Google Maps: Hakenkreuz auf den Satellitenfotos sorgt für Aufregung – deutsches Unternehmen musste klagen

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Bei Google Maps gibt es durch die gewaltige Bilderflut an Satellitenaufnahmen und Streetview-Panoramen immer etwas zu entdecken – und manchmal sorgt es auch für Ärger. Derzeit geht ein recht brisanter Fall durch die Medien, der knapp in einem Verfahren geendet hätte: Auf dem Dach eines deutschen Unternehmens war ein Hakenkreuz zu finden, bei dem sich Google weigerte, dieses aus den Satellitenaufnahmen zu entfernen.


Weil Google Maps die gesamte Welt mit Kartendaten, Satellitenbildern und Streetview-Aufnahmen abdeckt, müssen diese ständig aktualisiert werden – ein dauerhafter Prozess, der niemals ändern wird. Die Satellitenfotos werden von Google in nicht bekannten unregelmäßigen Abständen aktualisiert, möglicherweise ist das je nach Region oder Veränderung sehr unterschiedlich. Häufig bekommt man als Nutzer Fotos zu sehen, die höchstens zwei Jahre alt sind (Ausnahmen bestätigen die Regel).

google maps logo new

Das dürfte eine große Überraschung gewesen sein – im negativen Sinne. Ein deutsches Unternehmen erfuhr, dass auf dem Dach des eigenen Gebäudes ein großes weißes Hakenkreuz zu sehen war. Wie es dorthin gekommen ist und wie lange es bereits auf das Dach gepinselt war, ist nicht bekannt. Aus nachvollziehbaren Gründen war das Unternehmen darüber nicht ganz so erfreut und hat das Symbol vom Dach entfernen lassen. Problem gelöst. Wenn es da nicht Google Maps gäbe.

Auf den Satellitenfotos von Google Maps war das Hakenkreuz natürlich weiterhin zu sehen, mit der Aussicht, dass es dort vielleicht noch jahrelang zu finden gewesen wäre. Also wandte man sich im Sommer 2019 an Google, mit der Bitte, das Symbol von den Satellitenbildern zu entfernen. Doch Google reagierte nicht, ließ Anfragen unbeantwortet und zeigte sich auch von einer Unterlassungsaufforderung gänzlich unbeeindruckt. Also hatte man vor wenigen Tagen Klage eingereicht.

Die Klage sowie die Medienberichte dürfte Google dann zum Umdenken bewegt haben, denn seit Anfang der Woche ist das Symbol vom Dach verschwunden. Die Verfahrenskosten, der Aufwand und die negative Presse hätten wohl in keinem Verhältnis mehr zum Aufwand von zwei Sekunden gestanden, das Bild auf diesen paar Pixeln einfach zu bearbeiten. Eigentlich ein völlig normaler Vorgang bei sensiblen Einrichtungen.

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google maps hakenkreuz auf dem dach

Auf obigem Bild seht ihr, bzw. seht ihr nicht, wie die Aufnahme heute aussieht. Mit bloßem Auge ist kaum zu erkennen, wo sich das Symbol befunden hätte – wenn man es nicht wüsste. Ihr seht es als weißen Punkt auf dem Dach des mittigen Gebäudes. Gut möglich, dass Google die Zoomstufe heruntergeschaltet hat, denn zumindest in der von mir abrufbaren maximalen Auflösung hätte man das Symbol wohl ohnehin kaum erkennen können. Im Web findet ihr aber auch Aufnahmen vom fraglichen Kunstwerk, die zeigen, dass das Symbol schon sehr sehr groß gewesen ist.

Das Unternehmen argumentierte damit, dass das Hakenkreuz auf dem Dach zu Problemen bei neuen Geschäftsbeziehungen führen könnte. Denn viele Geschäftspartner verwenden Google Maps und das Symbol ist somit eines der ersten Dinge, die sie zu sehen bekommen. Meiner Meinung ist das ein nachvollziehbarer Gedankengang und es ist kaum verständlich, warum die Situation bei Google immer erst eskalieren muss, bevor sich etwas tut. Man denke nur an den bayrischen Wirt im vergangenen Jahr oder die feststeckenden Autofahrer in Sardinien.

Bleibt zu hoffen, dass das Symbol nicht bei der nächsten Aktualisierung der Bildaufnahmen, die ja manchmal schon etwas betagter sind, wieder auftauchen wird.

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[NDR]




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