ist irgendwas gegen etwas Datenschutz einzuwenden? Also irgendwie ist mir teilweise etwas zu Fanboy mäßig. Und vor allen heißt er ja auch noch WatchBlog. Ein wenig kritischeres Hinsehen wäre hier sicher nicht schlecht.

  • Datenschutz in in der heutigen Welt ein sehr wichtiges Thema und Google kann man Ende Daten bekommen ohne Ende: Mailverkehr, besuchte Websites, …

    Das ganze mit „leider“ auszudrücken und zu sagen „Hoffen wir mal dass die EU hier nicht oder nicht all zu hart durchgreifen wird.“, finde ich sehr falsch. Besonders im GoogleWatchBlog.

    Möchten Sie etwas, dass Google alles über Sie weiß und am Ende [weil sich keiner um den Datenschutz kümmert] weitergibt? Oder es auch aufgrund von (Antiterror-)Gesetzen rausrücken muss.
    Ob die Daten dann nun stimmen oder nicht ist dann auch egal, hast dann eben nur Pech wenn Behörden/Firmen falsche Dinge daraus interpretieren.

    Plumpes Beispiel: Ich suche nach Information zu Bomben/Waffen…und komme dann nicht in die USA, weil ich ja potenziell gefährdend bin.

  • Jens, ich bin vollkommen auf deiner Seite.

    Leute kapiert Ihr denn nicht. Google (als Suchmaschine)geht es darum, die Suchergebnisse so weit wie möglich zu verbessern. Dazu gehört nun mal soviel wie möglich über Nutzerverhalten zu wissen. Google interessiert nicht WER wir sind (also unsere Privatbezogene Daten) sondern WAS wir machen (Sachbezogene Daten). Indem Google also unsere sachbezogene Daten sammelt, optimiert gleichzeitig seine Suchergebnisse und seine Dienste gegenüber dem Nutzer.

    Ich habe hier denn Eindruck dass manche Leute über den Datenschutz sich beinahe gebetsmühlenartig empören, ohne dessen Schutzzweck überhaupt zu kennen.

    Aber hier in D scheint „kritisches Denken“ auf Teufel komm raus, Mode zu sein.

    Freundliche Grüße an Alle konstruktiv denkende Menschen

    Ilian

  • Sowohl für Google als auch für MIcrosoft sind wir doch alle nur eine Zeile in einer riesigen Datenbank zu der halt ständig neue Informationen hinzugefügt werden.

    Und je mehr Daten über uns „Objekte“ gesammelt werden, desto besser kann man mit den Objekten umgehen. Ob da jetzt hinter steckt oder nicht ist am Ende völlig egal. Von DIR persönlich wollen Google und MS und alle anderen absolut garnix.

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