Bei vielen Google-Produkten gehört die Barrierefreiheit mittlerweile fest zum Konzept und wird mit umfangreichen Möglichkeiten umgesetzt. Jetzt hat Google einen ganzen Schwung neuer Features für Google Chrome, für Google Maps und auch die Google Websuche angekündigt. Einiges ist bereits bekannt, wird aber anlässlich des aktuellen Schwerpunkts noch einmal zusammengefasst.
Auch wenn es längst modernere Möglichkeiten gibt, dürften auch heute noch viele Menschen Bilder mit oder in E-Mails versenden, was je nach Inhalt und Kontext auch sinnvoll sein kann. Nutzer von GMail dürfen sich nun über ein neues Feature freuen, von dem vor allem Empfänger profitieren, wenn sie darauf angewiesen sind: Bilder lassen sich mit einem Alternativtext beschreiben.
Google arbeitet schon seit vielen Jahren daran, die eigenen Plattformen soweit wie möglich barrierefrei zu gestalten und selbst Menschen mit stark eingeschränkten Möglichkeiten ganz neue Freiheiten zu geben. Nun hat man die im vergangenen Jahr vorgestellte App Look to Speak in weitere Sprachen übersetzt und bietet auch deutschen Nutzern die Möglichkeit, die Sprachausgabe nur mit den Augen zu steuern. Das Konzept ist noch ganz am Anfang, bietet aber schon jetzt neue Wege zur Kommunikation.
Google Maps ist ein starkes Tool zur Planung von Routen und bietet dafür ganz unterschiedliche Verkehrsmittel an. Schon seit langer Zeit steht neben dem Auto, dem Fahrrad oder dem Ablaufen einer Strecke zu Fuß auch die Navigation mit dem ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) zur Verfügung. Jetzt hat Google eine wichtige Verbesserung angekündigt, von der sehr viele Menschen profitieren werden: Die Planung von barrierefreien Routen per ÖPNV.
Googler: T.V. Raman
Das Thema Barrierefreiheit wird bei Google noch nicht wirklich groß geschrieben, und das obwohl es in der heutigen Zeit immer wichtiger wird. Das zu ändern hat sich der Googler T.V. Raman auf die Fahnen geschrieben und leitet mittlerweile eine eigene Abteilung bei Google die sich nur mit diesem Thema beschäftigt. Raman ist zweifellos der beste Mann für diesen Job, denn Raman ist der einzige blinde Googler. Raman steckt sowohl hinter der barrierefreien Maps-Version als auch hinter der barrierefreien Books-Version und sein Glanzprojekt ist natürlich die Google Accessible Search. Auch einige andere Dienste wie z.B. die Google News sollen laut Raman komplett barrierefrei und von Screenreadern gut lesbar sein - bei einigen anderen Diensten hinkt das Unternehme allerdings noch weit hinterher. YouTube beispielsweise hat immer noch keine Möglichkeit eingeführt Untertitel zu Videos einzugeben, und dass obwohl diese Funktion bei Google Video schon seit langer Zeit existiert hat. Raman wird diese Entwicklung aber sicherlich vorantreiben und Google davon überzeugen dass es auch für die Suchmaschine Vorteile bringen wird. Untertitelte Videos sind schließlich sehr viel leichter zu durchsuchen. Raman wird uns in Zukunft sicherlich noch einige weitere barriefreie Google-Dienste bescheren. Mich würde mal interessieren ob diese Dienste wirklich genutzt werden und wie gut diese Screenreader tatsächlich funktionieren - ist einer unserer Leser auf so einen Screenreader angewiesen? Und was noch viel interessanter ist: Ist der GWB via Screenreader lesbar? Ich ahne zwar böses... hoffe aber darauf dass es einigermaßen funktioniert. [Interview mit Raman auf: Focus Online]
Google Book Search
Zwar kann man Google nicht vorwerfen sich um die barrierefreiheit nicht zu kümmern, schließlich hat man eine barrierefreie Suchmaschine und eine Textversion der Google Maps im Programm - aber ansonsten sieht es noch düster aus. Um dies zu ändern gibt es jetzt tausende von Büchern aus der Buchsuche in einer Textversion.
