Google Maps: Navigation nur noch gegen Datenfreigabe – so wird die nachträgliche Zustimmung nun erzwungen

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Die Google Maps Navigation zählt zu den größten Stärken der Kartenplattform und erreicht in Kombination mit der Routenplanung eine sehr hohe Zuverlässigkeit. Um auch in Zukunft sehr zuverlässige Prognosen und Routen ausgeben zu können, bittet zwingt man die Nutzer nun dazu, anonyme Daten zur Routenführung freizugeben, die auf den Google-Servern ausgewertet werden. Lehnt ihr dies ab, müsst ihr euch eine neue Navi-App suchen.


google maps navigation datensammlung

Nach eigenen Angaben habe die Prognosen der Google Maps Routenplanung mittlerweile eine Trefferquote von 97 Prozent erreicht und in Zukunft soll es dank Künstlicher Intelligenz und offenbar noch mehr Daten der Nutzer noch weiter steigen. Die anonymen Daten der Nutzer spielen bei Google Maps schon seit vielen Jahren eine sehr große Rolle und werden nicht nur für die Routenplanung und Navigation verwendet. Dort spielen sie allerdings die wichtigste Rolle.

In den letzten Tagen ist bei ersten Nutzern die Meldung aufgetaucht, dass sie ihre Daten zur Navigation freigeben müssen, damit diese in anonymisierter Form auf den Google-Servern ausgewertet werden können. Um welche Daten es sich dabei genau handelt, erwähnt man weder in der Meldung innerhalb der Google Maps-App noch auf der Support-Seite, die sehr viel weniger Informationen vermittelt als das Popup in der App.

Hier die Meldung in Text und Bild (oben), die bei vielen englischsprachigen Nutzern in diesen Tagen aufgetaucht ist, bei deutschen Nutzern bisher aber noch nicht zu sehen war:

Google uses your and other people’s navigation data to improve Maps for everyone.

As you navigate, Google collectes details, such as GPS location and the route you took. This data may by used make information, including real-time traffic conditions and disruptions, visible to others and help them find the fastest route.

These updates to the map won’t be associated with your Google Account or device.




Google Maps erzwingt Zustimmung
Zwar lässt die Google Maps-App den Nutzern die Wahl, ob sie ihre Daten freigeben möchten oder nicht, doch das ist eine Farce: Stimmt man dem nicht zu, ist die Live-Navigation nicht mehr nutzbar und kann nur noch in statischer Form ausgegeben werden (rechter Screenshot). Ruft man die Navigation erneut auf, wird wieder abgefragt. Man hat also praktisch keine Wahl und muss zustimmen. Das allein wäre schon schlimm genug, doch es geht noch weiter.

Die Daten werden sowieso gesammelt
Google sammelt die anonymisierten Navigationsdaten der Nutzer bereits seit vielen Jahren. Aus diesen werden unter anderem die Stauprognosen ermittelt. Man holt sich also nachträglich die Zustimmung für etwas, das seit Jahren der Fall ist. Ich gehe davon aus – weiß es aber nicht – dass die Daten auch nach Ablehnung weiterhin gesammelt werden. Vermutlich will man sich einfach nur absichern, falls diese gigantische Datensammlung eines Tages ins Fadenkreuz gerät. Es mag seinen Grund haben, dass das im EU-Raum bisher noch nicht aufgetaucht ist, man will ja keine schlafenden Hunde wecken… (DSGVO)

Werden jetzt noch mehr Daten gesammelt?
Ich halte es durchaus für möglich, dass man die Datensammlung nach diesem Dialog erweitert. Zwar werden seit jeher die Navigationsdaten aufgezeichnet und ausgewertet, aber eventuell überspringt man nun intern eine Grenze und möchte sich absichern. Weil es überhaupt nicht transparent ist, lässt sich das nicht sagen. Google wäre gut beraten, zumindest die Support-Seite etwas auszubauen und aufzulisten, um welche Daten es geht.

Sagt gerne Bescheid, wenn ihr diese Meldung auf Deutsch sehen solltet.

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