Google Chrome Bild-in-Bild: Videos lassen sich jetzt aus Webseiten herauslösen – so funktioniert es überall

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Alle großen Desktop-Betriebssystem sind dazu in der Lage, mehrere Apps gleichzeitig auszuführen und den Nutzern beliebiges Multitasking anzubieten. Google bringt eine solche Funktion nun auch in Form eines Bild-in-Bild-Modus in den Browser. Dieser ermöglicht es nun ab der Chrome-Version 70, ein Video aus einer Webseite herauszulösen und als eigenes schwebendes Fenster direkt über den Desktop zu schieben. Eine Einschränkung auf bestimmte Webseiten lässt sich mit einer Chrome-Extension lösen.


Über Browser-Tabs lassen sich zwar mehrere Webseiten gleichzeitig aufrufen, aber in den meisten Fällen verwendet man dann doch nur einen einzigen und wechselt zwischen den verschiedenen Vollbild-Ansichten. Anders sieht das vielleicht bei einem Video aus, das gerne auch mal nebenbei abgespielt werden darf und nicht unbedingt mit voller Konzentration im Vollbild angesehen werden muss. Der Chrome-Browser macht das nun auch nativ und ohne zusätzliche Werkzeuge möglich.

google chrome picture in picture

Ab der Chrome-Version 70, die seit der vergangenen Woche ausgerollt wird, gibt es bei vielen Videos im Web nun den neuen Eintrag „Bild-in-Bild“ im Kontextmenü, der diesen Modus sowohl aktivieren als auch wieder deaktivieren kann. Nach einem Klick auf diese Option wird das Video aus der Webseite herausgelöst und befindet sich in kleiner Größe unten rechts auf dem Display. Das Video in der Webseite wird automatisch pausiert und je nach Plattform ein Hinweis eingeblendet, dass das Video an anderer Stelle abgespielt wird. Außerdem gibt es ein neues Icon im Browser-Tab.

Das herausgelöst Video lässt sich beliebig über den gesamten Desktop verschieben und wie ein normales App-Fenster behandeln. Es kann aus dem Browser herausgeschoben werden, es lässt sich mit einem gewissen Spielraum frei in der Größe ändern oder auch aus der Ansicht herausschieben. Das Video lässt sich von der Thumbnail-Größe auf etwas mehr als die doppelte Größe bringen. Ein Fast-Vollbild ist nicht möglich.

Leider gibt das schwebende Video nur wenige Kontrollmöglichkeiten und ist nicht in vollem Umfang nutzbar. Es gibt lediglich den Pause-Button sowie den Play-Button, aber weder eine Fortschrittsanzeige, einen Vollbild-Button oder ähnliches. Mit einem Klick auf das X lässt sich das Video schließen und spielt im Browser weiter.



Damit das funktioniert, müssen Webmaster dies für ihre Videos aktivieren, denn der Browser bietet es nicht standardmäßig an. Zwar wurde die Technik dahinter schon seit längerer Zeit getesteterstmals bereits im Mai 2018 – , ist aber im großen Rollout noch brandneu – weswegen es nur auf wenigen Webseiten unterstützt wird. Bei YouTube ist dafür beispielsweise ein doppelter Klick auf das Video notwendig, da der Eintrag im Standard-YouTube-Menü noch nicht enthalten ist.

Wer es dennoch auf allen Webseiten nutzen möchte, kann auch die unten verlinkte Chrome-Extension nutzen, die dies für alle Videos freischaltet. Dann gibt es zwar keine Anpassungen durch den Webmaster, aber es funktioniert wie es soll. Warum Chrome ein solches Fallback nicht selbst anbietet, bleibt wohl das Geheimnis der Entwickler.

» Hier könnt ihr es ausprobieren

Siehe auch
» Google Chrome: Die Oberfläche des Videoplayers wird erneut überarbeitet
» YouTube Bild-in-Bild Funktion: Praktischer neuer Miniplayer wird ab sofort für den Desktop ausgerollt
» YouTube: Aktueller Design-Test ermöglicht Scrollen zu den Video-Details im Vollbildmodus (Video)

Picture-in-Picture Extension (by Google)
Picture-in-Picture Extension (by Google)

[Francois Beaufort @ Google+]




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