YouTube: Noch mehr Personal und Künstliche Intelligenz sollen die Videoplattform sauber halten

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Als Betreiber einer populären und gleichzeitig auch offenen Plattform hat man es nicht leicht: Zwar stehen die Nutzer in der Verantwortung, was sie hochladen und ihren Kanälen und Seiten präsentieren, aber am Ende fallen negative Dinge immer auf die Plattform selbst zurück. Mit YouTube hat es Google derzeit besonders schwer, denn die unpassenden Inhalte scheinen sich in letzter Zeit zu häufen. Jetzt sollen noch mehr Personal und eine Künstliche Intelligenz das Problem in den Griff bekommen.


Als YouTube noch eine sehr junge Plattform gewesen ist und im Jahr 2007 für einen damaligen Rekordpreis von 1,65 Milliarden Dollar von Google übernommen wurde, sah es schon düster aus: Die Plattform war voll von urheberrechtlich geschütztem Material und die gesamte Medienindustrie hat plötzlich mit Forderungen bei Google angeklopft. Dank starker Filter wie Content ID hat man das relativ schnell in den Griff bekommen, doch heute sehen die Probleme ganz anders aus.

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Als YouTube Mittel und Wege gefunden hat, die urheberrechtlich geschützten Materialien dauerhaft zu verbannen bzw. für die Industrie zu Monetarisieren, sah es ganz so aus als wenn sich die Moderatoren des Unternehmens nun zurücklehnen können. Doch seit einiger Zeit finden sich immer wieder sehr kontroverse Videos auf YouTube, die in ihrer Häufigkeit und Intensität stark zugenommen haben. Das geht von Gewaltverherrlichung über nicht jugendfreies Material bis hin zu politischer Propaganda und stellt Googles Videoplattform vor einer große Herausforderung.

As we outlined in a blog in December, we’re expanding our work against bad actors trying to abuse our platform. This includes hiring more people working to address potentially violative content and increasing our use of machine learning technology. We can confirm that part of those efforts will include assembling new teams dedicated to protecting our platform against emerging trends and threats.

Jetzt hat YouTube angekündigt, in Zukunft deutlich früher reagieren zu wollen. Es werden mehr Personen direkt bei YouTube arbeiten, die auffällige Videos sichten. Unterstützt werden sie dabei von mehr als 100 Organisationen weltweit, die wohl ebenfalls die Möglichkeit zur schnellen Sperre bekommen werden. Außerdem wird eine Künstliche Intelligenz wohl in Zukunft alle hochgeladenen Videos auswerten und entsprechend einstufen bzw. den vielen Mitarbeitern zur Prüfung vorlegen.



YouTube muss die Probleme nun sehr schnell in den Griff bekommen, bevor solche Themen Überhand nehmen und den Ruf der gesamten Plattformen gefährden. In den letzten Wochen und Monaten wirkt es eher so, dass YouTube stets hinterher hinkt und erst dann Maßnahmen trifft, wenn das Kind längst in den Brunnen gefallen ist. So kann und darf es nicht mehr weitergehen – aber das wird natürlich auch mit Konsequenzen für alle Nutzer einhergehen, die nun vielleicht immer wieder mal eine False-Positive Sperre bekommen könnten.

Bei den Maßnahmen geht es auch nicht nur darum einzelne Videos zu erkennen und schnell zu entfernen, wie etwa Logan Pauls Video aus dem Suizid-Wald, sondern vor allem auch um neue Trends. Ein brandaktuelles Beispiel ist die Tide Pod Challenge, die es gar nicht erst zu einer großen Verbreitung schaffen darf. Ob es YouTube gelingen wird bleibt abzuwarten, aber dank der riesigen Community und dem Willen die Plattform wieder etwas zu säubern, sollte das machbar sein.

Problematisch soll es übrigens auch bei YouTube Kids zugehen, da sich dort immer wieder Videos finden sollen, die nicht unbedingt für Kinderaugen gedacht sind. Da es hier keine echte redaktionelle Auswahl gibt, ist auch das keine große Überraschung, muss aber ebenfalls dringend in den Griff bekommen werden.

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[9to5Google]




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