Wer ist John Smith? Googles Shopping-Bot hinterlässt in den Onlineshops volle Warenkörbe – das steckt dahinter

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Google hat sich im Bereich des Onlineshoppings gerade erst neu aufgestellt und bietet allen Händlern eine reichweitenstarke Plattform, um neue Kunden zu gewinnen. In den letzten Monaten gab es allerdings einige Diskussionen um rätselhafte Vorgänge in den Onlineshops, die nun von Google aufgeklärt worden sind. Es stand eine zentrale Frage im Raum: Wer ist John Smith?


Wenn es ein Unternehmen gibt, das alle möglichen Probleme und Herausforderungen mit Algorithmen meistern und Vorgänge automatisieren möchte, dann ist es Google. Das gilt mit der Websuche natürlich auch für den wohl weltweit am meisten im Web surfenden Bot überhaupt – den GoogleBot. Dessen Ableger sind auch für viele weitere Angebote unterwegs, darunter die Shopping-Suchmaschine für das sogenannte Merchant Center.

googlebot robots

Viele Onlineshops tracken ihre Besucher sehr genau und haben exakte Daten darüber, wer welche Produkte angesehen hat, welche Produkte gerne im Verbund gekauft werden, welche im Einkaufswagen landen und welche vielleicht auch weiter für andere herausfliegen. Wie man dieses System perfektioniert, sieht man seit vielen Jahren bei Amazon und die starken Empfehlungen waren mit Sicherheit einer der Gründe, warum der simple Onlineshop zu einem solchen Giganten aufsteigen konnte.

Vielen Onlineshop-Betreibern ist in den vergangenen Monaten aufgefallen, dass ein Nutzer namens John Smith immer wieder volle Einkaufswägen hinterlässt, aber nicht zur Kasse geht – und das in vielen Tausend Fällen. John Smith legt mehrere Produkte aller Preisklassen und Kategorien in den Einkaufskorb, checkt aber niemals aus. Typisches Verhalten eines Kunden, der an Produkten interessiert und dann doch nicht kauft. Diese Kunden werden meist besonders genau analysiert, um herauszufinden, warum sie nicht gekauft haben.

Ein John Smith, der teilweise mehrfach täglich die Einkaufswagen füllt und dann wieder verschwindet, ist dabei natürlich nicht unbedingt hilfreich. Und wie sich nun herausgestellt, steckt ein GoogleBot hinter diesem Platzhalternamen, der hierzulande etwa mit Max Mustermann gleichzusetzen wäre.

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Google hat nach zahlreichen Diskussionen unter Onlineshopbetreibern bestätigt, dass es sich dabei um einen Bot handelt, der Produkte in den Einkaufswagen legt und bis zum letzten Schritt vor den Checkout geht. Das hat den Zweck, die von den Onlinehändlern hinterlegten Preise zu überprüfen. Dabei will man herausfinden, ob manche sehr günstige Preisangaben machen und am Ende irgendwelche Gebühren draufschlagen oder andere Preise angeben. Ein normaler Vorgang, der im Fall von Google aber wieder riesige Auswirkungen hatte.

Die Betreiber hätten übrigens gar nicht so überrascht sein und rätseln müssen, denn laut Google stimmen sie mit der Vereinbarung zur Nutzung des Google Merchant Center diesen virtuellen Testeinkäufen zu. Da zeigt sich mal wieder, dass kaum jemand die langen AGBs liegt, selbst wenn es sich um wichtige Geschäftsbeziehungen handelt. Nun können sie allerdings entsprechend reagieren und diesen Namen aus ihren Statistiken tilgen. Hoffentlich kein Nachteil für die Tausenden echten John Smith’s 😉

Ich habe keine große Ahnung vom Betrieb eines Onlineshops, könnte mir aber vorstellen, dass Googles Verhalten zumindest problematisch sein kann. Viele Onlineshops reservieren die in den Einkaufswagen gelegten Artikel für einige Zeit, sodass andere Nutzer sie nicht kaufen können. Gerade bei Produkten mit sehr geringem Bestand könnte es dann natürlich dazu führen, dass diese einige Zeit gar nicht verfügbar sind.

UPDATE:
In Deutschland heißt der GoogleBot übrigens Max Müller.

[Wall Street Journal]




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comment 1 Kommentare zum Thema "Wer ist John Smith? Googles Shopping-Bot hinterlässt in den Onlineshops volle Warenkörbe – das steckt dahinter"

  • „Viele Onlineshops reservieren die in den Einkaufswagen gelegten Artikel für einige Zeit, sodass andere Nutzer sie nicht kaufen können.“

    Bei welchen Händlern und Shopsystemen soll das sein? Ich kenne keinen Händler der das so umgesetzt hat…

Kommentare sind geschlossen.