Sheepview: Nach Marketing-Coup der Faröer-Inseln geht Streetview tatsächlich in den Google Maps Online

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Vor wenigen Monaten hat Googles Streetview den 10. Geburtstag gefeiert und hat im Laufe dieses ersten Jahrzehnts unzählige Städte und Länder besucht und diese digitalisiert. Dabei hat man sich aber verständlicherweise erst einmal auf Regionen mit einer hohen Population beschränkt und hat kleinere Gegenden außen vor gelassen. Das wollten die Faröer-Inseln aber nicht auf sich sitzen lassen, und haben nun den nächsten Marketing-Coup gelandet.


Viele populäre Regionen dieser Erde sind mittlerweile in Google Streetview vorhanden und werden im Laufe der Jahre auch immer wieder aktualisiert um aktuelles Bildmaterial zu bekommen. So ist Google derzeit in Österreich unterwegs und hat sogar in Deutschland Autos auf die Straßen geschickt, doch auf die kleinen Faröer-Inseln wollte man eigentlich nicht kommen. Das wollten die Inselbewohner aber nicht auf sich sitzen lassen, und hatten im Sommer 2016 die Aktion Sheepview gestartet.

Der Tourismus-Verband der Faröer Inseln hatte Google Anfang 2016 darum gebeten, auf die Insel zu kommen und diese per Streetview zu digitalisieren. Doch da die Insel nur 50.000 Bewohner hat und nicht unbedingt eine touristische Hochburg ist, hatte das Unternehmen die Bitte abgelehnt. Doch dass wollten die Insel-Bewohner nicht auf sich sitzen lassen, und hat kurzerhand das nicht ganz ernst gemeinte Sheepview gestartet. Da auf der Insel mehr Schafe als Einwohner leben, hatte man einigen einfach eine Kamera auf den Rücken geschnallt und hat sich selbst Aufnahmen angefertigt.

Das ganze war im vergangenen Jahr ein riesiger Marketing-Coup und hat die kleine Insel weltweit in die Schlagzeilen gebracht. Daraufhin hatte auch Google reagiert und hat tatsächlich Equipment auf die Insel geschickt, mit denen die Bewohner selbst Aufnahmen erstellen und an Google senden können. Tatsächlich haben die Bewohner sich dann mit den Kamera-Rucksäcken auf den Weg gemacht, haben die Kameras auf Autos montiert, wiederum auf Schafe geschnallt und sogar mit Schubkarren über die Insel gefahren.

Google hatte zwar keine Autos geschickt, aber dennoch konnte so ein Großteil der Insel digitalisiert werden und steht seit kurzer Zeit tatsächlich vollständig in Streetview zur Verfügung. Damit ist aus dem Marketing-Gag tatsächlich eine Digitalisierung der Insel geworden.



Wenn man sich die Aufnahmen der Insel ansieht und nach unten schwenkt, kann man tatsächlich noch die „Fahrzeuge“ sehen, mit denen diese Aufnahmen entstanden sind. So ist immer wieder mal ein Schaf-Rücken zu sehen und selbst die Schubkarre aus dem Video soll einmal auftauchen, ich habe sie aber nicht gefunden. Am Ende ist es doch ein witziges Happy End geworden, sowohl für Google als auch für die Insel, die sich so immer wieder mal ins Gespräch bringt und dadurch steigende Tourismus-Zahlen verzeichnen soll.

Erst vor wenigen Wochen hatte sich die Insel wieder ins Gespräch gebracht, in dem man ein eigenes Google Translate gestartet hat, mit dem man dem Unternehmen wieder gezeigt hat, dass solche Dinge auf die Insel gehören. Für diese Übersetzungsfunktion kommen die Bewohner selbst zum Einsatz, und sprechen die Worte unmittelbar nach der Anforderung durch den Nutzer in die Kamera. Das ist witzig und faszinierend zugleich. Probiert das einfach mal aus.

Siehe auch
» Genial: Faröer Inseln bitten um Google Translate und bauen eine viel bessere Plattform auf [Video]
» Entdeckung auf den Google Maps: Der „echte“ Millennium Falcon aus den Star Wars-Filmen zeigt sich

» Sheepview-Streetview auf den Faröer Inseln

[futurezone]




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