Das schnelle Ende der Notch? Samsung integriert Smartphone-Komponenten direkt in das Display

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Wer im Jahr 2018 ein Smartphone mit großem Display kaufen möchte, kommt um die Notch kaum noch herum – selbst Google hat in diesem Jahr eine besonders hässliche Lücke verbaut. Doch so schnell dieser Trend gekommen ist, so schnell könnte er auch schon wieder verschwinden – denn Samsung konnte nun eine Reihe von Durchbrüchen verkünden, die tatsächlich erstmals für vollflächige Displays sorgen können.


Die Lücke im Display hat nicht viele Fans, aber aus technischer Sicht kommt man mit einer vernünftigen Lösung aktuell nicht drumherum. Ausklappbare Kameras oder Ähnliches zählen nicht in die Kategorie „vernünftige Lösung“. Selbst Googles Designer haben schon vor dem Erscheinen der Pixel 3 Smartphones zugeben müssen, dass sowohl die Notch als auch das Kinn ein notwendiger Kompromiss ist, der aber nur vorübergehend eingegangen werden muss. Zumindest für den unteren Bereich hat sich das aufgrund der Lautsprecher-Probleme nicht ausgezahlt.

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Auf einer Pressekonferenz hat Samsung, einer der größten Displayhersteller der Welt, eine sehr interessante Grafik gezeigt, die leider nur aus dieser Perspektive abgelichtet wurde. Es ist zu sehen, dass alle auf der Vorderseite befindlichen Komponenten eines Smartphones direkt in bzw. unter das Display wandern können, wodurch es dann möglich wird, das Display tatsächlich über die gesamte Front zu ziehen. Ganz ohne Notch oder Verzicht auf Komponenten.

Die Komponenten im Überblick

  • FoD – Fingerprint on Display: Der Fingerabdruckleser wird dirkt in das Display integriert und benötigt somit keine separate Komponente mehr. Diese Technologie ist längst fertig, aber noch nicht vollständig ausgereift.
  • UPS – Under Panel Sensor: Die wichtigste Notch-Less-Technologie – die Kamera wird direkt unter dem Displayglas platziert. Fraglich ist, wie viele Abstriche man bei der Fotoqualität machen müsste, um das zu bewerkstelligen.
  • HoD – Haptic on Display: Dabei geht es wohl um haptisches Feedback direkt aus dem Display heraus. Damit ließen sich visuelle Buttons ansatzweise wie physikalische Buttons nutzen.
  • SoD – Sound on Display: Auch der Lautsprecher wird entweder unter das Display gelegt oder direkt in dieses integriert. Das gesamte könnte als Membran verwendet werden, was bei einigen anderen Geräten bereits genutzt wird.



Leider gibt es keine detaillierten Informationen zu diesen Technologien und auch zur Marktreife ist längst noch nichts bekannt. Nur weil die Technologien existieren, heißt es natürlich noch längst nicht, dass sie bereits marktreif sind und bereits 2019 in den Smartphones zu finden ist. Möglicherweise könnten sich einige Technologien auch beißen und nicht gleichzeitig in einem Gerät verbaut werden. Dazu ist allerdings nichts bekannt.

Mit diesen Technologien könnte aber endlich wieder das Ende der Notch eingeleitet werden, das schon von einigen Herstellern versprochen wurde. Der König dieses Versprechens war Lenovo, das ein vollflächiges Display mit neuen Technologien angeteasert hat, dann aber schlussendlich doch ein sehr enttäuschendes Gerät vorgestellt hat. Einzig Huawei ist es bisher gelungen, eine akzeptable Notch-Lücke zu zeigen.

Da Google mittlerweile wieder auf Samsung als Display-Lieferant setzt, könnte schon ein gutes Zeichen für das Pixel 4 sein – sofern denn die Technologien bis dahin ausgereift sind und von Samsung angeboten werden. Auch Google hat sich bereits Anfang des Jahres eine Technologie gesichert, mit der sich das Display in einen Lautsprecher verwandeln lässt.

Siehe auch
» Nacho Notch: Praktische Android-App entfernt die Display-Lücke des Pixel 3 XL und anderen Smartphones
» Ungeliebte Display-Aussparung: Die Notch des Pixel 3 XL lässt sich ausblenden
» Kuriosum um die Pixel-Notch: Googles Marketing will Pixel 3 XL-Verrisse der YouTuber verwenden

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