Wenn man Google eines nicht vorwerfen kann, dann ist es mangelndes Engagement im Messenger-Markt. Doch leider geht das Engagement so weit, dass die Entwickler und Produktmanager immer wieder neue Ideen haben, die in komplett neuen Produkten umgesetzt werden, statt bestehende zu verbessern. In dieser Woche gab es nach einer längeren Ruhepause wieder einige interessante Entwicklungen aus der Messenger-Abteilung zu berichten. Damit wird es wieder einmal Zeit, Googles Messenger-Strategie zu beleuchten.
Gestern hat Google nach einigen Tagen der Verwirrung angekündigt, wie es mit den hauseigenen Messengern weitergehen wird. In Kurzform: Zwei mehr oder weniger populäre Produkte werden eingestellt und dafür kommen zwei neue dazu. Doch die Reaktion der Nutzer bzw. Google-Interessierten zeigt, dass diese schon jetzt wieder zum Scheitern verurteilt sind - denn wenn es eines gibt, das Google nicht kann, dann sind es Messenger. Und man fragt sich schon, warum?
In den vergangenen Tagen gab es viele Verwirrungen und Diskussionen rund um Googles Aktivitäten im Bereich Messaging. Die Rede ist sowohl von Einstellungen als auch von Neustarts, was durch die brodelnde Gerüchteküche natürlich auch die bestehenden Produkte gefährdet. Google sah sich nun also dazu gezwungen, die zukünftigen Pläne für Hangouts, Allo und auch Duo im offiziellen Blog bekannt zu geben. Dabei werden praktisch alle Gerüchte bestätigt.
Der Messenger Hangouts gehört für viele Nutzer eigentlich schon längst zu den Google-Produkten, die ihren Platz auf dem ewigen Google-Friedhof bereits sicher haben oder sich zumindest seit langer Zeit im Zombie-Status befinden. Doch das ist offenbar nicht der Fall, denn jetzt hat ein Google-Sprecher angekündigt, dass Hangouts weiterleben wird. Und zwar, das ist leider keine Satire, gleich in zwei Apps.
Gestern Abend gab es die für wenige Nutzer überraschende, aber dennoch enttäuschende, Meldung, dass Google Hangouts 2020 eingestellt wird. Diese Information stammte aus "internen Quellen", die doch sehr häufig recht behalten. Jetzt hat sich der Produktmanager von Hangouts zu Wort gemeldet und verkündet, dass das Ende von Hangouts noch lange nicht beschlossen ist. Doch die Begründung gibt mehr Rätsel auf, als sie aufklärt.
Googles Messenger-Strategie haben wir hier im Blog schon oft thematisiert und konnten immer wieder neue Kapitel in dieser unendlichen Geschichte vermelden. Jetzt hängt Google das nächste Kapitel dran bzw. schließt dieses ab, allerdings nicht unbedingt überraschend: Wie jetzt bekannt wurde, wird der Messenger Hangouts im Laufe des Jahrs 2020 eingestellt. Bis dahin dürfte ihn aber wohl kaum jemand vermissen.
Googles Messenger Hangouts erfreut sich trotz aller Widrigkeiten der vergangenen Jahre weiterhin recht großer Beliebtheit und ist für viele Nutzer bis heute der Messenger der Wahl, da er einige Features bietet, mit denen die Nachfolger nicht aufwarten konnten. Jetzt wurde angekündigt, dass die Chrome Desktop-App des Messengers schon sehr bald eingestellt wird. Glücklicherweise gibt es aber Alternativen.
Googles Messenger-Strategie war in den letzten Jahren nicht ganz so leicht zu durchschauen und hat durch die vielen verschiedenen Angebote nicht gerade zur Klarheit und Popularität beigetragen. Doch im vergangenen Jahr hat man sich dann ganz neu aufgestellt und eine klare Strategie für die Messenger offen gelegt. Dazu zählen auch die beiden Business-Messenger Hangouts Chat und Hangouts Meet, mit denen die Kommunikation in Unternehmen erleichtert werden soll. Für Hangouts Chat fällt heute offiziell der Startschuss.
Wenn es etwas im Web etwas im Überfluss gibt, dann sind es Messenger. Allein Google trägt mit einer fast zweistelligen Anzahl an Messengern zu dem Angebot bei, aber auch viele andere Unternehmen sind in diesem Bereich aktiv. Jetzt könnten sich viele wichtige Anbieter zusammentun und gemeinsam einen Standard für sicheres Gruppen-Messaging etablieren - und vielleicht geht die Zusammenarbeit ja auch darüber hinaus.
Kaum ein Mensch bleibt sein ganzes Leben beim gleichen Arbeitgeber, und für jeden ist es irgendwann an der Zeit, weiterzuziehen und neue Erfahrungen zu sammeln. Das gleiche gilt natürlich auch für die Google-Mitarbeiter, wobei gerade hochrangige Abgänge meist betrauert werden und enttäuschte Reaktionen hervorrufen. Jetzt hat ein langjähriger Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, dem offenbar nur wenige Google-Nutzer eine Träne nachweinen.