Für viele Menschen ist Wikipedia die erste Anlaufstelle, neben Google, auf der Suche nach mehr oder weniger verlässlichen Informationen. Und wer bei Google sucht, der findet sehr häufig Wikipedia unter den ersten Links oder Auszüge im Knowledge Graph. Jetzt gibt es erstmals eine echte Geschäftsbeziehung zwischen dem Unternehmen und der Online-Enzyklopädie: Google gehört zu den ersten Kunden des Wikimedia Enterprise-Angebot.
Wikipedia ist neben der Google-Suche für viele Menschen die erste Anlaufstelle auf der Suche nach Informationen und Fakten. Die Informationen aus der Online-Enzyklopädie sind bekanntlich frei verfügbar und werden auch von vielen Drittanbietern angezapft und zur Verfügung gestellt - unter anderem für die Sprachassistenten oder den Google Knowledge Graph. Nun hat die Wikimedia Foundation mitgeteilt, dass die großen Business-Partner in Zukunft womöglich für aufbereitete Inhalte zahlen müssen. Das könnte problematisch werden.
Die Google Websuche hat Hunderte Milliarden Webseiten im Index, doch bei sehr vielen Suchanfragen sind immer wieder die gleichen üblichen Verdächtigen ganz oben in den Suchergebnissen zu finden. Google hat zwar erst kürzlich mehr Diversität für die Websuche angekündigt, aber das wird an der Gesamtsituation wohl nichts ändern. Eine umfangreiche Statistik zeigt nun die Top 10 der Domains, die immer wieder ganz oben zu finden sind.
Google hat im Laufe der über 20-jährigen Unternehmensgeschichte nicht nur Hunderte oder gar Tausende von Produkten geschaffen, sondern auch immer wieder Angebote und Plattformen eingestellt. Die jüngsten schmerzhaften Beispiele sind noch gut in Erinnerung, viele andere dürften aber längst aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden sein. Heute möchten wir erneut ein Produkt vorstellen, das bereits vor acht Jahren eingestellt wurde und schon damals keine Relevanz mehr hatte: Googles Wikipedia-Konkurrent Knol.
Die deutsche Version der Wikipedia ist heute für 24 Stunden Offline und zeigt statt der gewohnten Informationen einen Warnruf gegen die EU-Urheberrechtsreform. Damit dürfte man sehr viele Menschen erreichen und vielleicht könnte es bei der Abstimmung nächste Woche auch zum Zünglein an der Waage werden. Wer dennoch nicht auf das Nachschlagewerk verzichten kann, kann sich mit der Android-App behelfen.
In der kommenden Woche wird das EU-Parlament sehr wahrscheinlich über die Urheberrechtsreform abstimmen und die vielen dort enthaltenen einzelnen Artikel durchwinken oder ablehnen. Über die Folgen dieser Reform haben wir hier im Blog schon mehrmals berichtet und jetzt wird es höchste Zeit, aktiv zu werden. Die Online-Enzyklopädie Wikipedia wird am heutigen 21. März ihren Beitrag leisten und die deutsche Version für 24 Stunden Offline nehmen.
Google Translate gehört für viele Nutzer zum Standard zur Übersetzung von Wörtern, Texten oder auch ganzen Webseiten. Das funktioniert mittlerweile so gut, dass vor wenigen Tagen die Dolmetscher-Funktion des Google Assistant angekündigt wurde, die natürlich auf der Translate-Engine basiert. Jetzt hat auch Wikipedia angekündigt, künftig Google Translate zur Übersetzung zu nutzen.
In der vergangenen Woche gab es eine kleine Aufregung zwischen Google und Wikipedia, da das Online-Lexikon nicht in die Pläne der Videoplattform YouTube eingeweiht wurde. Das hat eine kleine Diskussion über die Rolle und auch die Finanzierung der Wikipedia ausgelöst, bei der sich Google selbst aber nichts vorzuwerfen hat. Wie nun bekannt wurde, gehört Google zu den größten Geldgebern und wichtigsten Partnern des Unternehmens.
