Better Ads: Google will das Web von aufdringlicher Werbung befreien und zeigt die größten Probleme

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In etwa fünf Monaten wird Google einen Adblocker im Chrome-Browser integrieren und mit diesem aufdringliche Werbeanzeigen automatisch aus Webseiten herausfiltern. Damit dies nicht zu bösen Überraschungen führt, geht Google nun in die Offensive und möchte den Webmastern helfen, rechtzeitig auf akzeptable Werbung umzusteigen. Eine neue von Google veröffentlichte Statistik zeigt nun die größten Probleme auf, durch die der Teufelskreis erst entstanden ist.


Adblocker gibt es schon seit sehr langer Zeit, aber erst in den vergangenen Jahren ist deren Verbreitung regelrecht explodiert, wodurch immer weniger Menschen Werbung im Web sehen. Daraus ergeben sich geringere Einnahmen für die Webseiten, die dann mit den verbliebenen Werbenutzern noch mehr Geld verdienen müssen um ihre Kosten zu decken – was in einer wahren Werbeflut inklusive aufdringlicher Werbung endet. Und so treibt man auch diese Nutzer in Richtung Adblocker. In einem sind sich alle Beteiligten einig: Dieses Spiel muss ein Ende haben.

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Google hat nun gemeinsam mit der Coalition of Better Ads einen Bericht veröffentlicht, der Aufschluss darüber gibt, warum sich die Menschen überhaupt erst einen Werbeblocker installiert haben, und was das für Auswirkungen hat. Ganze 69 Prozent haben einen Werbeblocker nicht aus schmarotzerhaften Gründen, sondern weil sie von aufdringlichen Anzeigen genervt waren und Webseiten nicht mehr vernünftig aufrufen konnten. Doch das ist gar nicht einmal unbedingt die Schuld der großen Verlage.

Wie die Studie ebenfalls ergeben hat, finden sich die lästigen Anzeigen eher auf kleineren Webseiten und nicht auf den großen Portalen der Verlage – die aber am meisten darunter leiden. Da die meisten Nutzer Adblocker gleich global aktivieren, hat das natürlich verheerende Auswirkungen.

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Die Hälfte der Nutzer findet vor allem Popup-Werbung inakzeptabel und würde eine Webseite nie wieder aufrufe oder empfehlen, die eine solche Werbeform einsetzt. Da sie aber das meiste Geld bringen und die höchsten Klickzahlen aufweisen, möchte bis heute viele Webseiten nicht darauf verzichten. Google empfiehlt stattdessen Overlay-Werbung, die keinen Content verdeckt.



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Der letzte Punkt zeigt, dass Popups vor allem auf dem Desktop ein großes Problem darstellen und im mobilen Browser nur für etwa die Hälfte der Nutzer nervig sind – was einfach daran liegt, dass sie sich dort nicht über den Content legen können und meist in einem unsichtbaren Tab geöffnet werden. Dennoch hat die Plattform Smartphone vor allem wegen der kleinen Displays ein weiteres Problem.

Das zweite große Thema sind zu große Anzeigen auf dem Smartphone, die teilweise den ganzen Bilschirm füllen und entweder über den Content gelegt werden oder sich plötzlich mitten im Text öffnen. Das lesen und scrollen ohne einen versehentlichen Klick wird so teilweise unmöglich gemacht, was die Nutzer nervt und den Webmastern gutes Geld einbringt. Mobil sind Werbeblocker aber noch nicht ganz so weit verbreitet, so dass gerade diese Seiten derzeit „ausgeschlachtet“ werden und das Spiel dort von vorne beginnt.

Google wird in den nächsten Monaten mit allen interessierten Webseiten zusammenarbeiten und dabei helfen, „akzeptable Anzeigen“ zu verbreiten, so dass gleichzeitig langsam aber sicher auch die Verbreitung von Werbeblockern zurückgeht. Und das kann nur gut für alle sein.

» Ankündigung im Google-Blog




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comment 1 Kommentare zum Thema "Better Ads: Google will das Web von aufdringlicher Werbung befreien und zeigt die größten Probleme"

  • Mal ehrlich, viele Internetnutzer sind auch regelmäßig auf… nennen wir es mal zusammenfassend „zwielichtigen seiten“ unterwegs. Die Anzeigen auf solchen Seiten sind derart penetrant (pop-ups die sich ins Vollbild schalten etc.) dass man ohne adblocker gar nicht mehr klarkommt.

    Wenn Chrome sowas endlich von Haus aus blockiert, dann schmeiße ich auch den Adblocker wieder raus. Die Werbeanzeigen auf YouTube z.B. schaue ich manchmal sogar gern, weil sie häufig für mich relevant sind.

Kommentare sind geschlossen.