Larry Page Interview: Konkurrenz-Denken schadet der Innovation

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Google-Gründer und CEO Larry Page hat dem WIRED-Magazin ein interessantes Interview gegeben, in dem er über Googles Ziele und den Wettbewerb zwischen den Technik-Unternehmen philosophiert. Page kritisiert dabei vor allem den Fokus auf das Konkurrenz-Denken und die mangelnden Innovationen in der Branche.


Seit bald 2 Jahren sitzt Larry Page bei Google wieder im Chef-Sessel und hat Google in dieser Zeit eine völlig neue Richtung gegeben. Die Konzentration auf wenige Produkte und die Einstellung dutzender Services inklusive der Spielwiese Google Labs gehen auf seine Kappe und haben ihm zeitweise einen innovationsfeindlichen Ruf eingebracht.

Dem WIRED-Magazin gegenüber philosophiert er nun über das ständige Konkurrenz-Denken in den Chef-Etagen und Redaktionen dieser Welt: Jedes Unternehmen habe nur das Ziel die eigenen Produkte pro Jahr um 10% zu verbessern und der Konkurrenz voraus zu sein – doch bei Google sei dies ganz anders. Alle „X“ Jahre solle man sich völlig neuen Produkten zuwenden an dessen Erfolg man glaubt.

I worry that something has gone seriously wrong with the way we run companies. If you read the media coverage of our company, or of the technology industry in general, it’s always about the competition. The stories are written as if they are covering a sporting event. But it’s hard to find actual examples of really amazing things that happened solely due to competition. How exciting is it to come to work if the best you can do is trounce some other company that does roughly the same thing? That’s why most companies decay slowly over time. They tend to do approximately what they did before, with a few minor changes. It’s natural for people to want to work on things that they know aren’t going to fail. But incremental improvement is guaranteed to be obsolete over time. Especially in technology, where you know there’s going to be non-incremental change.

Die Konzentration auf die Konkurrenz führt dazu, dass viele Unternehmen im Laufe der Zeit zugrunde gehen und keine Zukunfts-Aussichten haben. Google hat in einer Reihe von Branchen zwar die Marktführerschaft (Suchmaschine, Browser, Smartphones, YouTube), doch das führt nicht dazu dass nur weiter entwickelt wird um die Konkurrenz auf Abstand zu halten, sondern um das bestmögliche für die User herauszuholen.

Die Einstellung dutzender Produkte und auch Pages Aussagen im Interview erinnern an keinen geringeren als Steve Jobs.

[WIRED]




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comment 3 Kommentare zum Thema "Larry Page Interview: Konkurrenz-Denken schadet der Innovation"

  • Da hat er schon recht, dass Konkurenzdenken schadet. Das stimmt.

    Ich habe mir letztens einmal die Biografie der Frau Aenne Burda vom Burda Verlag angesehen. (der war ja auch mal groß) Da gibts ein tolles Video im Internet beim WDR.

    Und sie sagte zu all dem sinngemmäß: „Wenn ich das alles vorher gewusst hätte, was da auf mich zukommt – hätte ich NIE angefangen“ 🙂

    Also man darf und sollte gar nicht bzw. nie solch ein Denken haben. Sondern munter drauflos Projektieren sozusagen 🙂

    Einstellen kann man immer – und von alten Pferden steigt man dann halt ab.

Kommentare sind geschlossen.