iOS 11: Apples Safari-Browser wandelt AMP-Links automatisch in normale Links um

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Die Verbreitung von Googles AMP-Links nimmt immer weiter zu und wird von immer mehr Produkten und Unternehmen unterstützt. Die Meinungen über dieses Format gehen zwar auseinander, aber natürlich hat es auch seine Vorteile. Unter iOS 11 wird nun Apple eine Änderung am Safari-Browser vornehmen, die auf den ersten Blick Googles Format torpediert. Tatsächlich ist es aber genau anders herum.


Die Accelerated Mobile Pages werden mittlerweile nicht nur von Googles mobiler Websuche oder auch Google+ unterstützt, sondern sind auch im Google Feed und sogar bei Facebook zu finden – und werden damit natürlich immer wichtiger. Auch bei uns im Blog laufen mittlerweile fast ein Drittel aller mobilen Aufrufe über die AMP-Version – ob die Nutzer das nun gut finden oder nicht ist natürlich eine andere Frage, aber als Webmaster kommt man um eine solche Implementierung eben nicht mehr herum…

deampify

Im Safari-Browser von iOS 11 hat Apple nun eine kleine aber sehr wichtige Änderung vorgenommen: Wenn ein Nutzer eine AMP-Webseite aufruft und diese dann mit dem Share-Button teilt, wird automatisch die vollständige URL abgerufen und diese geteilt. Das wurde zuerst als Torpedierung seitens Apple gegen das AMP-Format von Google aufgenommen, da sich beide Unternehmen anfänglich nicht zu diesem Vorgehen geäußert haben. Doch mittlerweile gibt es ein offizielle Statement von einem Mitarbeiter des AMP-Teams.

TL of AMP here. Just wanted to clarify that we specifically requested Apple (and other browser vendors) to do this. AMP’s policy states that platforms should share the canonical URL of an article whenever technically possible. This browser change makes it technically possible in Safari. We cannot wait for other vendors to implement.
It appears Safari implemented a special case. We’d prefer a more generic solution where browsers would share the canonical link by default, but this works for us.

Wie der Googler bestätigt, hat Google Apple und die anderen Browser-Hersteller sogar zu dieser Lösung aufgefordert. Apple hat zwar eine vom Standard abweichende Implementierung umgesetzt – was immer damit auch gemeint ist – aber für Google ist diese Lösung vollkommen in Ordnung.




Interessant ist hier vor allem, dass Google alle Browser-Hersteller zu einer solchen Umsetzung aufgerufen hat, aber selbst noch nicht reagiert hat. Teilt man einen AMP-Link im mobilen Chrome-Browser, wird auch die aktuell aufgerufene URL genutzt. Öffnet der Empfänger diesen Link dann auf einem Desktop-Gerät, sieht er die für große Displays und schnelle Verbindungen nicht geeignete Version der Webseite und muss sich selbst um die vollständige URL kümmern.

Schon vor einigen Monaten hatte Google die Original-URL sichtbarer gemacht und hat bei über den eigenen Server ausgelieferte AMP-Seiten neue Elemente hinzugefügt, mit denen jeweils die originale URL zu bekommen ist. Ab wann Googles neue Vorgabe gilt, und warum das Chrome-Team diese nicht umsetzt, lässt sich nur schwer sagen. Ein Hexenwerk ist das jedenfalls nicht, da die originale URL immer auch im Header-Bereich zu finden ist.

Wer AMP auch auf dem Smartphone nicht haben möchte, kann sich übrigens einmal das Tool DeAMPify anschauen, das solche Links automatisch in die normale URL umwandelt und diese öffnet. Da Google bisher keine Möglichkeit anbietet, AMP global zu deaktivieren, – und das wohl auch niemals tun wird – muss man sich eben erst einmal mit solchen Tools behelfen.

» Statement des Google-Mitarbeiters

[Caschys Blog]




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