Gestern Abend hat Google die Preiserhöhung für YouTube Premium in Deutschland bekanntgegeben, die zum einen Teil sehr moderat und zum anderen recht üppig ausgefallen ist. Wenig überraschend hat die angekündigte Preissteigerung wieder die Diskussionen hervorgebracht, ob ein werbefreies YouTube diesen Betrag wert ist und warum es in anderen Ländern sehr viel günstiger angeboten werden kann. Erstes muss jeder selbst wissen, doch Zweites ist leicht zu beantworten.
Google hat mit den Android-Smartphones schon vor langer Zeit ein globales Netzwerk zur Erdbebenwarnung aufgebaut, das Beben vollautomatisch erkennen und alle Nutzer in der betroffenen Region davor warnen soll. Obwohl das System bereits häufig zum Einsatz kam, soll es wohl ausgerechnet beim verheerenden Beben in der Türkei im Februar versagt haben. Ein Bericht legt nahe, dass das System die Menschen nicht gewarnt hat, aber Google dementiert.
Google hat sich mit Android ein riesiges Ökosystem aufgebaut, das von vielen Smartphone-Nutzern außerhalb Chinas mit allen Bestandteilen erwartet wird: Betriebssystem, Play Store und Google-Apps. Aufgrund politischer und gesetzlicher Hürden gab es in der Vergangenheit immer wieder Fälle, in denen Google bestimmten Herstellern die Play Store-Lizenz entziehen musste - und jetzt gilt das gleich für ein ganzes Land. In der Türkei wird es vorerst keine neuen Smartphones mehr mit vorinstallierten Google-Apps geben.
Ende November hatte Mozilla bekannt gegeben, dass man Google ablösen und zukünftig Yahoo! als Standard-Suchmaschine im Firefox verwenden wird - allerdings galt diese Vereinbarung bisher nur für die USA. Zum Ende des Monats wird Google nun auch den nächsten Markt verlieren, denn auch in der Türkei wird der Firefox-Browser nun nicht mehr die Google Suche anzeigen, sondern dort auf Yandex setzen. In der Türkei dürfte dieser Schritt aber nicht ganz so große Auswirkungen haben wie in den USA.
Wieder einmal sperrt die Türkei Googles Dienste: Scheinbar wurde das Blogger.com-Netzwerk aus der Türkei blockiert. Grund dafür sei eine Fußballspiel-Übertragung, welche von türkischen Bloggern kritisiert wurde und von der illegal Streams auf Blogger gestellt wurden. Nachdem Google nicht reagierte, sperrte die türkische Regierung kurzerhand die komplette Plattform.
YouTube

Das Internetportal YouTube steht offenbar wieder in der Kritik der türkischen Regierung. Nachdem vor wenigen Tagen die Sperre gegen das türkische YouTube aufgehoben wurde, schaltete YouTube wieder Inhalte von Atatürk frei, welche in der Türkei als störend empfunden werden. Deshalb muss YouTube wieder mit einer Sperrung rechnen.

Der Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk zieht wieder alle Blicke auf sich. Denn vor zwei Jahren war das Spiel schon einmal das Gleiche: YouTuber laden Atatürk-Videos hoch, die ihn boshaft darstellen. Der türkischen Regierung gefällt das natürlich nicht und fordert zur Löschung auf. Weil nichts passiert, sperrt die Regierung dann die Videoplattform. Das hat sie aber auch schon bei tausenden anderen Seiten getan, so Medienberichte. Die Videos, so die Berichte, hätten auch dazu geführt, dass Oppositionsführer Deniz Baykal aufgrund der Inhalte im Mai zurückgetreten ist.

