Die Google-Autos sind da: Vom ersten Google-Car bis zum neuen Fiat 500 & so könnte es weitergehen

google 

Google dürfte nicht unbedingt als Auto-Unternehmen wahrgenommen werden, ist aber tatsächlich schon seit über zehn Jahren im Fahrzeug-Markt aktiv und hat kürzlich nachgelegt: Gemeinsam mit Fiat hat man den Fiat 500 im Google-Design und kurz darauf die neuen Streetview-Fahrzeuge vorgestellt. Der zuerst für einen Aprilscherz gehaltene Fiat 500 soll schon bald in den Verkauf gehen und die lange Geschichte der „Google-Cars“ fortsetzen. In puncto Karosserie ist man sich auf jeden Fall treu geblieben.


fiat 500 google assistant 3

Der Automarkt verändert sich und könnte schon in 10-20 Jahren völlig anders aussehen: Durchbruch der Elektromobilität, selbstfahrende Fahrzeuge, viele neue Fahrzeughersteller und immer mehr smarte Anbindungen. Google ist in einigen Bereichen mit Software-Produkten Android Auto und Google Maps sehr gut aufgestellt, hat dank der Schwester Waymo beste Kontakte in die Auto-Industrie und auch sonst dürften viele Fahrzeughersteller im einen oder anderen Bereich kaum um eine Google-Integration herumkommen.

Mit dem Ende März vorgestellten Fiat 500 im Google-Design könnte das nächste Kapitel aufgeschlagen werden, denn es ist gut möglich, dass weitere Fahrzeughersteller folgen. Der Zusatznutzen eines solchen Google-Fahrzeugs mag sich auf den ersten Blick kaum erschließen, denn abseits vom Marketing und Design bietet es nichts, was andere Hersteller mit einigen Modellen nicht ebenfalls anbieten können.

Exklusiv hat das Fahrzeug lediglich den Google Assistant-Badge über den Seitenblinkern, sodass das Fahrzeug von außen als „Hey Google“-Edition erkennbar ist, sowie das Sitz-Design. Dieses zeigt den Google-Schriftzug in Braille-Schrift. Einige weitere Bilder könnt ihr in diesem Artikel bestaunen.




Fiat 500 vs Google Car

Aufgrund des meiner Meinung nach eigenwürdigen Designs mit dem Badge und den Sitzbezügen sowie dem Datum der Ankündigung (30. März) hätte ich mit einem Aprilscherz gerechnet – aber es hat sich tatsächlich als echte Produkt-Ankündigung herausgestellt. Spätestens der Vergleich mit den damaligen Google-Cars, deren Ähnlichkeit mit dem Fiat 500 nicht von der Hand zu weisen ist, ließ es für mich nach einem kleinen Marketing-Coup aussehen. Das war es dann auch, aber mit einem konkreten Produkt im Hintergrund.

Das zertifizierte Google-Auto?
Google wird mit großer Wahrscheinlichkeit niemals Autos bauen, auch wenn mit Apple, Xiaomi und anderen branchenfernen Unternehmen schon bald viele neue Hersteller in diesen großen Markt einsteigen. Aber das muss man auch gar nicht, denn der mit dem Fiat 500 gezeigte Weg ist eher Google-like. Von Google zertifizierte „Geräte“, die perfekt mit den Google-Diensten zusammenspielen. Gut möglich, dass Google in puncto Software auch die Kommunikation mit dem Fahrzeug übernimmt. Viele Fahrzeughersteller haben eigene Smartphone-Apps, warum also nicht auch das standardisieren?

Ich bin mir relativ sicher, dass da in Zukunft noch einiges kommt. Gerade in Kombination mit Android Automotive ergäbe das eine breite Software-Basis. Vielleicht wird der Fiat 500 den Anfang der neuen Google Car-Geschichte definieren, die vor einigen Jahren völlig anders begonnen hat.

google car

Das erste Google-Fahrzeug

Die Wurzeln der Alphabet-Tochter Waymo liegen bekanntlich bei Google, denn dort wurde das Projekt viele Jahre unter dem Dach von „Google X“ als „Self Driving Car“ entwickelt. Als es zu Waymo gewandelt wurde, war die Technologie bereits soweit, dass das neu gegründete Unternehmen direkt Fahrzeuge auf die Straße schicken und erste experimentelle Taxidienste aufbauen konnte. Heute rüstet Waymo Fahrzeuge der bekannten Hersteller (Jaguar, Chrysler,…) um, aber Google-intern hatte es anderes begonnnen.

Das Unternehmen hatte einige Jahre die Google-Cars auf Testgeländen fahren lassen und zum Teil auch auf die Straßen geschickt. Und spätestens jetzt wisst ihr, warum der Fiat 500 in puncto Karrosserieform der perfekte Nachfolger wäre.




selfdrivingcar garage

Die Google-Cars haben eine sympatische Wirkung und hätten sich vielleicht sogar selbst als Kleinwagen verkaufen lassen – natürlich mit zahlreichen Umrüstungen, um das Ganze verkehrstauglich zu machen. Eine Mischung aus BMW Isetta, Smart und dem bereits angesprochenen Fiat 500. Von den Fahrzeugen wurden einige Dutzend gebaut, es waren bis zu 70 gleichzeitig auf den Straßen unterwegs, und sie dürften das Self Driving Car-Projekt entscheidend vorangebracht haben. Die Fahrzeuge hatten eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h. Mittlerweile setzt Waymo bekanntlich auf sehr viel größere Fahrzeuge, in denen die Google-Kugeln im Kofferraum parken könnten.

Das Projekt wurde im Sommer 2017 gestoppt und die Fahrzeuge verschwanden von den Straßen. Ob sie verschrottet wurden oder heute noch im Google-Keller stehen, ist leider nicht bekannt. Mehr Informationen zu den Fahrzeugen findet ihr in diesem Artikel.




Teile diesen Artikel:

Facebook twitter Pocket Pocket