Chrome Home & Chrome Duet: Wie Google seit fünf Jahren daran scheitert, die Adressleiste zu verschieben

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Der Chrome-Browser ist weltweit der mit Abstand meistgenutzte Browser, der sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Desktop dominiert. Bei einer solch großen Basis von mehreren Milliarden Nutzern müssen größere Anpassungen sehr hohe Anforderungen erfüllen, doch manchmal macht es sich Google wohl einfach selbst zu schwer. Nun hat ein Entwickler des Chrome-Teams einen Einblick in die gescheiterten Versuche gegeben, Chrome für Android eine neue Oberfläche zu verpassen.


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Google ist ganz Allgemein gesehen ein sehr innovatives Unternehmen, das vor keiner Technologie oder größeren Experimenten zurückscheut und immer wieder Neues ausprobiert. Auf der anderen Seite macht man aber auch aus simpelsten Dingen eine Raketenwissenschaft, was von Außen sehr schwer nachvollziehbar ist – so wie am Beispiel von Chrome für Android. Seit dem Jahr 2016 (!) versucht man, dem mobilen Chrome-Browser für Android eine neue Oberfläche zu geben – ohne Erfolg.

Die Chrome-Oberfläche ist durchdacht und benötigt keinen größeren Umbau, doch durch die damals stark in der Größe wachsenden Displays wollte man die Adressleiste an den unteren Displayrand verlegen. Rein technisch keine große Sache und in der Mittagspause eines Entwicklers erledigt – sollte man meinen. Doch tatsächlich ist das eine solch große Änderung, dass sie sehr lange diskutiert wurde, in zahlreichen Testreihen ausprobiert wurde und sogar in der stabilen Version des Browsers mit einigen Nutzern getestet wurde. Zuerst unter der Bezeichnung Chrome Home und später als Chrome Duet. Doch Chrome Home wurde nach zwei Jahre und Chrome Duet schon nach wenigen Monaten wieder eingestellt.

Wie ein damals hinter dem Projekt stehender Entwickler nun verraten hat, hat vor allem das negative Nutzer-Feedback dazu geführt, dass man die Änderungen doch nicht beibehalten hat. Das ist umso erstaunlicher, weil Google in vielen Fällen eher nicht dafür bekannt ist, auf die Meinung der Nutzer zu hören – vor allem nicht bei einem solch dominanten und (aus Sicht vieler Nutzer) alternativlosem Produkt.




Chrome Home

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Chrome Duet

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Spätestens seit Mitte 2020 gab es von Google keinerlei Ambitionen mehr, die Adressleiste des Browsers nach unten zu bringen. Das könnte sich allerdings ändern, denn nun hat Apple ein ähnliches Konzept im deutlich schickeren Design umsetzt (siehe den ersten Screenshot im Artikel), der Google nun wieder ein wenig unter Zugzwang setzt. Gut möglich, dass wir bald Chrome Home 2 sehen werden oder dass man sich im Zuge des Material You-Designs etwas leichter tut, so etwas umzusetzen.

Es ist ein sehr interessanter Einblick, den Entwickler Chris Lee in seinem Blog gibt. Lest es euch einfach einmal durch, ist recht kurz und einfach geschrieben 🙂

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