Google Mail

Zum Gedenktag der Islamischen Revolution hat die iranische Regierung den E-Mail-Dienst Google Mail landesweit auf Dauer blockiert. Grund sind die regierungsfeindlichen Proteste, die vor allem über Dienste wie Twitter, Facebook, YouTube oder eben Google Mail abgesprochen wurden. 

Nachdem 2009 das Internet für iranische Bürger nahezu komplett eingeschränkt wurde, hat man jetzt, zum Jahrestag der Islamischen Revolution, angekündigt, den E-Mail-Dienst Google Mail zu sperren. Das berichtet das "Wall Street Journal". Die iranische Regierung hat der Opposition vor, über Dienste wie Google Mail Proteste abgesprochen zu haben. Mit der Sperrung wolle sie verhindern, dass noch mehr Bürger zu den Protestmärschen gegen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad kommen. Weiterhin würde Iran sowieso auf einen lokalen Anbieter mit staatlicher Kontrolle zurückgreifen.

Ein Google-Sprecher sagte gegenüber "Spiegel Online", dass die Sperre bereits eingerichtet wurde: "Wir haben von Google-Mail-Nutzern in Iran gehört, dass sie Probleme beim Zugang zu ihren E-Mail Konten haben. Wir können einen drastischen Rückgang des Verkehrsaufkommens bestätigen und haben unsere eigenen Netzwerke geprüft und herausgefunden, dass sie einwandfrei funktionieren". Es wird vermutet, dass wieder zehntausende Demonstranten auf die Straße gehen werden und Gegner des Regimes zu Protesten aufrufen werden. 
China

Google gab gestern Abend bekannt, dass man die Zensur auf Google.cn einstellen wird. Mitte Dezember habe man mit 20 anderen Unternehmen verstärkte Cyber-Attacken festgestellt. Außerdem wurde mehrfach versucht auf Google Mail-Accounts von Menschenrechtler zuzugreifen.

Google hat diese Informationen nicht geheim gehalten, sondern weitergegeben, da man eine Debatte über die Redefreiheit anstoßen will. Google stellte die zensierte Version von Google für China im Januar 2006 vor, da man hoffte, dass so das Internet für die Chinesen offener wird. 

Wegen der Attacken und der immer noch bestehenden Zensur hat Google nun beschlossen, dass man die Zensur in China nicht mehr duldet und Google.cn nbald unzensiert online stellt. Google ist sich bewusst, dass es möglicherweise abgeschaltet wird und seine Büros in China schließen muss.

