Google drängt Mitarbeiter zu KI: Jede dritte Codezeile stammt von KI, die die bald Entwickler ersetzen dürfte

Google drängt die gesamte Nutzerschaft immer stärker in Richtung Gemini-KI, um sie von den Vorteilen der Künstlichen Intelligenz zu überzeugen. Intern läuft das offenbar nicht anders, doch der Zwang ist natürlich ungleich höher. Wie jetzt bekannt wurde, wird Google-intern mittlerweile jede dritte Codezeile von der KI erstellt und die Entwickler werden nun angewiesen, wie sie KI noch besser in ihre Arbeit einbinden können.

Auch Google-intern steigt die Nutzung von KI-Tools immer weiter und könnte beim aktuellen Tempo schon bald die Oberhand bei der Programmierung haben: Wie das Unternehmen jetzt mitteilt, werden mittlerweile 30 Prozent aller Codezeilen von der KI verfasst und von den Entwicklern nur noch kontrolliert und freigegeben. Vor sechs Monaten lag dieser Wert noch bei 25 Prozent und vermutlich wird man schon im nächsten Jahr die 50 Prozent erreichen wollen.
Es ist nicht bekannt, ob sich diese 30 Prozent auf die Gesamtzahl der geschriebenen Codezeilen beziehen oder nur auf die tatsächlich übernommenen Entwicklungen. Außerdem ist nicht bekannt, wie umfangreich die Korrekturen und Anpassungen sind, die die Entwickler vornehmen müssen. Um etwas mehr Licht in diese dunklen Fragezeichen zu bringen, teilt man noch mit, dass die gesamte Produktivität um 10 Prozent gestiegen sein soll. Bei einem Unternehmen von Googles Größe ist das eine sehr relevante Zahl.
Um diese Entwicklung weiter zu verstärken, hat man jetzt interne Richtlinien und Empfehlungen veröffentlicht, die den Mitarbeitern im Software-Bereich die Nutzung von KI als Best Practices nahelegen soll. Von „Empfehlung“ kann sicherlich gar keine Rede sein, aber es klingt eben besser. Es geht darum, dass die Entwickler sehr viel mehr auf KI setzen sollen, um sich mittelfristig selbst zu ersetzen. Denn wenn ein Drittel der Arbeit von der KI erledigt wird, kann man sich auch von einem Drittel der Entwickler verabschieden – so wohl die Rechnung der Strategen.
Ich denke, dass das auch Google-intern derzeit für ähnlichen Unmut wie in den öffentlichen Produkten sorgen dürfte. Denn: Setzt ein Entwickler die KI sehr vorteilhaft ein, kann man diesen schneller durch die KI ersetzen. Wird die KI hingegen unvorteilhaft eingesetzt, ist das der Grund für die Kündigung. Gerade in US-Unternehmen ist die Quote der High-Performer und Low-Performer bekanntlich gnadenlos.
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