Android: Smartphones definieren sich nur noch über KI – die Hersteller haben ein ernsthaftes Google-Problem

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Samsung hat kürzlich die Galaxy S25-Smartphones vorgestellt, Google wird schon bald das Pixel 9a vorstellen und auch viele andere Smartphone-Hersteller legen demnächst nach. Wenn es etwas gibt, das auf einer Smartphone-Präsentation im Jahr 2025 nicht fehlen darf, dann ist es die Künstliche Intelligenz. Plötzlich gibt es nur noch „KI-Smartphones“ und es zeigt sich, dass die Hersteller ein ernsthaftes Problem bekommen und die Google-Abhängigkeit weiter steigt.


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Wir befinden uns noch immer in der Boomphase der Künstlichen Intelligenz und so ist es nicht verwunderlich, dass derzeit bei allen technischen Produkten die integrierte KI besonders unterstrichen werden muss – auch wenn sie in den meisten Fällen kaum vorhanden ist. Besonders bei Smartphones fällt auf, dass es fast nur noch „KI-Smartphones“ gibt und vom Marketing bis zur Produktpräsentation noch die KI-Features eine Rolle spielen, während alles andere unter den Tisch fällt.

Wie hoch ist die SoC-Leistung? Wie viel Speicherplatz bietet das Smartphone? Wie viel RAM? Welche Kameras sind verbaut und was leisten sie? Interessiert alles nicht. Weil Smartphones aus heutiger technischer Sicht schlicht und einfach zu Ende entwickelt sind, schwenken alle Hersteller auf den rettenden Strohhalm der Künstlichen Intelligenz um, die immer wieder neue beeindruckende Möglichkeiten verspricht. Es scheinen die einzigen Argumente zu sein, mit denen sich die Geräte noch verkaufen lassen.

Waren es vor langer Zeit die technischen Spielereien und die Leistungssteigerungen und im letzten halben Jahrzehnt hauptsächlich die Kamera, ist es jetzt eben die KI. Große Sprünge sind bei der Hardware gar nicht mehr zu bemerken und wohl auch nicht mehr möglich. Würden die Hersteller einfach jedes Jahr dasselbe Smartphone auf den Markt bringen und nur den Namen ändern, würden es viele Nutzer mit Sicherheit lange Zeit nicht bemerken.




Künstliche Intelligenz verkauft Smartphones
Für die Hersteller ist der KI-Boom ein zweischneidiges Schwert. Denn zwar hat man endlich wieder einen Bereich, der die Präsentationen und das Marketingmaterial mit erstaunlichen Dingen füllt, aber man verliert eben jegliche Kontrolle darüber. Die von Samsung viel gepriesene „Galaxy AI“ ist in Wahrheit eine Google-KI und basiert auf Gemini. Auch bei anderen Smartphone-Herstellern findet die KI nur im kleinsten Kreis lokal statt, während die meisten Funktionen in die Cloud ausgelagert sind – nicht selten in die Google- oder Microsoft-Cloud.

Doch wenn die wichtigsten Verkaufsargumente gar nicht mehr in der Hosentasche des Nutzers sind und die Smartphone-Hersteller keine Kontrolle darüber haben – warum sollten die Nutzer dann noch neue Geräte kaufen? Noch dazu, weil die meisten KI-Funktionen ohnehin schon sehr bald auch auf älteren Geräten angeboten werden. Google gibt Samsung und zum Teil einigen anderen Partnern gerne exklusive KI-Funktionen, aber eben nur für wenige Monate begrenzt und will diese anschließend allen Nutzern bereitstellen. Damit fällt jegliches Argument für den Smartphone-Kauf weg.

Für die Hersteller ergibt sich dadurch die unschöne Situation, dass sie nicht nur die Kontrolle verlieren, sondern ihre Google-Abhängigkeit auch noch steigern. Waren es früher nur das Betriebssystem und die Apps, sind es heute DIE Top-Argumente der jeweiligen Geräte. Alles abhängig von Googles Gnaden. Wohlgemerkt von einem Google, dessen Pixel-Smartphones eine immer größere Konkurrenz werden und die natürlich noch stärker bevorzugt werden.

Sicherlich eine Entwicklung, die in den nächsten Jahren noch sehr problematisch werden wird…

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[Inspiriert von: Der Standard]




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