YouTube ist eine sehr facettenreiche Plattform, auf der man zu allen nur erdenkbaren Themen und Meinungen unendliches Videomaterial findet. Dazu gehören auch kontroverse Themen und Verschwörungstheorien, die Millionen von Klicks generieren und Menschen Dinge glaubhaft machen wollen, die so nicht der Wahrheit entsprechen. YouTube möchte mit Hilfe von Wikipedia nun dagegen vorgehen - das Problem daran ist nur, dass man Wikipedia gar nicht gefragt hat.
Googles Videoplattform YouTube kommt seit Monaten nicht zur Ruhe - und das liegt vor allem an den von der Community hochgeladenen Inhalten und Videos. In den vergangenen Wochen wurden bereits viele Maßnahme gegen unpassende und geschmacklose Inhalte angekündigt und teilweise auch schon scharf geschaltet und jetzt geht es dem nächsten Bereich an den Kragen: Fake News zu kontroversen Themen soll nun mit Fakten aus der Wikipedia begegnet werden.
Translate Google hat das Ziel Informationen allen zugänglich zu machen. Eine gute Quelle für Infos ist Wikipedia. Doch bietet Wikipedia nicht allen Nutzern alle Informationen in allen Sprachen an. Zwar gibt es die meisten Artikel auf Deutsch, Englisch und Französisch. Zwar gibt es für sehr viele Sprachen eine lokale Wikipedia, doch ist diese gerade bei Sprachen mit wenigen Sprechern nur sehr klein. Um diesen Unterschied auszugleichen hat Google 2008 mit der Recherche angefangen. Zuerst hat man mithilfe von Google Trends untersucht welche englischen Wikipedia-Artikel über lange Zeit sehr beliebt in Indien waren. Dann hat man mithilfe vom Google Translator Toolkit innerhalb von 3 Monaten rund 100 Artikel übersetzt. Hierbei wurde ein Mix aus maschineller Übersetzung und Übersetzungen von Usern verwendet. Insgesamt wurden 600.000 Worte aus dem Englischen in Hindi übersetzt. 2008 hatte Wikipedia auf Englisch rund 2,5 Millionen Artikel mit 1,3 Milliarden Wörten, die Hindi Wikipedia hingegen nur 3,4 Millionen Wörter in 21.000 Artikeln. Weitere Details gibt es im Translate Blog
Wikia Der Wikipedia Gründer Jimmy Wales kündigte bereits im Sommer an, zum Ende des Jahres eine Suchmschine vorzustellen. Das Projekt mit dem Namen Wikia Search soll eine freie Open-Source Suchmaschine werden, die nach dem wiki-Prinzip funktioniert. Der Vorteil soll durch intelligente Anpassungen von Menschen in vielen Fällen besser sein als stupide Algorithmen. Seite Initiativen für mehr Interaktivität der Benutzer haben ja bei der Wikipedia ganz gut funktioniert, so dass Google das mit Knol inzwischen in abgewandelter Form nachzumachen versucht. Aber wird auch die Umkehrung, also die Verbesserung der Suche durch das Wiki-Prinzip funktionieren ? Bereits im Jahre 2002 begannen erste Projekte wie 3apes in diese Richtung zu gehen. Offene Frameworks wie Lucene und Nutch bilden die Grundlage für die Systeme. Seit Mitte 2004 unterstützt Jimmy Wales dieses Projekt, das seitdem mehrfach den Namen und die Ausrichtung wechselte. Im Sommer 2007 wurde die Crawlersoftware Grub von Looksmart dazu gekauft. Inzwischen arbeiten bereits 40 festangestellte Entwickler in San Mateo (Kalifornien) an der neuartigen Suchmaschine, die den Benutzers auch mehr Interaktivität bei der Suche einräumen soll. Inzwischen sind Amazon und weitere Unternehmen, darunter auch Bessemer (ein US-Wagnisfinanzierer), Mitch Kapor (Gründer des Softwarehauses Lotus), Marc Andreessen (Erfinder des Internet-Browsers Netscape) und Joi Ito (japanischer Wagnisfinanzierer) mit insgesamt 4 Millionen US-Dollar als Investoren eingestiegen. Die Server werden mit dem S3 Service von Amazon betrieben. Im