» Google Blog 
China Google ist aktuell in China nicht erreichbar. Weder auf die chinesische Startseite noch auf Google.com könne man seit Donnerstag zugreifen. Dahinter steckt abermals die kommunistische Regierung. Sie wirft der Suchmaschine "Verbreitung pornographischer, vulgärer und obszöner Inhalte" vor und damit einen Verstoß gegen die Gesetze in der Volksrepublik. "Wir untersuchen die Angelegenheit und hoffen, dass der Dienst bald wiederhergestellt wird?, sagte Google-Sprecher John Pinette in Hongkong. Ab dem 1. Juli soll auf neuen PCs in China ein Filter installiert werden, der Inhalte sperren soll, die die Regierung für obszön oder subversiv hält. [Süddeutsche]
Google Türkei In der Türkei ist nichts heiliger als der Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk. Seit einem Jahr ist die Nutzung von YouTube wegen Beleidigung gegen Atatürk gesperrt. Nun entscheidet ein Gericht darüber, ob auch Google gesperrt werden muss, weil man da beleidigende Informationen über den "Vater aller Türken" finden kann. Als Grund gilt eine Google Sites, die den Staatsgründer verunglimpfte. Die Webseite ist derzeit nicht mehr erreichbar, weil die maximale Zahl an Zugriffen erreicht wurde. Der Paragraf 301 des türkischen Strafgesetzbuch stellt die Verunglimpfung des Türkentums im Allgemeinen und staatlicher Repräsentanten wie Atatürk im Besonderen unter Strafe. Veröffentlichungen im Internet auf YouTube oder Portalen betreffen nicht nur den Täter, sondern haben für das ganze Land folgen. Die Sperre von Webseiten macht ein letztes Jahr verabschiedetes Gesetz möglich. Es erlaubt Gerichten unter anderem bei Aufruf zum Selbstmord, Verherrlichung von Drogen und eben bei Beleidigung gegen Atatürk den Zugang auf solche Webseiten innerhalb von 24 Stunden zu sperren. Viele Bürger der Türkei umgehen die Sperre von YouTube mit speziellen Programmen. [saydam.de]
GMailGoogle Mail Wie Philipp Lenssen heute entdeckt hat, kann man aus Deutschland nicht mehr auf gmail.com zu greifen. Tut man es doch sieht man diesen Text:
We can't provide service under the Gmail name in Germany; we're called Google Mail here instead. If you're traveling in Germany, you can access your mail at http://mail.google.com. Oh, and we'd like to link the URL above, but we're not allowed to do that either. Bummer. For general information about Google, please visit www.google.com or www.google.de.
Hintergrund für diese ist die Auseinandersetzung mit einem Hamburger Postdienstleister. Ich habe es bei mir im Firefox drei und in der zweiten Version des OpenSource Browser testet. Firefox 3 (englisch) zeigte mir Gmail trotzdem an. Mit Fx 2 (deutsch) wird der Text gezeigt. [Blogoscoped]
Street View Die Gemeinde North Oaks hat rund 3900 Einwohner und liegt in Minnesota. Die Gemeinde hatte Google aufgefordert alle Streetview Aufnahmen zu entfernen. Alle Straßen in North Oaks sind Privatgrundstücke und dürfen nur von den Anwohner benutzt werden. Gegenüber Startribune sagte der Bürgermeister: "Wir sind kein Etepetete-Völkchen, dass die Welt außen vor halten möchte (...) aber sie haben nun mal einfach kein Recht, auf privates Gelände zu gehen." Google in einem Brief bestätigt, dass die Aufnahmen entfernt wurde. Die Aufnahmen sind wahrscheinlich aus versehen entstanden. Am Ortseingang steht zwar ein Schild, dass es Privatgelände ist, aber es gibt keine Tore oder Wachen. Andere Gated Communitys in den USA sind bewacht. Auch ist North Oaks in die Infrastruktur integriert. [redmondspy, Startribune]
Street View Als Google Streetview vor fast einem Jahr gestartet wurde, war Manhattan eine der ersten Städte. Nun haben die Google Autos den New Yorker Stadtteil nochmal besucht und nicht nur neue Bilder mitgebracht. Etwas was wir wahrscheinlich auch in anderen Ländern sehen werden, wurde nun Manhattan Realität: Die Gesichter von Passanten sind verschwommen. Im großen und ganzen eine sehr schöne Sache, aber zumindest bei meinen Tests waren auch Bilder unscharf, auf denen man keine Menschenseele entdecken konnte.

