Googles Hardware-Imperium wächst am Kerngeschäft vorbei – Kameras, Kopfhörer, Türklingeln & vieles mehr

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Google hat das eigene Hardware-Portfolio in den vergangenen Jahren sukzessive immer weiter vergrößert und könnte mit allen Hardware-Produkten mittlerweile schon einen eigenen Laden füllen. Doch wenn man es genau betrachtet, gehen viele Produkte am Kerngeschäft des Unternehmens vorbei, statt sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. In vielen Bereichen wäre ein Google-Gerät dringend notwendig, ist aktuell aber nicht vorhanden.


Viele Jahre lang war Google ein Internetunternehmen und wird auch heute noch in diese Kategorie gepackt, aber das ist eigentlich nicht mehr korrekt, denn Google ist längst auch außerhalb der virtuellen Welt präsent. Genauso wenig wie Amazon ein Onlinehändler, Apple ein Smartphone-Hersteller oder Microsoft ein Betriebssystem-Hersteller ist. Klar, die Unternehmen sind in diesen Bereichen präsent, aber sie sind längst über diese Kerngeschäfte hinausgewachsen. Bei Google ist das sehr deutlich an der Hardware-Offensive der vergangenen Jahre zu sehen.

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Google Store: Vorbild Apple und Amazon – Google will mehr Kontrolle über den Verkauf der eigenen Hardware

Der Google Store ist prall gefüllt mit vielen Produkten, die im Laufe der letzten Jahre von den Google-Ingenieuren erdacht oder durch Zukäufe dazugekommen sind. Ausgerechnet auf Überwachungskameras liegt derzeit ein großer Fokus, denn davon hat man sehr viele im Sortiment und bietet sie sowohl für den Innen- als auch Außenbereich ein. Außerdem haben wir hier Türklingeln, Kopfhörer, Thermostate und vieles mehr. Alles ganz nett, aber es fehlen einige Produkte aus dem Kerngeschäft des Nicht-Hardware-Unternehmens.

Es fehlen Produkte in den Kerngeschäften – Android TV
Vor wenigen Tagen hat Google das neue Android TV veröffentlicht bzw. eigentlich nur vorgestellt – denn man hat selbst kein Gerät im Sortiment, auf dem man das neue Betriebssystem veröffentlichen könnte. Obwohl Google längst auf den Apple-Zug aufgesprungen ist und die Strategie verfolgt, dass Hardware und Software aus einer Hand stammen sollten, hat Google kein Produkt im TV-Bereich im Portfolio. Der Chromecast zählt nicht dazu, denn der praktische Dongle setzt nicht auf Android TV.

Tablets
Das gleiche gilt für Tablets: Google entwickelt Android, hat aber seit vielen Jahren kein Android-Tablet mehr im Portfolio. Mittlerweile befindet man sich zwar im Schwenk auf Chrome OS, aber das machen nicht alle Hersteller mit. Und Google Pixel Slate ist nur in den USA verfügbar. Ergo: Auch kein Tablet – und das als größter Hersteller von Tablet-Betriebssystemen nach Apple.



Smartwatches
Der nächste Punkt sind Smartwatches. Google ist seit Jahren mit Wear OS auf diesem Markt aktiv, hat es aber in über fünf Jahren nicht geschafft, eine eigene Smartwatch auf den Markt zu bringen – das Projekt wurde immer wieder gecancelt. Gut, jetzt steht man vor der Übernahme von Fitbit und holt sich gleich eine ganze Armada von Fitnesstrackern und Smartwatches in das Sortiment. Es bleibt aber abzuwarten, was Google daraus macht und ob wir tatsächlich eines Tages mit einer Pixel Watch und anderen Modellen rechnen können.

Smart Home
Kommen wir zum Smart Home: Es ist offensichtlich, dass sich Google arg verzockt hat und mit dem aktuellen Produkt-Portfolio nicht ernsthaft gegen Amazon und andere Konkurrenten bestehen können. Man war ganz knapp an der Marktführung und hat den Google Assistant stark aufgestellt, aber dieser wird nun in alte Hardware gepackt, die es nicht mit der Konkurrenz aufnehmen kann. Bis Herbst 2020, wenn Google nachlegt, vergeht noch sehr viel Zeit.

Android TV, Wear OS, Tablets und Smart Home: Alles Kerngeschäfte von Google, in denen man eigentlich stark aufgestellt und die eigenen Plattformen unterstützen sollte – es aber aus irgendeinem Grund nicht tut. Natürlich sind die vielen Smart Home-Produkte von Nest & Co. sehr nett und vielleicht auch populär, aber sich auf diese Bereiche zu konzentrieren, wenn der Kern nicht gesund ist, ist vielleicht nicht die beste Idee. Hoffen wir, dass sich die Hardware-Abteilung nicht irgendwann in das gleiche Chaos manövriert wie viele andere Google-Abteilungen, denn der Weg dahin scheint langsam eingeschlagen zu sein…

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