Hintergrund läuft ein verteiltes System, welches nach den selben Map/Reduce Prinzipien wie auch die Google Server arbeitet. Interessanterweise finden sich auf der Webseite von Wiki Search im Gegensatz zur Wikipedia auch AdSense Banner und es wird deutlich betont, dass das Wiki Search Projekt nichts mit der Wikipedia zu tun hat und nicht von einer Stiftung betrieben wird, sondern von einer Gemeinschaft gewinnorientierter Unternehmen. Sammelt sich hier die Konkurrenz von Google zu einem Gegenschlag unter dem Deckmantel von freien und offenen Technologien ? Ich finde solche Initiativen eine gute Idee, wenn sie die Forschung und die Fortschreitung dieser Technologien dient. Duch andere Unternehmen gehen ähnliche Wege: http://www.mahalo.com bietet komplett nach dem Wikipedia-Prinzip erstellte Suchergebnisse und die vor einem Jahr angekpndigte Theseus-Initiative der Bundesregierung versucht auch neue Impulse in diesem Forschungsumfeld zu setzen. Wikia Search Webseite (und auf deutsch) Interview mit Jimmy Wales in der Süddeutschen Zeitung [computerwoche.de, pc-welt.de, pc-tipp.ch]
Knol vs. Wikipedia Seit die Wikipedia vor einigen Jahren komenetenhaft gewachsen ist, haben sich viele daran versucht den Erfolg zu kopieren und noch umfangreicher zu werden als es Wikipedia damals schon gewesen ist. Damals wie heute hat sich aber nie ein "Global-Internet-Player" an so einem Projekt versucht. Google hat jetzt zwar keinen Wikipedia-Konkurrenten angekündigt, entwickelt aber mit dem neuesten Dienst Google Knol etwas sehr ähnliches. Screenshot einer Knol-Seite: Knol-Seite
Der Name "Knol" leitet sich von (Überraschung!) "Knowledge" ab - scheint wohl cooler zu klingen, ich hätte "Google Knowledge" bevorzugt. Auf Knol kann jeder User einen Artikel zu einem bestimmten Thema anlegen und all sein Wissen dort hereinschreiben und der Welt zur Verfügung stellen. Andere User können diesen Artikel dann bewerten, kommentieren, oder sich einfach darüber freuen eine (vermeintlich) gute Quelle zu einem bestimmten Thema gefunden zu haben. Fokus auf den User, nicht auf den Artikel Der große Unterschied zwischen Wikipedia und Google Knol ist, dass Wikipedia seine Artikel nach dem Artikel-Titel ordnet und der User der daran gearbeitet hat komplett im Hintergrund bleibt. Bei Knol hingegen betreibt jeder User ein eigenes Wiki an dem, vorerst, nur er selbst arbeiten kann. Die User sehen also von wem Sie diese Information bekommen und können anhand der weiteren eingestellten Artikel und Bewertungen sehen in wie weit sie dieser Quelle vertrauen können. Dieses System hat den großen Vorteil dass die Flamings und Streitereien zwischen Wikipedia-Usern aufhören die sich nicht einigen können welche Information in welches Lemma gehört. Jetzt kann aber beispielsweise ich in dem Artikel "Google" hereinschreiben was ich möchte ohne dass mir da jemand zwischenfunkt. Und wem das nicht passt der kann sich einfach selbst eine "Google"-Artikel anlegen und meine Informationen darin ausbessern. Wem der Leser dann schlussendlich glaubt ist sie Sache jedes einzelnen Users. Weitere Funktionen, Screenshots und Planungen gibt es derzeit noch nicht, auch kann man sich derzeit noch nicht bei Knol austoben geschweige denn es sich ansehen. Das ganze ist derzeit in einer sehr engen Alpha-Phase und lässt derzeit nur einige ausgewählte User zu - Einladungen werden derzeit nicht vergeben, zumindest nicht offiziell und nicht nach einer Einladungsliste. -- Knol wird jetzt nicht unbedingt eine Konkurrenz zur Wikipedia, zumindest nicht in der Anfangsphase, sondern eher eine Ergänzung. Verloren gegangene Informationen, die durch all zu eifrige Admins gelöscht wurden, gehen jetzt nicht mehr verloren und sind bei Knol zu finden. In einer späteren Phase könnten Artikel dann eventuell von ein Gruppe von Usern editiert werden, so dass am Ende Knol doch ein Gegenspieler der Wikipedia werden könnte. Könnte ein interessantes Duell in den nächsten Jahren werden. » Ankündigung im Google-Blog
