USA setzen Huawei auf die Handels-Blacklist: Huawei könnte bald den Android-Konkurrenten zücken (müssen)

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Huawei und die US-Regierung liegen schon seit länger Zeit im Clinch und werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Jetzt hat die US-Regierung die nächste Eskalationsstufe gezündet und hat den Hersteller von Smartphones und Netzwerktechnologien auf die Schwarze Liste gesetzt. Das bedeutet, dass das Unternehmen nur noch mit Erlaubnis der US-Regierung Komponente von US-Herstellern einkaufen darf. Das betrifft auch Android und könnte zu einer großen Gefahr werden.


Erinnert sich noch jemand an den Fall ZTE? Der chinesische Smartphone-Hersteller unterlag einem Bann der US-Regierung und durfte weder Hardware- noch Software-Komponenten aus den USA einkaufen und stand damit an der Schwelle des Ruins. Nach einigen Wochen wurde der Bann wieder aufgehoben, aber es vor allem eine Macht-Demonstration der USA. Im Fall Huawei ist es zwar noch nicht ganz so dramatisch, aber der Hersteller ist nun vom Willen der Regierung abhängig.

Huawei Logo

Huawei und 70 mit dem Konzern verbundene Unternehmen befinden sich nun auf Handels-Blacklist und können nur noch mit Erlaubnis der US-Regierung Komponenten von US-Unternehmen einkaufen. Neben den Chips betrifft das vor allem auch das Betriebssystem Android aus dem Hause Google. Doch genau für diesen Fall hat Huawei seit Jahren vorgesorgt und immer wieder betont, ein eigenes Betriebssystem in der Hinterhand zu haben, das man alternativ zu Android verwenden könnte.

Schon bald könnte sich zeigen, ob Huawei tatsächlich eine eigene Plattform (wohl sehr wahrscheinlich auf Android-Basis) geschaffen hat und diesen Joker ziehen möchte. Huawei ist der Handel nicht grundsätzlich verboten, es muss nur vorher abgesegnet werden. Die Situation ist also nicht verfahren, aber eben doch prekär – je nachdem wie sich die Regierung auf Huaweis Anfrage zum Einkauf von Android entscheidet.

Da Huawei gerade auf dem Weg zum weltweit größten Smartphone-Hersteller ist, ist das für Google ein enormes Risiko, wenn man den Großkunden verlieren würde. Soweit ist es zwar noch lange nicht, aber grundsätzlich müssen spätestens jetzt die Alarmglocken in der Android-Abteilung schrillen.

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[Reuters]




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