Google vs Web: Sollten sich Webmaster jetzt von Google abwenden? Der Kipppunkt ist wohl erreicht (Meinung)

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Google und das Web, das ist eine über die Jahre gewachsene Zweckbeziehung, von der beide Seiten enorm profitiert haben – wenn auch stets mit einer ungleichen Gewichtsverteilung. Zuletzt ist diese Zweckbeziehung allerdings immer mehr in die Brüche geraten und spätestens seit dieser Woche sollte allen Webmastern klar sein, dass das nicht mehr zu kitten ist. Denn Google hat auch das letzte bisschen Vertrauen verspielt, das es vielleicht noch gegeben hat.


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Zwischen Google und den Webmastern gab es immer so etwas wie eine Zweckbeziehung, wobei sich das Machtgefüge in den ersten Jahren die Waage gehalten, aber im Laufe der Zeit immer weiter in Richtung Google entwickelt hat. Über Jahre wurde es akzeptiert, dass Google vorgegeben hat, welche Webtechnologien zum Einsatz kommen müssen, dass Webseiten schnell sein müssen, wie Werbung auszusehen hat und vieles mehr. Wurde alles akzeptiert und war auch stets im Interesse des gesamten Web.

In den letzten Jahren ging es dann eher in die Richtung, dass Google auch die Inhalte von Webseiten vorgegeben hat – Stichwort „helpful content“. Es wurde nicht nur technisch und strukturell für Google entwickelt, sondern auch inhaltlich. Heute wissen wir, dass das vor allem im Interesse von Gemini geschehen ist, das die Informationen noch leichter als bisher verarbeiten und verstehen konnte. Ab diesem Punkt bekam die Beziehung schon einen großen Knacks und ich hatte bereits vor einigen Monaten von Googles Content-Diebstahl gesprochen.

Doch jetzt geht es ans Eingemachte, denn seitdem die KI prominent in den Suchergebnissen vertreten und ist die Ergebnisse praktisch aus dem Sichtfeld der Nutzer rückt, ist der Traffic um 50 Prozent und mehr gesunken. Auch das hatte ich hier im Blog bereits thematisiert und Google antwortete nach zahlreichen Berichten mit dem Statement, dass Webmaster keine Ahnung haben und ihre Zahlen falsch interpretieren. Dass am Ende des Monats weniger auf dem Konto landet, war dann wohl auch ein Irrtum der Webmaster.




Google belügt alle
Vor wenigen Tagen hat sich Google dann selbst entlarvt und zugeben müssen, dass der Webseiten-Traffic massiv sinkt und das offene Web massiv in Schieflage geraten ist. Vor Gericht behauptet man also genau das Gegenteil von dem, was man den Webmaster erzählt hat. Für Webmaster sprach man von blühenden Landschaften Webseiten-Traffic und vor Gericht spricht man mehr oder weniger vom langsamen Web-Tod. Man erzählt also allen nur das, was sie hören möchten.

Ich denke, dass spätestens ab diesem Punkt allen Webmastern bewusst werden muss, dass Google kein „Freund“ mehr ist, sondern ein Feind. Ein Feind, der die Webseiten erst aussaugt und sie dann am langen Arm verhungern lässt. Dass man genau diese negative Auswirkung auch vor Gericht erwähnt und damit argumentiert, dass nur Google diese Entwicklung verlangsamen (nicht verhindern!) kann, ist purer Hohn. Es ist Google selbst, dass das freie Web nun langsam sterben lässt – für die eigenen geschäftlichen Interessen. Das wird auch langfristig negative Auswirkungen auf die KI haben.

Als Webmaster steht man aufgrund des extremen Machtgefüges auf verlorenem Posten. Soll man Google weiter füttern und sich während des langsamen Sterbens ausnutzen lassen? Oder lieber ein Ende mit Schrecken und ganz auf Google verzichten? Ich denke, Letztes kann auch eine Chance sein – auch wenn es ein sehr steiniger Weg wird. Gerade große Publisher könnten den Schritt wagen, ihre eigene Markenmacht zu nutzen und Google auszusperren. Ob es dazu kommt, könnten schon die nächsten Wochen zeigen.

» Google macht das Web kaputt: Alle Webmaster wurden von Google belogen und von Gemini beklaut (Meinung)

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