Fitbit & Wear OS: Marktanteile im Sinkflug – Googles Smartwatch-Ambitionen sind unter keinem guten Stern

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Nach einigen Jahren der sehr zaghaften Weiterentwicklung hat Google nun große Pläne für das Betriebssystem Wear OS und den gesamten Wearable-Markt, die man eigentlich zeitnah in Angriff nehmen wollte. Durch die Übernahme von Fitbit wollte man eigentlich den Turbo zünden, doch aktuelle Entwicklungen zeigen nun, dass sich Google mit der Übernahme möglicherweise keinen Gefallen getan hat. Vielleicht sogar das Gegenteil.


Wenn Google einen Hardware-Hersteller übernimmt, dann geht das selten gut – das hatten wir vor einigen Monaten schon belegt. Die Übernahme von Fitbit ist aufgrund rechtlicher Hürden noch lange nicht durch und könnte trotz des frühen Jubels möglicherweise rückblickend doch keine so gute Idee gewesen sein. Vieles spricht dafür, dass Google mit Fitbit einen weiten Weg vor sich hat, den man auch ohne die Marke hätte gehen können.

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Googles Smartwatch-Betriebssystem Wear OS ist sowohl bei Nutzern als auch den Herstellern nicht unbedingt beliebt – und das, obwohl die Nutzer dem Android-Ökosystem eigentlich die Treue halten möchten. In jüngster Zeit gab es mit Xiaomi und Oppo sogar zwei sehr potente Neuzugänge, die das Betriebssystem und dessen Oberfläche aber sehr stark, fast bis zur Unkenntlichkeit, anpassen mussten. Das zeigt schon, dass Google viel zu tun hat.

Die Nutzer warten seit vielen Jahren auf DIE Pixel Watch, die aber Jahr für Jahr verschoben wird und wohl auch im Jahr 2020 nicht auftauchen wird. Verständlich, denn nun befindet sich Google im langen Übernahmeprozess von Fitbit und dürfte alle Aktivitäten in Richtung Smartwatch und Wearables in dieser Marke bündeln. Nun zeigt sich aber, dass Fitbit genau in dem Markt enorme Probleme hat, in den Google eigentlich vorstoßen will. Die Marktanteile von Fitbit sinken ganz rapide und durch den langen Übernahmeprozess dürfte das in den kommenden Quartalen nicht besser werden – ganz im Gegenteil.

Fitbit ist mit Fitnesstrackern groß geworden, aber langfristig dürfte diese Kategorie von den Smartwatches aufgefressen werden und genauso in der Nische verschwinden wie MP3-Player. Google muss also dringend gegensteuern, hat aber offenbar weder den passenden Hardware-Partner noch das geeignete Betriebssystem zur Verfügung. Ein ernsthaftes Problem.



Weil Minus mal Minus nicht immer Plus ergeben muss, zumindest nicht in der Wirtschaft, kann man also nur hoffen, dass Google sehr große und auch überraschende Pläne hat. Die zahlreichen geplanten Verbesserungen von Wear OS zielen allesamt auf den Bereich Fitness & Gesundheit ab – also genau dahin, wo Fitbit bereits sehr stark ist. Um erfolgreiche Smartwatches zu entwickeln, bedarf es dann aber doch etwas mehr. Natürlich kann es noch viele weitere Pläne geben, aber die aktuellen Anzeichen lassen für die nähere Zukunft nicht gutes vermuten.

Und dann ist da auch noch die stockende Übernahme, weil die EU-Kommission Datenschutzbedenken angemeldet hat und die Übernahme der Nutzerdaten nicht so einfach durchwinken möchte. Dieses Problem wird sich lösen lassen, aber natürlich fragt man sich dann auch, wofür Google eigentlich 2 Milliarden Dollar ausgegeben hat. Für eine, im Smartwatch-Bereich, wenig erfolgreiche Marke? Für keine Nutzerdaten? Für keine eigene Infrastruktur bei der Produktion? Für sehr stark sinkende Marktanteile? Mit dieser Sichtweise scheint das vielleicht etwas teuer.

Dazu kommt, dass man sich den Einstieg in den Smartwatch-Markt wohl nicht unbegrenzt viel Geld kosten lassen wird. Die Fitbit-Übernahme dürfte schon einen großen Teil des Budgets aufgefressen haben, die lange und unerwartete Wartezeit macht die Sache nicht besser. Wir dürfen also gespannt sein, wie sich der Wearable-Markt in den nächsten Jahren entwickeln und welche Rolle Google darin spielen wird. Der Artikel ist natürlich _nicht_ als Abgesang zu verstehen, sondern nur als Momentaufnahme.


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