Google Websuche: Es geht abwärts – Apple spricht von sinkenden Suchanfragen & Google dementiert

Die Google Websuche steht aufgrund der enorm schnellen Verbreitung von KI-ChatBots unter Druck, denn die neuen Technologien drohen der Suchmaschine den Rang abzulaufen. Das würde man bei Google in dieser Deutlichkeit natürlich niemals zugeben, doch jetzt zeigen aktuelle Statements, dass richtig Druck im Kessel ist: Apple spricht von sinkenden Google-Suchanfragen und Google bestreitet dies schon wenige Minuten später öffentlich.

Mehr als drei Jahrzehnte lang waren Suchmaschinen das Tor zum breiten Internet und den größten Teil dieser Zeit hat Google dominiert – und wird das wohl auch in den nächsten Jahren noch tun. Doch der Suchmaschinen-Markt dürfte in den nächsten Jahren massiv schrumpfen, was man natürlich auch bei Google weiß und daher enorme Anstrengungen in den Umbau der Suchmaschine zum KI-ChatBot unternimmt. Das wiederum wird nicht nur Google, sondern auch das Web langfristig oder vielleicht auch kurzfristig verändern.
Im Rahmen des US-Kartellprozesses hat Apples Senior Vice President Eddy Cue jetzt ausgesagt, dass die Anzahl der Google-Suchanfragen über den Safari-Browser erstmals seit 20 Jahren zurückgegangen ist. Zwar nennt er keine Details, aber allein dieser Satz hat enormes Gewicht. Cue legt weiter nach und sagt aus, dass man derzeit evaluiere, Suchmaschinen möglicherweise durch KIs von Perplexity, OpenAI und Co zu ersetzen. Das kommt bei Google natürlich gar nicht gut an. Diese Aussage dürften aber auch eine Folge des wegbrechenden Suchmaschinen-Deals sein, an dem Apple über 20 Milliarden Dollar pro Jahr verdient.
Mit diesen Aussagen hat Apple nicht nur den Suchmaschinen-Deal verteidigen wollen, sondern hat aufgrund der fehlenden Details auch für ein echtes Beben gesorgt. Denn sowohl die Apple-Aktie als auch die Google-Aktie gaben anschließend massiv nach – bei Google waren es gar 11 Prozent. Denn die Suchmaschine gilt nach wie vor als Googles Kerngeschäft und Gelddruckmaschine. Jedes Anzeichen auf einen Abschwung wird daher sehr empfindlich aufgenommen.
Googles Statement:
Wir beobachten weiterhin ein allgemeines Wachstum der Suchanfragen in der Suche. Dazu gehört auch ein Anstieg der Suchanfragen von Apple-Geräten und -Plattformen. Ganz allgemein: Mit der Erweiterung der Suche um neue Funktionen erkennen Nutzer, dass die Google-Suche für mehr ihrer Suchanfragen nützlicher ist – und sie nutzen sie für neue Dinge und auf neue Weise, sei es über Browser, die Google-App, per Sprachsteuerung oder Google Lens. Wir freuen uns, diese Innovation fortzusetzen und mehr auf der Google I/O zu präsentieren.
Weil Google das nicht auf sich sitzen lassen wollte, hat man schon kurz danach obiges Statement veröffentlicht und betont, dass die Suchanfragen weiter steige – auch auf Apple-Geräten. Allerdings sagen wohl weder Apple noch Google die Unwahrheit, sondern es sind einfach unterschiedliche Metriken. Apple spricht von Suchanfragen über den Browser, während Google auch andere Einstiege wie Gemini, Google Lens oder die Sprachsteuerung mit einbezieht.
Doch wie man sich das auch immer schönrechnet, die klassische Suchmaschine könnte aussterben. Daher wurde die Gemini-KI integriert und der KI-Modus geschaffen, um auch die ChatBot-Nutzer in die Websuche zu bringen. Auch wenn die Suchergebnisse dann weder interessieren noch angeklickt werden, kann man das als Suchmaschinen-Nutzung werten und die Zahlen schönen…
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