Fitbit: Google greift die Apple Watch und Samsung mit stark sinkenden Smartwatch-Marktanteilen an

wear 

Mit der Übernahme von Fitbit steigt Google endgültig in den Smartwatch-Markt ein, den man trotz Wear OS bisher sehr stiefmütterlich behandelt hat. Wie ein Blick auf die aktuellen Marktanteile nun zeigt, hat sich Google mit der Übernahme in eine sehr gute Ausgangslage gebracht, muss aber auch sehr schnell handeln, um weiter gegen Apple und das extrem stark wachsende Samsung zu bestehen.


Mit Wear OS ist Google schon seit vielen Jahren im Wearables-Markt aktiv, musste dabei aber immer wieder Rückschläge in Kauf nehmen und kam bis auf eine sehr kurze Phase der anfänglichen Euphorie auch in puncto Marktanteilen nie auf einen grünen Zweig. Das soll sich schon sehr bald ändern, denn mit Fitbit hat man nicht nur eine sehr bekannte und etablierte Marke übernommen, sondern eben auch dessen Marktanteile – die nun auf die neue Wear OS-Plattform umgemünzt werden müssen.

fitbit

Der Blick auf die aktuellen Marktanteile bei den Smartwatches war nie interessanter, denn es ist Googles Ausgangslage, von der aus man nun auf diesem Markt angreifen und vielleicht auch eines Tages der Apple Watch Konkurrenz machen möchte. Bis dahin wird ein weiter Weg, aber im Gegensatz zu den Pixel-Smartphones fängt man diesmal nicht bei Null an. In folgender Tabelle sind die Marktanteile der drei größten Smartwatch-Hersteller aufgelistet.

google fitbit market share smartwatch q3 2019

Der Smartwatch-Markt ist im dritten Quartal 2019 stark gewachsen und konnte 14,2 Millionen smarte Uhren absetzen – wovon fast jede zweite eine Apple Watch gewesen ist. Samsung konnte knapp 2 Millionen Smartwatches absetzen und legt ein Wachstum von 73 Prozent hin, womit man den Vorjahres-Zweiten Fitbit weit hinter sich lassen konnte. Google startet mit einem schwachen Wachstum und konnte über das bis dato eigenständige Unternehmen 1,6 Millionen Smartwatches absetzen.



google fitbit logo

Ein Blick auf die Marktanteile zeigt, dass es für Fitbit bergab ging, während Apple und Samsung jeweils um etwa 2,5 Prozentpunkte wachsen konnten. Googles erkaufter Anteil auf dem Smartwatch-Markt liegt also bei 11,3 Prozent – während es im Vorjahr noch bei 15 Prozent lag. Das zeigt, dass man zwar eigentlich in einer sehr guten Lage ist (bei den Smartphones muss man davon wohl noch sehr lange träumen), aber eben auch schnell aktiv werden muss.

Man kann keine Wunder erwarten, aber Google dürfte sich in diesem Jahr genügend Technologien zusammengekauft und Konzepte in der Schublade haben, um möglichst schnell mit der Arbeit an den ersten Smartwatches zu beginnen. Es wird sehr interessant werden, wie sich die Marktanteile von Fitbit in den kommenden Quartalen entwickeln. Wird es Vorschusslorbeeren geben und die Marktanteile steigen? Oder werden sie nun erst recht in den Keller sinken, weil Google Fitbit einen Neustart verpassen wird und die aktuellen Geräte schnell zum alten Eisen gehören? Beides ist möglich.

Siehe auch
» Wear OS: So lässt sich jede Wear OS-Smartwatch als Maus und Tastatur für Desktop & Smartphone nutzen

» Pixel 4: So lässt sich Googles neue Gestensteuerung Motion Sense in Tasker und anderen Apps nutzen

[Strategy Analytics]




Teile diesen Artikel:

Facebook twitter Pocket Pocket

comment 1 Kommentare zum Thema "Fitbit: Google greift die Apple Watch und Samsung mit stark sinkenden Smartwatch-Marktanteilen an"

  • „Google dürfte sich in diesem Jahr genügend Technologien zusammengekauft und Konzepte in der Schublade haben…“
    Laut Wallstreet Journal ( https://www.wsj.com/articles/google-s-secret-project-nightingale-gathers-personal-health-data-on-millions-of-americans-11573496790 ) sammelte Google heimlich detaillierte Gesundheitsdaten von Millionen Amerikanern in 21 Bundesstaaten – ab 2018 mit Ascension in St. Louis , dem zweitgrößten Gesundheitssystem in den USA. Weder Ärzte noch Patienten wussten von dem Google-Programm.
    Ascension ist eine katholische Kette von 2600 Krankenhäusern und Arztpraxen. Mindestens 150 Google-Mitarbeiter haben Zugriff auf Laborergebnisse, Arztdiagnosen, Krankenhausaufenthalte, komplette Krankengeschichten mit Namen und Geburtsdaten – auch bei Alphabet Inc. und Google Brain.
    Google erklärt, man befolge das Gesetz über die Portabilität und Rechenschaftspflicht von Krankenversicherungen von 1996 (HIPA), das Krankenhäusern die Weitergabe von Patientendaten an Geschäftspartner erlaube, sofern dies „Versicherte bei der Erhaltung ihrer Gesundheit unterstützt“.
    Im Project Nightingale nutzt Google die Daten zum Entwerfen von AI-gestützter Software.

Kommentare sind geschlossen.