Google Maps: Navigation führte ins Chaos – über 150 Autofahrer blieben auf Kiesweg-Route stecken (Galerie)

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Millionen Autofahrer verlassen sich täglich auf die Google Maps Navigation bzw. die vorhergehende Routenplanung und hoffen, dass sie dadurch am schnellsten und sichersten Weg zum Ziel kommen. Aber natürlich kann auch Google Maps mal daneben liegen bzw. über falsche Daten verfügen, die die Autofahrer in nicht zu befahrendes Gelände führt. In Italien ist aufgrund solcher Daten im vergangenen Jahr eine Situation so sehr eskaliert, dass die gesamte Gemeinde vor der Nutzung der Google Maps Navigation warnt.


Google Maps hat eine sehr starke Abdeckung und verfügt in fast allen bewohnten Regionen dieser Welt über detaillierte Straßenkarten, die die Grundlage für die Routenplanung und die anschließende Navigation bilden. Weil sich die Welt aber ständig ändert und auch öffentliche Karten nicht immer alle aktuellen Details enthalten, kann auch Google Maps temporär über falsche Daten verfügen, die die Autofahrer oder vielleicht auch Fahrradfahrer und Fußgänger verwirren.

google maps navigation chaos

Wir hatten kürzlich darüber berichtet, dass knapp Hundert Autofahrer in den USA im schlammigen Feldweg steckengeblieben sind und nicht mehr umkehren konnten, aber auch in Italien gab es im vergangenen Jahr einen ähnlichen Fall: In einer kleinen Gemeinde auf Sardinien gab es bis in das vergangene Jahr 144 dokumentierte Fälle, in denen Autofahrer oder Wanderer geborgen werden mussten, weil sie sich zu sehr auf das Navi verlassen haben. Google Maps hatte sie über Sand- und Kieswege geschickt, die nicht für Fahrzeuge geeignet sind und diese daraufhin weder Vor noch Zurück kamen. Schaut euch einfach die unten eingebundenen Bilder an.

In welchem Zeitraum es zu diesen 144 Bergungen gekommen ist, wird leider nicht angegeben, aber es dürfte doch sehr häufig vorkommen, dass selbst Geländewagen mit Vierradantrieb von der Feuerwehr geborgen werden müssen. Zuletzt, nach Datum des Berichtes, war es ein Porsche, der das Fass wohl zum Überlaufen gebracht haben soll und die Medien-Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Doch was für die Autofahrer und die Gemeinde teuer und ärgerlich ist, ist für die Wanderer und Fußgänger zum Teil auch lebensgefährlich – also musste die Gemeinde reagieren.

Weil das Problem offenbar nur bei Google Maps und nicht bei anderen Navigationsplattformen bestand, wurde direkt vor der Einfahrt zu diesen Wegen explizit davor gewarnt, der Navigation zu vertrauen. Dazu wurde ein Warnschild aufgestellt, das sogar das Google Maps-Logo enthielt.

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google maps sandweg

google maps verbotsschild

no google maps




Statement der Gemeinde

Zu viele Autos bleiben auf ungeeigneten Wegen stecken – manchmal selbst Offroad-Jeeps. Alles nur, weil sie Google Maps folgen und diese Anweisungen auf unseren Straße in die Irre führen.

Die Gemeinde und der Bürgermeister reagieren aber nicht nur mit Hinweisschildern, sondern hatten auch Google in der Vergangenheit kontaktiert und um eine Anpassung der vorgeschlagenen Routenführung gebeten. Dabei stieß man zwar auf offene Ohren, dürfte aber höchstens ein kleines Räderwerk in Gang gebracht haben, das lange nicht zum Ziel führte. Google möchte sich nämlich nicht mit konkreten Fällen beschäftigen, sondern ist stets mit dem Großen und Ganzen beschäftigt, solche Problem ganz Allgemein zu bekämpfen. Ein wichtiger Schritt, aber eine Sperre der Straße in der Routenplanung als temporäre erste Maßnahme wäre sicher kein Problem gewesen.

Googles Statement

Wir sind uns des Problems in Sardinien bewusst. Wir untersuchen gerade wie wir Fahrer besser vor unwegsamem Gelände warnen können.

Interessant ist, dass sich Google mit solchen Themen immer wieder sehr schwer tut und nicht zu den scheinbar einfachsten Lösungen kommt: Seit dem vergangenen Jahr haben viele Nutzer weltweit die Möglichkeit, temporäre Verkehrsstörungen zu melden, vor denen dann alle Nutzer gewarnt werden. Eine echte und dauerhafte Gefahr, die längst bekannt ist, lässt sich hingegen nicht auf einfachem Wege aus der Kartenplattform befördern. Das muss man manchmal nicht verstehen und ist wohl mit den langsamen Räderwerken in großen Konzernen zu erklären.


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[Yahoo! News]




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