Das mit Spannung erwartete Urteil um das Leistungsschutzrecht am gestrigen Dienstag ist ausgeblieben. Eigentlich hätte das Landgericht Berlin ein Urteil fällen wollen, ob das Leistungsschutzrecht in der aktuellen Form und Umsetzung überhaupt Anwendung finden kann. Doch die Sache war dem LG dann wohl doch zu heiß, so dass man das Verfahren nun an die nächste Instanz - den Europäischen Gerichtshof - weitergegeben hat.
Der Rechtsstreit um das Leistungsschutzrecht ist mittlerweile in das vierte Jahr gegangen und schon in dieser Woche könnte ein neues Kapitel in der unendlichen Geschichte zwischen Google und den deutschen Verlagen geöffnet werden. Am morgigen Dienstag wird das Landgericht Berlin ein Urteil fällen und damit die weitere Richtung des Verfahrens vorgeben. Dabei geht es mittlerweile um einen Streitwert von bis zu 300 Millionen Euro pro Jahr!
Das Thema Fake News ist noch immer in aller Munde und beschäftigt alle großen IT-Unternehmen. Google hatte schon im vergangenen Jahr den Fact Check in den Google News angekündigt und hat diesen im Laufe der letzten Monate auf immer mehr Sprachen und Länder ausgeweitet. Ab heute steht dieser Check nun in vielen weiteren Sprachen und Ländern zur Verfügung und kommt ab sofort auch in die Websuche.
Google bietet mehrere Möglichkeiten an, um auf einem Android-Smartphone Nachrichten zu konsumieren: Zum einen wäre der Google Play Kiosk, der erst vor wenigen Tagen wieder ein Update bekommen hat, dann der Stream von Google Now bzw. die Neuer Tab-Seite des Chrome-Browsers mit seinen Artikel-Vorschlägen und als letztes noch die Google News & Wetter-App. Letzte hat nun ein Update bekommen und zeigt ab sofort noch mehr Schlagzeilen an.
Das Leistungsschutzrecht hat in Deutschland mittlerweile eine lange Geschichte und ist nach einem längeren Kleinkrieg zwischen den Verlagen und Google praktisch gescheitert. Und obwohl eigentlich alle Beteiligten mit der aktuellen Situation zufrieden sein könnten, stehen sich die Parteien nun wieder vor Gericht gegenüber und diskutieren über eine Neuformulierung bzw. Konkretisierung des Gesetzes.
Nach dem ganzen Ärger rund um das Leistungsschutzrecht hat Google im vergangenen Jahr die Digital News Initiative gestartet, mit der Europäische Verlage mit Geld für bestimmte Projekte unterstützt werden sollen. Jetzt wurde die zweite Runde abgehalten, bei der Google wieder die Geldbörse weit öffnet und ganze 24 Millionen Euro an Verlage ausschüttet. Deutschland ist dabei mit Abstand der größte Markt und bekommt über 5 Millionen Euro.
Mit den Google News hat Google vor vielen Jahren eine Plattform geschaffen, in der viele (meist qualitativ hochwertige) Online-Medien zusammengefasst und die einzelnen Beiträge nach Themen sortiert aufgelistet werden. Über die Jahre wurde die Zuordnung immer besser und vor einiger Zeit hat man damit begonnen, einzelne Schlagzeilen mit Labels zu versehen. Diese sollen dem Nutzer noch vor dem Klick zeigen, was ihn erwartet. Neu hinzugekommen ist nun das "Fact Check"-Label, mit dem alle Artikel gekennzeichnet werden, in denen Fakten zu einer Story aufgelistet sind.
Nicht wenige Menschen beschweren sich auch Hierzulande über die Qualität oder Geschwindigkeit ihrer Internetverbindung auf dem Smartphone - aber was sollen dann erste die Menschen in Indien sagen? Mit einem Inder an der Spitze ist es kein Wunder dass sich Google nun etwas mehr auf das gigantische asiatische Land konzentriert und eine Reihe von mobilen Produkten für die langsamen Internetverbindungen anpasst. Von den meisten Funktionen können aber auch wir schon jetzt oder in naher Zukunft profitieren.
Im August 2013 wurde das Leistungsschutzrecht eingeführt, mit dem sich die deutschen Verlage und Publikationen eine neue große und wichtige Einnahmequelle versprochen haben. Doch dabei haben sie die Rechnung ohne Google gemacht. Wie eine Veröffentlichung der VG Media jetzt offen gelegt hat, haben die Verlage bisher eher das Gegenteil erreicht. Statt zusätzlichem Umsatz zu erwirtschaften haben sie einen Millionenverlust eingefahren.
In den Google News finden sich je nach Landesausgabe nicht nur die üblichen Verdächtigen Angebote der großen Verlage, sondern auch sehr viele kleinere Web-Angebote mit regionalen Inhalten - die aber oft kaum bis gar nicht sichtbar sind und es erst recht nicht auf die Titelseite schaffen. Das möchten die Googler nun ändern und vor allem auch die lokalen Angebote deutlich stärker in den Vordergrund rücken.