Google Maps
Die Google Maps beinhalten jede Menge Informationen, von der einfachen Ortssuche über die lokale Suche nach Hotels, Restaurants und Geschäften bis hin zu Routen quer durch das Land. Doch all diese nützlichen Funktionen nützen Blinden oder sehbehinderten Menschen leider überhaupt nichts - bis jetzt. Seit einigen Tagen gibt es eine Textversion der Maps. Je nachdem welche Suchanfrage man an die Maps richtet, werden sie mehr oder weniger in Textform ausgegeben. Sucht man einfach nach einer Stadt, kann natürlich nicht viel in Textform ausgegeben werden, also erscheint nur eine einfache kleine Karte. Sucht man jetzt aber nach einer Pizzeria in Berlin wird der Kartenteil schon wesentlich kleiner und die reinen Informationen rücken in den Mittelpunkt. Suchen wir nach einer Route erscheint die Karte sogar überhaupt nicht mehr. Je nach Anfragetyp kann diese Textversion der Maps auch allen anderen Usern nützlich sein, da hier wieder die eigentliche Information in den Mittelpunkt rückt. Ich denke beim planen einer Route ist die eigentliche textuelle Wegbeschreibung am Ende mehr Wert als jede schön anzusehende Karte - und leider nimmt die bei der klassischen Maps-Version einen sehr sehr großen Teil des Bildschirms ein. Die Idee hinter den Maps für sehbehinderte finde ich sehr gut, genauso wie damals schon der Start der Accessible-Suche wird wieder ein kleines Stückchen Internet für diesen Personenkreis zugänglich gemacht. Wenn Google diese Portierung noch auf weitere Angebote ausdehnt, könnte man auch einen Eintrag im Account dafür hinzufügen der automatisch alle Angebote in dieser Version öffnet. P.S. Leider wurde das ganze, wie üblich, mal wieder nicht offiziell angekündigt sondern in einem langen Blog-Eintrag nur kurz verlinkt. So bringt es leider niemandem was... » Google Maps Textversion » Ankündigung im Google-Blog
Google Accesible Search
Seit gestern hat Google eine neue Websuche online gestellt welche sich hauptsächlich an sehbehinderte Menschen wendet: Die Google Accessible Search. Hier werden Webseiten zwar immer noch nach ihrem PageRank und allem anderen geheimen Analysen sortiert, aber das größte Gewicht legt Google in das Design und die Einfachheit der Webseite. Der Sinn dürfte klar sein, einfach gestaltete Webseiten können leichter für sehbehinderte oder gar blinde Onlinenutzer aufbereitet bzw. korrekt vorgelesen werden. Es ist z.B. möglich einige HTML-Elemente so einzusetzen dass sie die Aufbereitung erleichtern, beispielsweise den Kopf einer Tabelle oder die logische Beziehung von Formularen und deren Beschriftung. Löblicherweise ist auch die Suchergebnisseite komplett barrierefrei und bis auf winziges Google-Logo grafikfrei gestaltet - die Startseite der Suche allerdings nicht. Was mich auch wundert ist, dass unter den Suchergebnissen steht "(C) 2000 by Google" - ist die Suche etwa schon so lange verfügbar und man hat nur einfach "vergessen" das zu veröffentlichen? Außerdem finde ich nicht dass diese Suche ein eigenes Angebot verdient hat, man könnte dies sehr schön in die normale Websuche integrieren. Vielleicht könnte man einfach einen Punkt in den Einstellungen hinzufügen, dass die Accessible-Suche standardmäßig genutzt werden soll. Mal schauen wie das angenommen wird... » Google Accessible Search » Liste der Google-Dienste [golem]
GWB-Dossier Neue Dienste
Wie ich im Blog von Christiane Link gerade gelesen habe arbeitet Google anscheinend an der Barrierefreiheit seiner Webseite. Gestern nachmittag soll Google zeitweise seine Ergebniss-Überschrfiten mit dem h3-Tag gekennzeichnet haben, welcher von Programmen für sehbehinderte Menschen erkannt wird, und den Menschen so die Navigation erleichtert. Es kann davon ausgegangen werden das Google seine Webseite in den nächsten Tagen komplett barrierefrei präsentieren wird. Ein Öffentlicher Test ist bei Google meist nur wenige Tage vor der endgültigen Veröffentlichung üblich. Wurde aber auch Zeit das sich Google Gedanken über die Barrierefreiheit macht.