Google Chrome 66: Autoplay-Videos mit Ton werden automatisch blockiert – mit Ausnahmen

chrome 

Google hat die Daumenschrauben für Webmaster in den letzen Monaten ordentlich angezogen und möchte mit dem Chrome-Browser dafür sorgen, dass das gesamte Web etwas weniger nervig ist. Erst vor kurzem wurde der Werbeblocker eingeführt und der Nutzer kann ganze Webseiten Stumm schalten und mit der kommenden Chrome-Version wird es nun wieder eine Verschärfung geben: Der Browser wird automatisch spielende Videos mit Ton blockieren.


Es gibt nichts nervigeres und gleichzeitig auch praktischeres als Autoplay-Videos – das kommt ganz darauf an, auf welcher Webseite bzw. Plattform man sich befindet. Normalerweise können die Webmaster dieses Verhalten über die Parameter im HTML-Code festlegen und haben eine sehr simple und auch Kontrolle über den Status. Ab der kommenden Version wird der Chrome-Browser nun selbst etwas mehr eingreifen und auf die Wünsche des Nutzers Rücksicht nehmen.

chrome autoplay

Ab der Version 66 wird sich das Autoplay-Verhalten von Videos im Chrome-Browser ändern: Natürlich können Webmaster auch weiterhin festlegen ob Videos automatisch abgespielt werden sollen oder nicht, aber nicht in allen Fällen wird dies dann auch tatsächlich geschehen. Um ein Video automatisch abspielen zu können, muss in Zukunft einer dieser drei Punkte erfüllt sein.

  • Das Video darf keinen Ton enthalten
  • Das Video darf Ton enthalten, der aktuell auf Stumm geschaltet ist
  • Der Nutzer muss das Video tatsächlich sehen wollen

Der letzte Punkt wird dadurch ermittelt, dass der Nutzer zuvor mindestens einmal auf der Webseite getippt oder geklickt haben muss.

Hält sich eine Webseite nicht an diese Vorgaben, dann wird der Browser das Video einfach automatisch stoppen bzw. gar nicht erst abspielen. Eine echte Konsequenz für die Webseite ist das also nicht, sondern viel mehr eine Service-Lösung für den Nutzer.



Ein weiteres Signal für diese Funktion soll es auch sein, ob der Nutzer in der Vergangenheit bereits Interesse an Videos auf der besuchten Webseite gezeigt hat. Damit dürfen sich dann auch die Videoplattformen den Schweiß von der Stirn wischen, die so durch den intelligenten Filter des Browsers nicht oder nur einmalig betroffen sind. Sonst hätte sich Google nämlich mit YouTube ins eigene Fleisch geschnitten.

Ursprünglich war diese Funktion schon für Google Chrome 64 geplant, wurde dann aber doch noch einmal zwei Versionen nach hinten geschoben. Ab Chrome 66, der etwa mitte Mai erscheinen wird, soll die Funktion dann standardmäßig aktiviert sein. Seit kurzem hat die Funktion ihren Weg in die Beta-Version 66 des Browsers gefunden und ist dort ebenfalls schon standardmäßig aktiviert.

Erst vor wenigen Wochen hatte Google betont, wie wichtig Videos für den Nutzer im Browser sind. Laut eigenen Statistiken werden an jedem einzelnen Tag Videos mit einer Gesamtlänge von 30.000 Jahren abgespielt, wobei die Tendenz immer weiter steigen dürfte.

Siehe auch
» Tipp: So lassen sich automatisch startende Videos im Chrome-Browser deaktivieren
» Tipp: Kein nerviges Gedudel – so lassen sich Chrome-Tabs mit nur einem Klick Stumm schalten

[The Verge]




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