Vor zwei Monaten hat Google nach einer längeren Entwicklungszeit das Project AMP gestartet, mit dem das mobile Surfen beschleunigt werden soll. Dabei werden Webseiten in einer sehr schlanken und komprimierten Form vorgehalten und werden dem Nutzer direkt nach dem Klick ohne große Ladezeit angezeigt. Jetzt wird das ganze auch auf die mobile Version der Google News ausgeweitet, die nun ebenfalls bevorzugt die AMP-Version der Websuche verlinken.
Das Leistungsschutzrecht kann man in Deutschland durchaus als gescheitert bezeichnen, denn es wird praktisch nicht umgesetzt. Google hatte von Anfang an angekündigt, dass man keine Gelder an die Verlage zur Nutzung der Snippets zahlen wird, und die Verlage mussten dem zwangsweise zustimmen um weiterhin in den Suchergebnissen zu bleiben. Eine Klage einiger Verlage gegen diese von Google aufgelegte Regelung dürfte nun vom Landgericht Berlin abgewiesen werden.
Mitte September hat Google gemeinsam mit twitter und Wordpress eine Instant Articles-Funktion angekündigt, mit der sich die Ladezeiten von News-Webseiten deutlich reduzieren lassen sollen. Mittlerweile ist die ganze Initiative in AMP (Accelerated Mobile Pages) umbenannt worden und es sind tausende neue Partner für den Start gefunden worden. In den USA wird die halbe Medienlandschaft zum Start der Initiative mit dabei sein und auch viele Werbenetzwerke haben ihre Unterstützung angekündigt.
In unserem Artikel von heute früh hieß es, dass ein Schiedsgericht im nicht enden wollenden Streit um das Leistungsschutzrecht GEGEN Google und FÜR VG Media entschieden hat - doch das ist falsch. Durch eine verdrehte Darstellung der Tatsachen im Welt-Artikel, der als Quelle für diesen Artikel genutzt wurde, haben wir das ganze ebenfalls falsch dargestellt. Tatsächlich hat das Schiedsgericht alle Anträge der VG Media zurückgewiesen und ihr auch noch die Kosten des Verfahrens in Rechnung gestellt.
Es ist mittlerweile schon zweieinhalb Jahre her, dass in Deutschland das Leistungsschutzrecht eingeführt wurde, und seitdem gibt es zwischen den Verlagen, deren Vertretern und Google eher mehr Streit als zuvor. In diesem Jahr ist es um das Thema Leistungsschutzrecht sehr ruhig geworden, aber das war wohl nur die Ruhe vor dem Sturm: Denn hinter den Kulissen plant die VG Media weiterhin einen Schlag gegen Google, und hat nun von einer Schiedsstelle Recht bekommen. Die nächste Runde im endlosen Streit.
Die Beziehungen zwischen Google und den deutschen Verlagen haben in den vergangenen Jahr vor allem wegen dem Thema Leistungsschutzrecht stark gelitten, und jetzt droht in Österreich das gleiche Schicksal: Dort soll ebenfalls schon sehr bald das Leistungsschutzrecht beschlossen werden, was Google bekanntlich nicht für akzeptabel hält. Vorsorglich warnt man nun schon einmal vor den Folgen und droht mit der Einstellung der Google News in Österreich.
Schon vor einigen Wochen hatte Facebook angekündigt, künftig auch komplette Inhalte von Verlagen auf der eigenen Plattform hosten zu wollen und so die Nutzer noch stärker an das eigene Netzwerk zu binden. Doch statt dieses Angebot als Angriff zu werten, sind die Verlage offenbar gerne dazu bereit ihren Content nicht mehr auf den eigenen Servern lagern zu müssen. Jetzt haben sowohl der Spiegel als auch der Springer-Verlag angekündigt, dass man beim Deutschland-Start des Angebots mit dabei sein wird.
Vor einigen Tagen hat Google die Digital News Initiative angekündigt und konnte schon innerhalb weniger Tage viele neue Partner, auch in Deutschland, dazu gewinnen. Viele weitere Verlage dürften sich ebenfalls eine Teilnahme an dem Programm überlegen, da sie davon eigentlich nur profitieren können. Der Springer-Verlag, mit dem Google beim Thema News ohnehin schon auf Kriegsfuß steht, hat nun demonstrativ angekündigt dass man an dem Projekt nicht teilnehmen wird und verweist erneut auf das Leistungsschutzrecht.
Erst am Dienstag hat Google die Digital News Initiative (DNI) angekündigt, mit der man die europäischen Verlage in den kommenden drei Jahren mit einem selbstaufgelegten Fond von 150 Mio. Euro unterstützen möchte. Dabei soll aber nicht einfach nur Geld fließen, sondern vor allem auch Technologien für diese Branche entwickelt und allen Partnern zur Verfügung gestellt werden. Nur zwei Tage später sind allein in Deutschland bereits sieben neue Partner dazu gekommen und auch in der Schweiz konnte ein neuer Partner gewonnen werden.