Wikipedia
Endlich hat Google es geschafft die Wikipedia in seine Websuche zu integrieren: Musste man vorher ein Firefox-Plugin benutzen, reicht es jetzt das Wort "info" vor den jeweiligen Suchstring schreiben und es wird noch über den Suchergebnissen die Wikipedia mit einem Kurzausschnitt verlinkt. Wiki-OneBox
Sucht man nach einem Begriff mit dem vorangestelltem info-Parameter wird der erste Satz aus dem englischsprachigen Wikipedia-Eintrag angezeigt und natürlich entsprechend verlinkt. Funktionieren tut das ganze vorerst nur in der englischen Version von Google und wird wohl auch nicht so schnell eingesetzt werden können, da die Wikipedia nicht überall so populär ist wie in den USA oder auch in Deutschland. Wie Haochi von Googlified herausgefunden hat, wird aber nicht unbedingt der Artikel angezeigt der dem Suchstring am ähnlichsten ist, sondern vorher noch die ganze Abfrage durch Googles PageRank gejagt. So wird z.B. bei einer Suche nach info Microsoft der Artikel über Microsofts Game Studios angezeigt. Das ist fast schon Sarkasmus :-D Auf diese Weise machen die OneBoxen doch wirklich Sinn! Weiter so Google! [Googlified]
Google + Wikipedia
Bei sehr vielen Suchanfragen wird die Wikipedia ganz oben in den Suchergebnissen angezeigt und der dazugehörige Wikipedia-Artikel beinhaltet alle Informationen die man braucht. Da Google die Wikipedia bisher noch nicht zufriedenstellend in seine Suchergebnisse integriert hat, gibt es jetzt ein Firefox-Plugin dass diese Aufgabe übernimmt. Es hat zwar einige Macken, funktioniert aber ansonsten sehr gut. Ist das Plugin Googlepedia einmal installiert sind die Suchergebnisse erst einmal frei von AdWords-Anzeigen. Im besten Falle wird der ungenutzte Platz dann mit dem gleichnamigen Wikipedia-Artikel zum Suchbegriff aufgefüllt. Das funktioniert in den meisten Fällen sehr gut, wie folgender Screenshot zeigt: Screenshot - Googlepedia
Der Artikel kann, wenn er nicht gebraucht wird, mit einem Klick ausgeblendet werden. Er kann aber auch auf die ganze Seite ausgedehnt werden, so dass die Suchergebnisse ganz nach unten unter den Artikel wandern. Alle Links die in einem Artikel enthalten sind, werden dahingehend verändert dass sie mit einer Google-Anfrage verbunden werden. So wird einerseits wieder der Wikipedia-Artikel angezeigt, als auch nebenan in den Suchergebnissen weiterführende Informationen - eine sehr gute Idee. Leider gibt es aber auch ein kleines Problemchen mit der Integration. Die AdWords-Anzeigen werden, wie schon gesagt nur ersetzt. Das bedeutet, wenn keine Anzeigen neben den Suchergebnissen angezeigt werden, wird auch kein Wikipedia-Artikel ange zeigt. Das Plugin funktioniert also nur mit prominenten Keywords auf denen irgendjemand Anzeigen geschaltet hat, was die Funktionalität schon sehr einschränkt. Ansonsten funktioniert aber alles problemlos. Wer es braucht und eh Wikipedia fast schon als Standardsuchmaschine benutzt, kann das Plugin ja einmal ausprobieren. Ich persölich habe es wieder deaktiviert. » Plugin installieren [thx to: nbwolf] Nachtrag: Ich sehe gerade dass ich darüber schon einmal berichtet habe... egal, doppelt hält besser :-)