Facebook: Google+ war nur ein beschissener Klon & Mark Zuckerberg philosophiert über Google-Übernahme

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Google hat zahlreiche erfolgreiche Produkte im Portfolio, ist im Bereich Social Media allerdings noch nie auf einen grünen Zweig gekommen und hat gerade erst Google+ endgültig eingestellt. Jetzt sind interne Facebook E-Mails, unter anderem von CEO Mark Zuckerberg, ans Tageslicht gekommen, die die damalige Situation aus der Sicht des blauen Netzwerks beschreiben. Die Rede ist von einem „beschissenen Klon“, der Facebook nur unnötig ablenkt.


Trotz mehrere Anläufe ist es Google bis heute nicht gelungen, ein erfolgreiches Soziales Netzwerk zu etablieren und aktuell sind keine echten Bemühungen bekannt, das in nächster Zeit zu ändern. Der letzte große Anlauf war Google+, das vor knapp neun gestartet wurde und zu Beginn mit riesigem Druck in den Markt gepresst werden sollte – man kann es gar nicht anders sagen. Natürlich blieb das auch bei Facebook nicht unbemerkt – allerdings schien man schon von Beginn an nicht an den Erfolg zu glauben.

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Als Google+ vor neun Jahren gestartet wurde, war die Bandbreite an Meinungen riesengroß: Vom Flop-Produkt bis zum Facebook-Killer war alles dabei und tatsächlich sah es in den ersten Wochen so aus, als wenn Google dem damals gehypten blauen Netzwerk sehr gefährlich werden könnte. Doch es zeigte sich, dass Googles Marktmacht und Reichweite allein nicht ausgereicht haben, um das Netzwerk zu etablieren und so wurde schon nach knapp zwei Jahren vieles zurückgefahren und erst vor wenigen Wochen Google+ endgültig begraben.

Bei Facebook gab man sich schon 2011 sehr gelassen und wollte den neuen Konkurrenten eigentlich nicht kommentieren. Aber natürlich spielte Googles neues Produkt intern eine große Rolle, denn es hätte ja auch ganz anders laufen und Facebook ernsthaft gefährden können. Ein hochrangiger Entwickler schrieb schon damals, dass Google+ ein „beschissener Klon“ ist, der das Unternehmen von der echten aufstrebenden Konkurrenz ablenkt – wörtlich Instagram und Pinterest.

Die Redewendung Red Herring kann man in etwa mit der im deutschen bekannten Nebelkerze vergleichen.

Google+ is a red herring. We are getting distracted by a shitty clone while guys like Instragram and Pinterest ramp up and create new markets that we should’ve seen coming.

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Einige Jahre später sah Facebook-CEO Mark Zuckerberg die Situation ganz ähnlich und nahm in einer weiteren E-Mail Bezug auf das Statement des Entwicklers:

I remember your internal post about how Instagram was our threat and not Google+. You were basically right. One thing about startups is you can often acquire them.

Diese E-Mail hatte er kurz nach dem Instagram-Kauf versendet und wie sich heute zeigt, hatte man damals den richtigen Riecher. Ob Instagram auch ohne Facebook so durch die Decke gegangen wäre – populär war es ja damals vor allem wegen den Fotofiltern – lässt sich heute natürlich nicht mehr sagen. Fest steht, dass man damals die richtigen Weichen gestellt hat, um die von Facebook abwandernden Nutzermassen bei Instagram wieder aufzufangen.

In einer weiteren E-Mail philosophiert Zuckerberg noch halb scherzhaft über einen möglichen Kauf von Google:

One reason people underestimate the importance of watching Google is that we can likely just always buy any competitive startups. But it’ll be a while before we can buy Google.

Er, bzw. Facebook, könne jederzeit Startups kaufen und müsse somit keine Angst vor deren Erfolg haben. Google hingegen kann Facebook nicht kaufen – zumindest noch nicht. Es dürfte scherzhaft gemeint sein, aber bei Zuckerberg weiß man ja nie 😉

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[The Verge]




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