Android: Künstliche Intelligenz steht über allem – Gemini schafft eine noch größere Google-Abhängigkeit

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Schaut man sich nach einem neuen Smartphone um, kommt man um das große Schlagwort der Künstlichen Intelligenz nicht herum. Gefühlt gibt es nur noch KI-Smartphones zu kaufen, die mit den allerneuesten Spielereien aufwarten, die manchem Nutzer vielleicht gar nicht so wichtig sind. Für diese Entwicklung haben sich die Smartphone-Hersteller in eine ganz neue Google-Abhängigkeit begeben, die sie vielleicht schon bald teuer zu stehen kommt.


gemini era logo cover

Erst vor eineinhalb Wochen hat Samsung die neue Galaxy S25-Familie vorgestellt, bei der es sich offensichtlich gar nicht mehr um Smartphones handelt – sondern um KI-Smartphones. Ist natürlich dasselbe, aber die Marketing-Abteilungen sind auch im Jahr 2025 voll darauf gepolt, jede kleinste Neuerung der Künstlichen Intelligenz zuzuschreiben. Natürlich kann man dann keine langweiligen Smartphones mehr verkaufen, sondern es müssen KI-Smartphones sein.

Ich hatte hier vor einigen Tagen schon einmal darüber philosophiert, dass sich Smartphones nur noch über KI definieren und jetzt möchte ich das Ganze noch etwas weiter ausführen. Denn was sich 2024 vielleicht noch als verkaufsfördernd erwiesen hat, wirkt selbst 2025 schon wieder etwas ermüdend – trotz nach wie vor rasend schneller KI-Weiterentwicklung. Schon bei der Januar-Präsentation ist das „KI-Smartphone“ langweilig. Und damit will Samsung noch das ganze Jahr über werben? Gilt natürlich auch für andere Smartphone-Hersteller.

Leistung? Interessiert nicht. Neue Kameratricks? Brauchen wir nicht mehr. Akku? Hält eh lang genug. Design? Passt schon, vielleicht noch ein KI-Aufkleber auf der Rückseite. Smartphones stagnieren im Innovations-Ranking schon seit Jahren, doch die Künstliche Intelligenz könnte die Endstation sein. Das ist kein gutes Vorzeichen für die Hersteller – und das aus mehreren Gründen. Denn ihnen gehen nicht nur die Verkaufsargumente verloren, sondern auch die Eigenständigkeit.




Smartphone-Hersteller machen sich von Google abhängig
Machen wir uns nichts vor: Eine Google-Abhängigkeit bei Smartphones hat es schon immer gegeben. Denn seit dem Eintritt in die Smartphone-Ära ist Googles Android das einzig etablierte und verfügbare Betriebssystem. Dennoch ist Android ein freies Betriebssystem und wenn die Hersteller wollten, könnten sie Google jederzeit über Bord werfen. Bei der Künstlichen Intelligenz wiederholt sich das Ganze nun, doch diesmal ist es kaum möglich, den Partner loszuwerden.

Überspitzt gesagt, ist die Galaxy AI nicht mehr als ein Gemini-Aufsatz. Samsung verkauft Funktionen, die Google in Gemini integriert hat und nur für einen kurzen Zeitraum exklusiv hält. Schon in drei Monaten werden die Samsung-Smartphones kein einziges exklusives Feature mehr haben. Mehr noch, Google wird sich natürlich auf die Pixel-Smartphones konzentrieren und diesen wiederum noch mehr exklusive Funktionen spendieren, die wiederum Samsung erst später oder gar nicht erhält. Entscheidet sich Google irgendwann für eine reine Pixel-Exklusivität, geht der Galaxy AI die Existenzgrundlage verloren.

Natürlich wird Google die Smartphone-Hersteller nicht schwächen wollen, denn das Android-Ökosystem dürfte noch sehr lange in der Prioritätenliste über den Pixel-Smartphones stehen. Doch Google wird die Gemini-Features wohl zunehmend hinter Abos verpacken wollen. Schon heute gibt es zu neuen Smartphones mehrere Monate Gemini-Abos gratis. Und damit zeigt sich schon, wer an den KI-Funktionen – die für die Smartphone-Hersteller so wichtig sind und beworben werden – eigentlich verdient. Google verdient, die Hersteller machen sich austauschbar und verlieren daher nicht nur den Bezug zum Nutzer, sondern auch eine in Zukunft wohl sehr wichtige Einnahmequelle.

Mit Sicherheit ist den Herstellern dieses Risiko bewusst, doch vermutlich haben sie kaum eine andere Wahl, als sich in die nächste Google-Abhängigkeit zu begeben…

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