Google Assistant: Die Abwärtsspirale dreht sich weiter – Funktionen gehen verloren und Bard-Anbindung kommt

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Der Google Assistant hat innerhalb des Google-Ökosystems eine große Reichweite und ist somit eigentlich eine zentrale Säule des gesamten App-Portfolios. Doch in jüngster Zeit ist davon nicht viel zu spüren und die einzigen Ankündigungen bestehen darin, dass die Entwicklung zurückgefahren wird und immer mehr Funktionen verloren gehen. An einem baldigen Rollentausch mit Bard führt kaum ein Weg vorbei.


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Die letzten großen Updates für den Google Assistant liegen bald zwei Jahre zurück, als dieser noch ein echtes Fokus-Produkt gewesen ist. Doch seit dem vergangenen Jahr ist die Luft spürbar raus: Es gibt keine neuen Smart Home-Produkte mit dem Assistant, es werden viele Assistant-Funktionen eingestellt und auch die Google Assistant-Plattform für Smart Displays hat keine Zukunft mehr. Diese Art von Frühjahrsputz ist bei Google nicht außergewöhnlich, doch diese können nur in zwei Szenarien enden: Entweder wird das Produkt eingestellt oder neu ausgerichtet. Beides ist für den Google Assistant derzeit möglich.

Google Assistant hat alle Aufgabenbereiche verloren
Der Google Assistant hat drei starke Säulen: Informationen vermitteln und Fragen beantworten, Nutzer erinnern und Aufgaben automatisieren sowie die umfangreiche Smart Home-Steuerung. Erstes blieb immer ein Kerngebiet der Websuche und ist in Zukunft die Aufgabe von Bard. Die Smart Home-Aktivitäten fährt man derzeit zurück und setzt auf grafische Nutzeroberflächen statt Smart Home-Steuerung. Selbst Erinnerungen hat man ausgelagert.

Es bleiben daher Nischenbereiche wie die Sprachsteuerung in Android Auto oder bei Google TV. Doch das ist genau das, wie ich es bezeichnet habe: Eine Sprachsteuerung. Dafür braucht es keinen Assistant oder eine eigene Produktmarke. Ein anonymes Mikrofon erfüllt den gleichen Zweck. Und so wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis das Produkt Google Assistant verschwindet und nur einige Ausläufer erhalten bleiben und neue Schnittstellen bekommen.




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Bard wird Google Assistant (vielleicht) ersetzen
Aber nicht nur die eigenen Arbeitsbereiche hat der Assistant verloren, sondern auch das Entwicklungs-Team. Google selbst hat bestätigt, dass das Assistant-Team jetzt an Bard arbeitet. Es ist daher davon auszugehen, dass Bard den Google Assistant ersetzen wird, auch wenn man das bisher offiziell abstreitet. Und wer Google viele Jahre lang beobachtet der weiß, dass ein Dementi morgen schon nichts mehr wert ist bzw. die Entwickler-Teams selbst oftmals bis zur letzten Minute im Dunkeln gelassen werden.

Ich habe schon vor einigen Wochen prognostiziert, dass der Google Assistant eingestellt und durch Bard ersetzt wird und sehe diese Prognose durch die jüngsten Entwicklungen bestärkt. Bard kann den Assistant Konzept-bedingt wohl nicht vollständig ersetzen, aber eine Zusammenlegung ist wohl unausweichlich. Google hat schon jetzt Schnittstellen für Bard präsentiert, die Workspace-Apps fernsteuern. Neue Schnittstellen zur App-Steuerung oder Smart Home-Steuerung sind daher nur eine Ankündigung entfernt.

Es wird noch etwas dauern und vielleicht wird sich Bard einen neuen Companion suchen, aber das Konzept des Google Assistant kann man als gescheitert betrachten. Daher ist auch nicht davon auszugehen, dass man die Produktbezeichnung weiterhin nutzen wird. Ohnehin war es der einzige große Sprachassistent, der niemals einen offiziellen Namen erhalten hat (ala Siri, Alexa, Cortana, Bixby, Viki,…).

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Letzte Aktualisierung am 3.04.2024 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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comment 3 Kommentare zum Thema "Google Assistant: Die Abwärtsspirale dreht sich weiter – Funktionen gehen verloren und Bard-Anbindung kommt"

  • Irgendwie verstehe ich nicht, wieso alle aus dem Ende des Assistant so nen großen Deal machen. Ich lese überall nur vonwegen „Das Ende des Assistant“ hier und da…aber ist doch völlig egal, da der Assistant nicht einfach nur gestrichen wird, sondern gegen eine heftige Verbesserung getauscht wird.
    Das einzig üble und m.M tatsächlich skandalöse wäre, wenn Bard nicht an allen Stellen den Assistant ersetzt…beispielsweise
    das er in Google Home nicht eingeführt wird und da der Assistant nicht weitergeführt wird, man dann mit einem Smarthome ohne Smart steht…oder dass Bard (nur als Beispiel, halte ich für ausgeschlossen) nicht mehr als Assistent auf Handys etc. da ist…das fände ich n NoGo…es soll m.M. nach vorne gehen und nicht zurück…sobald man sowas wie einen Voice Assistant, von einem der Führer auf dem Gebiet, wegnimmt, dann fällt finde ich eine erhebliche Säule.
    Aber so wie es hier zum Beispiel steht, werden die beiden ja zusammengeführt, bzw. Bard ersetzt den Assistant…ist doch völlig egal wie das Kind heißt, oder welchem Code dem zugrunde liegt…Hauptsache es hat alle gewohnten Funktionen und alles was Bard mehr und besser kann, ist ein Bonus und erfreulich für den Endkunden. Vielleicht liegt es auch an mir, dass ich da son tragischen Unterton immer rauslese. Ist kein Vorwurf oder so…ich möchte nur sicher wissen, dass mein Google Home nicht ohne Assistant da steht, oder mein geliebter Google Assistant ersatzlos gestrichen wird.
    Achja, geberell finde ich diesen Blog top 👍😄

  • wäre auch etwas schade wenn die alten Geräte wie Google Nest einfach Elektromüll werden würden. aber man weiß ja auch nie bei Google

  • Ich kann dieses hin und her nicht verstehen. Die Dinger sind doch wirklich super.
    Warum entwickeln die nicht weiter.
    Was gibt es jetzt für alternativen ? Ist Amazon mit Alexa alleine am Start.
    Oder Apple mit Home. Ist dann aber ja auch nur eine Steuerung ohne smart

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