Huawei kaufen oder nicht? Die ersten Händler geben eine Google-Garantie & nehmen die Smartphones zurück

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Seit einem Monat steht Huawei auf der Handels-Blacklist der USA und hat seitdem mit den schweren Folgen zu kämpfen. Erst vor wenigen Tagen musste das Unternehmen den Aktionären reinen Wein einschenken und verkünden, dass der Umsatz allein in den kommenden zwei Jahren um 30 Milliarden Dollar einbrechen wird. Um die starken Verkaufsrückgänge etwas abzufedern, geben erste Händler nun eine Google-Garantie mit dem Versprechen, das Smartphone im schlimmsten Fall zurückzunehmen.


Aufgrund der durch die USA verhängten Beschränkungen können US-Unternehmen schon sehr bald nur noch in Ausnahmefällen Geschäfte mit Huawei machen – eine 90-Tages-Frist wurde zwar gewährt, wird aber naturgemäß sehr schnell ablaufen. Nachdem Google in der öffentlichen Wahrnehmung den ersten Schritt getan und Huawei die Android-Lizenz entzogen hat, wurde mittlerweile etwas zurückgerudert und man versucht nun, eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten, um Huawei weiterhin mit Android und den Updates versorgen zu können.

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Die Verkaufszahlen der Huawei-Smartphones sind wenig überraschend extrem eingebrochen und dürften so schnell auch keinen Aufwärtstrend mehr erleben. Der Leidtragende ist aber nicht nur Huawei, sondern das sind vor allem auch die Händler, die nun auf Bergen von schlecht verkaufbaren Huawei-Smartphones sitzen. Da man diese nicht verramschen möchte, haben sich Händler in den Philippinen nun etwas ganz Besonderes ausgedacht: Eine Google-Garantie.

Diese von den Händlern eingeräumte Garantie besagt, dass der Kunde das Smartphone ohne Wenn und Aber zurückgeben kann und den vollen Kaufpreis erhält, wenn der Ernstfall eintreten sollte. Ernstfall bedeutet, dass innerhalb der nächsten zwei Jahre der Zugriff auf Produkte von Google oder Facebook nicht mehr möglich sein wird. Damit stellt man sich gegen die Sorgen vieler Nutzer, dass der Play Store verschlossen bleibt, YouTube oder Google Maps nicht mehr nutzbar sind oder der Zugriff auf WhatsApp gesperrt wird – was als (falsches) Gerücht seit kurzem durch die Medien geistert.

Derzeit ist diese Aktion nur bei etwa 30 Händlern auf den Philippinen gültig, das aber für nahezu alle aktuellen Huawei-Smartphones. Es ist aber sehr gut möglich, dass auch in anderen Ländern die Händler darauf anspringen und entsprechende Garantien bieten werden.



Für den Kunden ist eine solche Garantie vielleicht der entscheidende Faktor, doch wieder ein Huawei-Smartphone zu kaufen. Da sich die Smartphones sehr großer Beliebtheit erfreu(t)en und lediglich die aktuelle Krise die Smartphones zu Blei in den Regalen verwandelt hat, dürfte es ein sehr wirksamer Hebel sein, genau diese Sorgen zu nehmen. Das Risiko für die Händler ist zwar vorhanden, aber eigentlich nur als minimal zu bewerten.

Die Beschränkungen gelten, wenn sie dann aktiv werden, nur für alle neuen Smartphones, die noch nicht von Google zertifiziert wurden. Außerdem sind nur die Geschäftsbeziehungen zwischen Google und Huawei bzw. Facebook und Huawei betroffen, aber nicht die Beziehungen zwischen den Nutzern und den Unternehmen. Das bedeutet, dass die Nutzer selbst keine bisher gewährten Zugriffe verlieren werden. Und auch wenn FB und WhatsApp nicht mehr vorinstalliert sind, kann der Nutzer es dennoch wieder herunterladen.

Außerdem dürften sich die Händler darauf stützen, dass auch Huawei selbst natürlich ein großes Interesse daran hat, es den Kunden so einfach wie möglich zu machen. Entsprechende Versprechen über Android-Update und den weiteren Zugang zu den populären Apps gab es bereits von Huawei und auch von Google. Das Risiko ist also überschaubar, kann aber den Verkauf wieder etwas ankurbeln oder zumindest dafür sorgen, dass die Lager geleert werden.

Grundsätzlich wäre ein Umtausch des Smartphones übrigens nur unter ganz bestimmten Umständen möglich. Die Rechtslage in Deutschland findet ihr in diesem Artikel.

Siehe auch
» Huawei: Produktion wird stark gedrosselt – Verlust der Android-Lizenz wird bis zu 30 Milliarden Dollar kosten

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