Android: Google erklärt den neuen Desktopmodus – verschiedenes Verhalten bei Smartphones und Tablets

Der Android-Desktopmodus ist seit vielen Jahren in Entwicklung und steht endlich auf dem Sprung zur breiten Nutzerschaft, die diesen wohl ab dem dritten Quartal selbst nutzen können soll. Jetzt hat Google den Desktopmodus etwas näher erklärt und sowohl das Zusammenspiel mit Smartphones als auch Tablets gezeigt, wobei das verwendete Endgerät tatsächlich einen sehr großen Unterschied macht.

Der mindestens seit Android 10 in Entwicklung befindliche Android-Desktopmodus ist für das mobile Betriebssystem ein großer Schritt, denn man öffnet sich zumindest theoretisch für viele große Displays, für den Einsatz als Desktop-Ersatz sowie für neue Anwendungsmöglichkeiten. Kein Wunder, dass man das bei Google schon zum Start perfekt umsetzen will und sich daher sehr viel Zeit gelassen hat. Denn erstmals wurde mit Android 12 mit dem Start gerechnet, dann mit Android 14, dann mit Android 16 und mit dem kommenden Android 16 QPR1 soll es endlich soweit sein.
Wir haben euch den Android-Desktopmodus erst vor wenigen Wochen ausführlich in diesem Artikel vorgestellt und gezeigt, wie die Android-Apps in Fenstern genutzt werden, die sich natürlich frei über die gesamte Displayfläche verschieben lassen. Die Fenster können überlappen, gestapelt werden, in der Größe verändert werden und mehr. Es gibt eine Taskleiste, einen Desktop-Hintergrund und einige weitere Dinge, die man beim Sprung vom Smartphone auf den Desktop erwarten würde. Schaut euch einfach einmal den verlinkten Artikel an.
Wir haben schon viel vom Desktopmodus gesehen, der vor allem bei den jüngsten Leaks kaum noch Fragen offengelassen hat – zumindest nicht in puncto Oberfläche. Was bisher allerdings noch nicht bekannt gewesen ist, ist die parallele Nutzung des verwendeten Endgeräts, auf dem dieser Modus aktiv ausgeführt wird. Jetzt hat sich Google dazu geäußert und gezeigt, dass man auch hier unterschiedliche Konzepte verfolgt.
Android-Desktopmodus auf Smartphones
Grundsätzlich beginnt der Android-Desktopmodus damit, dass das Smartphone an ein großes Display angeschlossen wird. Daraufhin soll Android automatisch diesen Modus starten und den großen Bildschirm mit einer Oberfläche bespielen – vielleicht vergleichbar mit der Umsetzung von Android Auto auf dem Display in der Fahrzeugkonsole. Auf dem großen Bildschirm wird derselbe Wallpaper wie am Smartphone zu sehen sein, es wird eine Taskleiste eingeblendet und auch eine Statusleiste ist mit an Bord. Die Nutzer erhalten also sofort eine arbeitsbereite Oberfläche.
Das war dann allerdings schon alles mit der visuellen Verbindung zwischen den beiden Geräten. Denn Google hat mitgeteilt, dass die Desktops bzw. Oberflächen vom Smartphone und dem großen Display vollständig getrennt sein werden. Es lassen sich keine geöffneten Apps vom Smartphone auf den großen Bildschirm übertragen. Es lassen sich auch keine großen Desktop-Apps auf das Smartphone bringen. Fenster lassen sich nicht verschieben und nicht parallel auf beiden Geräten nutzen. Stattdessen sind es zwei getrennte Welten, wobei die Desktopwelt am großen Display sofort mit dem Herausziehen des Displaysteckers endet und am Smartphone nicht fortgesetzt wird.
Android-Desktopmodus auf Tablets
Der Start des Android-Desktopmodus verläuft auf Tablets nach demselben Prinzip: Stecker rein, Display an. Es wird exakt die gleiche Oberfläche wie am Smartphone gezeigt, sodass es oberflächlich keinen Unterschied macht, auf welchem Endgerät dieser Desktopmodus ausgeführt wird. Was allerdings ein großer Unterschied ist, ist das Zusammenspiel zwischen Display und Tablet. Denn während diese beim Smartphone autark sind, wird beim Tablet die verfügbare Oberfläche einfach erweitert.
Das Display erweitert die Tablet-Oberfläche und es wird ermöglicht, dass sich Apps zwischen den beiden Geräten hin- und herschieben lassen. Selbst eine übergreifende Nutzung auf beiden Displays ist möglich (siehe obigen Screenshot). Es ist also keine getrennte Welt, sondern eine gestreckte Oberfläche. Die Taskleiste sowie die Statusleiste stehen allerdings voneinander unabhängig auf beiden Geräten zur Verfügung – genauso wie das am Smartphone der Fall ist. Das ist eine Umsetzung, wie man sie in der Form auch von den Desktop-Betriebssystemen mit mehreren Displays kennt.
Ein Desktopmodus mit unterschiedlichen Kompatibilitäten
Es ist erfreulich zu sehen, dass Google an _einem_ Desktopmodus arbeitet, der sowohl bei der Verbindung von Smartphones als auch Tablets zum Einsatz kommt. Es ist zu erwarten, dass es in Zukunft einen ähnlichen permanenten Modus geben wird, wenn das Betriebssystem Android auf Chromebooks und vielleicht anderen Desktop-Computern Einzug halten wird. Ich hatte hier im Blog schon mehrfach das Konzept des Modus aus persönlicher Sicht gelobt und vor allem das Fensterdesign und dessen Funktionalität positiv hervorgehoben.
Was allerdings meiner Meinung nach problematisch ist, dass die Anbindung an Smartphone und Tablet unterschiedlich umgesetzt ist. Warum kann man dieselbe App am Tablet und am Desktop verwenden, während das am Smartphone nicht möglich ist? Wäre der Hauptgrund für den Smartphone-Anschluss nicht eigentlich, dass man die Smartphone-Oberfläche auf einem größeren Display verwenden möchte? Beim Tablet gäbe es diese Motivation nicht mehr so sehr. Vielleicht sollte man an dieser Stelle noch an einer Vereinheitlichung arbeiten.
Der geplante Start für diesen Modus ist mit Android 16 QPR1 vorgesehen. Diese neue Version wird in etwas zur selben Zeit starten wie die Pixel 10-Smartphones und könnte daher mit diesen in Verbindung stehen.
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