Angst vor Spam: Google+ API wird vorerst kein Posten zulassen

+ 

Zum Start von Google+ konnte das Social Network zwar mit einigen imposanten Features aufwarten, ließ aber viel gewohntes vermissen – wie z.B. Spiele und eine vollständige API. Spiele wurden schon wenige Monate später nachgerüstet, mit den 3rd Party Apps könnte es aber noch eine ganze Weile dauern – Google möchte die Streams von Spam freihalten.


Google+ verfügt zwar mittlerweile über eine API, aber diese bietet noch relativ wenige Möglichkeiten und wird nur sehr langsam ausgebaut. Das posten von Beiträgen dürfte in nächster Zeit nicht dazu gehören, da Google befürchtet dass die Streams dadurch vollgespamt werden, ähnlich wie es bei Spielen der Fall sein könnte – welche bei G+ glücklicherweise einen eigenen Stream haben.

Wenn die API das posten erlauben würde, würden sehr schnell Tools und Apps auftauchen welche Google+ zu einer Art Spiegelung von twitter und Facebook verkommen lassen würden – das würde das immer wieder totgesagte Netzwerk zwar beleben, aber natürlich keinerlei Mehrwert für die User liefern. Auch Spiele würden sich dann deren API bedienen und die Erfolgsmeldungen doch wieder im Hauptstream erscheinen lassen.

Posting-Funktionalität muss gut überlegt sein
Eine komplette Absage einer solchen Posting-Funktionalität wollte Vic Gundotra aber nicht erteilen. Er kündigte lediglich an, dass es 2012 wahrscheinlich nicht passieren wird – außerdem erfordern solche automatisierten Postings ein intelligentes Ranking, damit deren Lautstärke nicht zu stark wird, wichtige Meldungen aber gleichzeitig nicht untergehen.



Google hat wohl erkannt, dass es nicht ganz ohne geht – aber auch nicht mit. Bei Facebook ist es zwar auch möglich bestimmte Apps aus der Timeline zu entfernen, aber dennoch tauchen sie in sehr großer Anzahl penetrant auf – und Twitter ist eigentlich zu mehr als 50% ein Spam-Paradies welche großteils von Bots befüllt wird.

Spam-Filter für Social Networks?
Es ist also eine kluge Entscheidung von Google sich diese Problem erst einmal vom Hals zu halten und weiter Erfahrungen im Bereich der Social Networks zu sammeln. Eventuell wird Google auch eine Art Spam-Filter für Google+ entwickeln, ähnlich wie ihn jeder Mail-Anbieter schon hat. Wenn dieser dann ähnlich gut funktioniert wie der Spam-Filter von GMail hat Google auf jeden Fall ein Ass im Ärmel.

Dieser Filter könnte sowohl auf Rückmeldungen der User basieren, als auch auf den in den Postings enthaltenen URLs, sowie auf einigen weiteren Detektoren wie sie auch in der Websuche angewendet werden. Genügend Datenquellen für einen solchen Filter hätte Google auf jeden Fall – die Entwicklung eines solchen dürfte also keine große Herausforderung darstellen.

[TechCrunch]




Teile diesen Artikel:

Facebook twitter Pocket Pocket

comment 6 Kommentare zum Thema "Angst vor Spam: Google+ API wird vorerst kein Posten zulassen"

  • Verstehe ich das jetzt richtig, dass ich meine Blogger-Posts nicht mehr über die API auf Google+ veröffentlichen kann, sondern nur noch manuell oder über den +1-Button?

    In diesem Fall müsste ich dann auch die Funktion „Posts auf Google+ veröffentlichen“ mit Nein beantworten können. Sehe ich das so richtig?

    • Da habe ich mich unvollständig ausgedrückt: Automatisch zwar nicht, aber es erscheint ein (derzeit nicht funktionierendes) Teilen-Fenster. Das müsste dann wohl auch weiter erscheinen?

      Dieses Fenster funktioniert (nur?) bei mir schon seit einigen Wochen nicht: Es erscheint zwar, bleibt aber beim Dauerladen hängen und muss manuell beendet werden. Anschließend muss ich den entsprechenden Post manuell oder mit +1-Button auf Google+ veröffentlichen.

  • für mich eine eigentlich sehr wichtige funktion in facebook die bei g+ noch immer fehlt und weiterhin fehlen wird.
    für mich ein grund das in meinem falle g+ das 3 minuten netzwerk bleiben wird.

  • Das ist das Problem mit social Networks. Sie erfinden etwas neu was es schon gibt (Nachrichten schicken), und dann muss man aber auf alle Features die existierende Systeme wie E-Mail haben (Spamfilter) verzichten und hoffen dass der Anbieter irgendwann daran interesse hat es einzubauen.
    Auf der anderen Seite kann der Filter aber eben auch eine API verbauen … das ist das Problem mit so in sich geschlossenens Systemen. Schon ein Webforum ist ein Rückschritt vom Usenet aus, aber auch das lässt sich ja nicht mehr zurückdrehen, scheint es.

Kommentare sind geschlossen.