Chrome 62 für Windows, Mac & Linux wird ausgerollt: Es wird ernst für Webseiten ohne SSL/TLS

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Es sind schon wieder sechs Wochen vergangen, seitdem die Version 61 von Google Chrome ausgerollt worden ist, und nun steht die Version 62 vor der Tür. Seit wenigen Stunden wird die neue Version im stabilen Kanal ausgerollt, bringt aber auf den ersten Blick nicht ganz so viele Änderungen mit sich wie die Vorgänger. Die Änderungen betreffen vor allem Admins und Webmaster, die sich nun langsam aber sicher endlich Gedanken auf ein Umrüsten auf verschlüsselte Verbindungen machen sollten.


Es ist Mitte Oktober, und der Chrome-Browser wird in der Version 62 ausgerollt. Und damit stehen wir dann schon vor der vorletzten Version, die noch ohne Werbeblocker ausgeliefert wird, denn ab Anfang des kommenden Jahres, wenn dann vermutlich Chrome 64 erscheint, wird der Browser einen Werbeblocker integriert haben. Dieser könnte dann möglicherweise einiges im Web auf den Kopf stellen, wobei die Auswirkungen noch gar nicht abzuschätzen sind. Aber soweit sind wir ja noch nicht, jetzt schauen wir uns erstmal Version 62 an.

Chrome 62 HTTPS

Die größte Änderung in der Version 62 ist es, dass der Browser nun noch deutlicher als bisher vor unverschlüsselten Verbindungen warnt. Öffnet man eine Webseite mit einer unsicheren HTTP-Verbindung und beginnt die Eingabe von Daten jeglicher Art, verwandelt sich das Info-Symbol in der Adressleiste in ein Nicht Sicher-Icon. Das ist nun schon die nächste Eskalationsstufe, die im Laufe der Zeit immer weiter hochgefahren wird. Seit der Chrome-Version 56 wurde diese Warnung nur angezeigt, wenn Kreditkarten-Daten eingeben wurden.

Im Inkognito-Modus geht man sogar noch einen Schritt weiter und weist direkt auf die Unsicherheit aller HTTP-Verbindungen hin. Da die Nutzer in diesem Modus eine erhöhte Sicherheit und Privatsphäre erwarten, ist das auch eine gute Idee. Langfristig sollen alle Verbindungen ohne HTTPS davor auf der roten Liste stehen, aber Google geht das Thema absichtlich in einem sehr langsamen Tempo an, um den Webmaster genügend Zeit für die Umstellung zu geben.

Diese Warnmeldung wird es in allen Browser-Versionen geben und sowohl auf dem Desktop als auch unter Android und natürlich auch in Chrome OS angezeigt.



Die weiteren Änderungen sind vor allem für Entwickler und Webmaster bekannt: Es gibt nun eine Unterstützung für die OpenType Variable Fonts, mit denen sich auch Schriftarten an verschiedene Designs besser anpassen können. So soll vor allem die Unterstützung für die Änderung der Breite und des Stils der Schriftarten für den Browser vereinfacht und vom Browser besser dargestellt werden.

Die bereits mit der letzten Version eingeführte Network Information API hat ebenfalls ein Update bekommen und liefert nun noch mehr Informationen aus als zuvor: So können Entwickler nun direkt auf die Daten zur Internetgeschwindigkeit des Nutzers zugreifen. Außerdem gibt es über die API Benachrichtigungen, wenn sich etwas an der Verbindung ändert, was natürlich vor allem für mobile Webseiten interessant ist.

Die letzte Änderung ist die Integration der neuen Ambient Light Sensor API in die Desktop-Version des Browsers, sofern der Computer oder Laptop des Nutzers einen solchen Sensor hat. Damit können auch Webseiten ihre Darstellung an das Umgebungslicht anpassen.

Chrome 62 wird ab sofort für Windows, Mac und Linux ausgerollt, wobei die Versionen für Android und Chrome OS schon bald folgen dürften. Gerade letztes hinkt derzeit aber ordentlich hinterher.

[9to5Google]




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