Mit Gemini in den Krieg? Google will KI-Einsatz für das Militär nicht mehr ausschließen – Paragraf gestrichen

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Bei Google steht die Künstliche Intelligenz nicht erst seit Gemini im Mittelpunkt aller Aktivitäten, sondern beschäftigt das Unternehmen schon seit vielen Jahren in allen Bereichen. Einen kriegerischen Einsatz der KI hat man dabei stets ausgeschlossen, doch dieser Grundsatz ist nun gefallen: Vor wenigen Tagen wurde das Versprechen gestrichen, KI nicht für Waffen einsetzen zu wollen. Das schockiert einige Mitarbeiter, ist aber nicht ganz überraschend.


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Google hat sich schon sehr früh, noch vor dem aktuellen KI-Boom, einige KI-Grundsätze auf die Fahnen geschrieben und diese auch stets öffentlich zugänglich gemacht. Einer dieser Grundsätze war es, die Künstliche Intelligenz nicht für den Einsatz in Waffensystemen zu entwickeln oder zu Überwachungszwecken nutzen zu wollen, wenn mit dieser Menschenrechtsverletzungen begangen werden sollen. Ein vernünftiger und vielleicht auch notwendiger Einsatz, doch davon rückt man nun ab.

Der Absatz wurde vollständig gestrichen und stattdessen heißt es dort nun, dass man jeden Einsatz angemessen und mit menschlicher Aufsicht prüfen wird. Der Einsatz soll zu den Zielen des Nutzers passen und soziale Verantwortung hochhalten sowie die weithin akzeptierten Prinzipien der Menschenrechte und des internationalen Rechts respektieren. Man wolle auch Maßnahmen setzen, um nicht beabsichtigte oder schädliche Resultate zu vermeiden. Klingt im ersten Moment nicht so schlecht, gibt dem Unternehmen aber sehr viel mehr Freiheiten bei der Auslegung der einzelnen Punkte.

In einem langen Blogbeitrag versucht man diesen Schritt zu rechtfertigen, doch der wahre Grund wird natürlich geschickt umfahren: Man will Aufträge vom US-Militär, von dem Unternehmen wie OpenAI, Meta oder auch Microsoft bereits profitieren. Google hatte sich wegen der enormen Proteste (intern und extern) damals von einem Militärprojekt verabschiedet und anschließend diese Regeln aufgestellt. Diese waren auch eine Grundvoraussetzung für die Übernahme von Deepmind – dem heutigen KI-Powerhouse von Google.

All das gilt jetzt nicht mehr und es passt wohl gut zum aktuellen US-Zeitgeist, dass man auch diesen Absatz streicht und künftig Technologien für das US-Militär liefern wird. Was dieses dann damit anfängt, wird man selbst nicht mehr verantworten wollen und kann daher weiterhin Versprechen abgeben, die man ohnehin nicht einhalten muss. Es sollen sich bereits Mitarbeiter zum Widerstand formiert haben, doch wie erst vor wenigen Tagen bekannt wurde, bietet Google allen Mitarbeitern den freiwilligen Abschied, wenn sie die Ziele des Unternehmens nicht mehr teilen…

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[Google-Blog]




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