Microsoft-Gründer Bill Gates sorgt aktuell mit der Aussage für Wirbel, dass das Verschlafen des mobilen Marktes einer der größten Fehler aller Zeiten sei, den er selbst begangen habe. Mit Blick auf die heutigen Marktanteile kann man dem durchaus zustimmen, wenn auch vielleicht nicht in dieser Dimension. Der ehemalige Google-CEO Eric Schmidt hat in einem Interview vor einigen Jahren klargestellt, das Android tatsächlich von Anfang an gegen eine mögliche Microsoft-Dominanz positioniert werden sollte.
Google wird immer wieder vorgeworfen, mit fremden Inhalten Geld zu verdienen und die Urheber nicht genügend oder gar nicht zu entlohnen - auf Grundlage dessen ist unter anderem das Leistungsschutzrecht entstanden, das nun auch in den USA diskutiert wird. Eine jetzt publik gewordene öffentliche Beschwerde gegen Google kommt da zu einer Unzeit, auch wenn es vermutlich keinen Zusammenhang gibt: Google wird vorgeworfen, Songtexte ohne Einwilligung zu übernehmen.
Wer sich etwas ausführlicher mit den Google-Produkten beschäftigt, der wird schnell merken, dass nicht immer alles ganz so rund läuft. Es gibt zahlreiche Baustellen im großen Netzwerk, die sich vor allem darin äußern, dass es für viele Aufgaben mehrere Produkte gibt oder einige Dinge immer wieder umgestellt werden. Eine der bisher kaum beachteten Baustellen hat sich in dieser Woche gezeigt: Die Verwaltung von Fotos und Videos bzw. das Zusammenspiel zwischen Google Drive und Google Fotos.
Google hat im Laufe der Unternehmensgeschichte bereits mehr als 200 kleinere und größere Unternehmen übernommen und viele davon zum Erfolg geführt oder die Technologien in eigenen Produkten verwendet. Erst in dieser Woche wurde die 2,6 Milliarden Dollar-Übernahme von Looker bekannt gegeben. In dieser zwei Jahrzehnten gab es aber auch immer wieder hartnäckige Gerüchte über die Übernahme von anderen Unternehmen, für die es dann doch keinen Zuschlag gab. Bei einigen kann man aus heutiger Sicht sagen, dass sich durch eine Übernahme vieles hätte ändern können.
Nach einigen Jahren des Stillstands kommt langsam wieder Bewegung in den Browsermarkt: Im Chrome-Browser stehen einige große Änderungen bevor, Microsoft versucht es mit einem ganz neuen Anlauf und nun stehen auch beim Firefox-Team die Zeichen auf Veränderung: Mozilla hat angekündigt, schon bald Premium-Funktionen in den Browser bringen zu wollen, für die die Nutzer in Form eines Abos zur Kasse gebeten werden sollen.
In den Büros der Google-Designer geht es aktuell sehr dunkel zu. Das aber nicht wegen den Arbeitsbedingungen, sondern weil sie sich hauptsächlich mit der Umsetzung der Dark Modi ihrer Produkte beschäftigen müssen. In dieser Woche hat Google Fotos einen Dark Mode erhalten und reiht sich damit in eine immer größere Auswahl an Apps mit einer dunklen Oberfläche. Aber selbst wenn die Designer noch nicht aktiv geworden sind, kann Android Q jeder App einen Dark Mode verpassen.
Vor gut drei Wochen hat Google das neue Portal Google Reisen gestartet, das alle bis dahin getrennt angebotenen Dienste rund um die Urlaubsplanung und das Reisen unter einem Dach vereint. Auch die Informationen aus der Reise-App Google Trips wurden darin integriert, was nun in der Folge schon bald zur Einstellung der App führen wird. Dadurch geht allerdings ein großer Vorteil verloren, der hoffentlich zuvor durch eine neue App ausgeglichen wird.
Auch nach dem kleinen öffentlichen Rückschlag bleibt Googles in Entwicklung befindliches Betriebssystem Fuchsia weiterhin sehr interessant: Schon seit langer Zeit ist bekannt, dass Fuchsia sehr flexibel und universell einsetzbar sein wird, wobei auch Apps anderer Plattformen unterstützt werden sollen. Nun zeigt sich, dass das Betriebssystem große Anleihen bei Chrome OS machen wird und ausgerechnet bei der Android-Unterstützung auf die Hilfe des Desktop-Betriebssystems setzt.
Google gehört seit vielen Jahren zu den größten Tech-Unternehmen und erreicht mit den eigenen Produkten mehrere Milliarden Menschen, die den Clouddiensten ihr Daten anvertrauen. Daher ist ein gewisses Grundvertrauen der Nutzer erforderlich, das aber vielleicht nur noch auf wackligen Füßen steht. Die jüngste Geschichte um die vermeintliche GMail-Einstellung hat das wieder einmal bewiesen.