View Larger Map Screen: Fed Ex in NY Haochi ist der Meinung, dass Google hier neven vision integriert hat. » Google Latlong: Street View revisits Manhattan
Groups Gerade erst ist YouTube in der Türkei wieder erreichbar, da gibt es schon die nächste Sperre eines türkischen Gerichts: Derzeit können die Google Groups von der Türkei aus nicht erreicht werden, der Grund ist unbekannt, man darf aber davon ausgehen dass es sich mal wieder um Anti-Islamistische Postings handeln dürfte... Das Urteil zur Sperrung der Website wurde bereits am 14. März gefällt, aber erst seit heute müssen die türkischen Provider den Zugang zu der Website sperren. Google wird als Reaktion darauf sicherlich wieder eine Reihe von Postings löschen müssen um das Angebot in diesem Land wieder zugänglich zu machen. Mir stellt sich jetzt die Frage: Was passiert wenn solche Dinge auch mal bei etwas elementareren und wichtigeren Google-Diensten auftreten? Was ist wenn Google Mail als Spamschleuder missbraucht wird die Anti-Islamistische Inhalte verbreitet? Können die Türken dann keine Mails (sofern sie Google Mail verwenden) mehr abrufen? In nicht all zu ferner Zukunft werden wir sicherlich an diesen Punkt gelangen - und dann werden die User Sturm laufen... [heise]
Jeder User hat die Möglichkeit Fotos von Google StreetView zu melden und auf diese Weise unverzüglich entfernen zu lassen. Das haben Google-Fans jetzt scheinbar dazu genutzt um ganz einfach die Konkurrenz auszuschalten: Die Zentralen bzw. die dort angebrachten Logos von Microsoft, Yahoo! und Apple (nur ein Store) sind jeweils einfach zensiert worden. Ob das so in Googles Sinne ist...?
YouTube Ende Januar haben wir über die Sperre von YouTube in der Türkei berichet, 5 Tage später wurde diese wieder aufgehoben. Heute hat Google in einer auf türkisch geschrieben Stellungsnahme bei den türkischen Behörden beantragt die Sperre wieder aufzuheben, da man die Videos kontrolliert und auf Grund von Regelverstößen von der Seite entfernt hat. Lässt sich daraus jetzt ablesen, dass YouTube in der Türkei noch immer gesperrt ist oder eine neue Sperre beschlossen wurde? Im Januar hatte ja nur die Türk Telekom den Zugriff auf YouTube wieder gestattet, so heise online vor zwei Monaten. Hat irgendeiner unserer Leser weitere Informationen? [golem.de]
YouTube YouTube wurde heute Nacht zum hunderttausendsten mal von einem islamisches Land gesperrt. Hintergrund ist der Karikaturenstreit und wie immer ein von einem einzigen Nutzer hochgeladenes Video. Das könnte dem Rest der Welt so ziemlich egal sein, aber irgendwie hat es die pakistanische Telekommunikationsgesellschaft geschafft YouTube weltweit vom Netz zu nehmen - und das für über eine Stunde. Laut openDNS hat die Pakistan Telecom die IP-Adresse von YouTube umgeleitet um das Videoportal im eigenen Land vorübergehend zu sperren. Irgendwie scheint dabei auf der ganzen Welt etwa schief gegangen zu sein, so dass YouTube kurz danach weltweit nicht erreichbar gewesen ist. Mittlerweile ist das Problem wieder behoben und YouTube ist weltweit, inklusive Pakistan, wieder erreichbar. Kann mir jemand erklären wie Pakistan es geschafft hat eine Webseite weltweit zu sperren? Kann eine IP-Adresse so leicht gehijackt werden? Wurde der DNS-Eintrag auf den Servern geändert? Hätte man YouTube via IP-Adresse erreichen können? Klärt mich bitte auf :-D [Google OS]
Google Und schon wieder haben Googles Anwälte Arbeit auf dem Tisch: Im Web kursiert ein negativer Artikel über die Firma "Castran Gilbert" der der Chefetage natürlich nicht passt. Doch statt den Autor bzw. Hoster des Artikels anzuschreiben, hat man sich erst einmal an Google gewandt und die Entfernung der Seite aus dem Index gefordert. Allerdings hat man sich an die australische Niederlassung gewendet die keinen Zugriff auf solche Daten hat. Also gabs eine Klage. Paul Castran, Manager der Firma, hatte sich an Google Australia gewendet um die Entfernung aus dem Index zu fordern. Diese hatte, wider erwarten von Paul, die Seite nicht entfernt, sonder lediglich zurückgeschrieben dass man dazu nicht in der Lage ist. Die Suchmaschine wird von Google Inc. in Mountain View betrieben (interessantes Detail) und man selbst hat keinerlei Zugriff auf die Datenbanken. Doch anstatt sich an Google Inc. zu wenden hat Paul eine Klage gegen Google Australia eingereicht in der er dennoch die Entfernung der Seite fordert. Natürlich wäre es ein leichtes für Google Australia das ganze an die Mutterfirma zu melden und die Seite trotzdem entfernen zu lassen - das wird man aber wohl aus Prinzip schon nicht tun. Die Klage selbst dürfte auch keine Chance vor Gericht haben. Googles Stellung als Informationslieferant wird für das Unternehmen offensichtlich immer mehr zum Problem. Es existieren eben auch Informationen über die einige nicht so glücklich sind und die sie am liebsten aus der Welt schaffen würden. Diese Informations-Mörder wenden sich dann zuerst an den Lieferanten, und das ist derzeit größtenteils Google, und der steht dann vor dem eigentlichen Problem... Hoffen wir dass G. Australia nicht einknickt und Mr. Castran gegen die Wand laufen lässt ;-) [Seroundtable]
YouTube 5 Tage nachdem YouTube wieder einmal in der Türkei gesperrt worden ist, wurde das entsprechende Urteil aufgehoben und die ersten türkischen Provider haben die Seite von ihrer Blacklist wieder entfernt. Das betreffende Video mit der Verunglimpfung Atatürks wurde gelöscht. Sobald aber ein User auf die Idee kommt dieses oder ein ähnliches Video hochzuladen wird YouTube wohl bald wieder offline gehen... [heise]