Nun wird YouTube wohl wieder von solchen Inhalten heimgesucht. Wie die dpa mitteilt, gäbe es kurzzeitig Videos, die Atatürk als Affen darstellen. Aber auch andere Videos stehen auf der Abschussliste: So werden Feindlichkeiten zwischen Kurden und Türken oft auf YouTube ausgetragen - ungern gesehen von der Regierung. YouTube muss wohl wieder mit der Sperre rechnen, sollten sie die Videos nicht entfernen. Dennoch sieht sich Google als Pool für freie Meinung und wird die besagten Videos nicht löschen. Daher ist eine Sperre wahrscheinlich. 

[via und via]
YouTube

In der Türkei ist der Zugang zu YouTube nun nicht mehr beschränkt. Die Sperre ging auf Gerichtsurteile zurück. Hintergrund für die Zensur, die schon im Jahr 2007 begann, sind Videos gewesen, die den Staatsgründer Atatürk beleidigen. 

Die englische Wikipedia listet die Sperre im Detail auf. Eine erste Blockade gab es Anfang März 2007, die aber nur wenige Tage bestand. Im April 2008 wurde dann von einem Gericht eine Sperre verhängt, die gestern aufgehoben wurde. Nutzer aus der Türkei können nun wieder auf Videos zugreifen.

Grund hierfür ist, dass die Videos inzwischen gelöscht sind. Der zuständige Minister hoffe, dass YouTube daraus etwas lerne und sich in Zukunft an die Gesetze halte. In Anbetracht, dass  jede Minute 24 Stunden Videomaterial auf YouTube geladen werden, ist eine Vorherige Kontrolle gar nicht möglich. Google bräuchte dann 86400 Menschen, die rund um die Uhr Videos schauen und diese dann gegebenenfalls löschen.

 
Heute in den Kurzmeldungen: WaveThis!, Google schlägt soft 404-Fehler vor und die Türkei sperrt Google.

wave
Google hat das erstellen von Waves mit Inhalten aus Webseiten vereinfacht. Neben einem Bookmarklet für alle Browser, gibt es für Chrome eine Erweiterung und Webmaster können einen Share Icon zu ihrer Seite hinzufügen

Webmaster Tools
In den Webmaster Tools weist Google nun auch auf Seiten hin, die möglicherweise 404-Content enthalten. Zum soft 404 kommt es, wenn der Server mit 200 antwortet, obwohl der Inhalt eigentlich nicht existiert. Details

Die Türkei hat zahlreiche Google Services gesperrt. Bereits seit 2008 kann man nicht auf YouTube zugreifen, da dort Videos veröffentlicht wurden, die den Staatsgründer verunglimpft haben sollen. Laut International Business Times sind nun auch Google Docs, Feedburner, App Engine, Translate, Books und Analytics gesperrt. 
Google Türkei In der Türkei ist nichts heiliger als der Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk. Seit einem Jahr ist die Nutzung von YouTube wegen Beleidigung gegen Atatürk gesperrt. Nun entscheidet ein Gericht darüber, ob auch Google gesperrt werden muss, weil man da beleidigende Informationen über den "Vater aller Türken" finden kann. Als Grund gilt eine Google Sites, die den Staatsgründer verunglimpfte. Die Webseite ist derzeit nicht mehr erreichbar, weil die maximale Zahl an Zugriffen erreicht wurde. Der Paragraf 301 des türkischen Strafgesetzbuch stellt die Verunglimpfung des Türkentums im Allgemeinen und staatlicher Repräsentanten wie Atatürk im Besonderen unter Strafe. Veröffentlichungen im Internet auf YouTube oder Portalen betreffen nicht nur den Täter, sondern haben für das ganze Land folgen. Die Sperre von Webseiten macht ein letztes Jahr verabschiedetes Gesetz möglich. Es erlaubt Gerichten unter anderem bei Aufruf zum Selbstmord, Verherrlichung von Drogen und eben bei Beleidigung gegen Atatürk den Zugang auf solche Webseiten innerhalb von 24 Stunden zu sperren. Viele Bürger der Türkei umgehen die Sperre von YouTube mit speziellen Programmen. [saydam.de]