Google & Huawei: Bloatware statt Google? So könnte Huawei den Verlust der Android-Apps überleben (Bericht)

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Rund um Google und Huawei gibt es in den vergangenen Tagen große Verwirrungen. Hinter vorgehaltener Hand wird immer wieder von einem endgültigen Google-Abschied gesprochen, offiziell möchte man dies aber nicht bestätigen. Jetzt soll es erneut „geheime“ Informationen an Medienvertreter gegeben haben, aus denen hervorgeht, wie der Smartphone-Hersteller in Zukunft ohne Google auskommen und die Nutzer begeistern will.


Ein endgültiger Google-Abschied ist für Huawei meiner Meinung nach unausweichlich, aber offiziell hält man weiterhin daran fest, dass nichts entschieden ist vor allem von Äußeren Umständen abhängig ist. Dazu hat Huawei folgendes Statement herausgegeben, das im Grunde nichts aussagt: Ein offenes Android-System sowie Ökosystem ist nach wie vor die erste Wahl von HUAWEI. Wird uns die Nutzung davon allerdings verwehrt, sind wir in der Lage ein eigenes Betriebs- und Ökosystem zu entwickeln.

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Auf einem hinter verschlossenen Türen abgehaltenen Medien-Event (ist das nicht ein Widerspruch…?) in Osteuropa soll Huawei nun verkündet haben, wie man in Zukunft ohne Google auskommen und den Verlust vieler Dienste kaschieren möchte. Weil schon in den kommenden Wochen und Monaten zahlreiche neue Huawei-Smartphones ohne Google-Dienste auf den Markt kommen, ist das mit einer Ankündigung statt einem theoretischen Vorhaben gleichzusetzen.

Huawei plant, die 70 beliebtesten Android-Apps auf den Smartphones vorzuinstallieren, sofern die äußeren Umstände das zulassen. Wenn Apps die Google Play Services voraussetzen, was nicht wenige sind, können sie natürlich nicht vorinstalliert werden. Außerdem dürften wohl auch Apps mit starken US-Verbindungen nicht zum Zuge kommen – wobei insbesondere hinter den für die Masse unverzichtbaren Facebook-Apps ein großes Fragezeichen steht. Dazu zählen neben Facebook bekanntlich auch WhatsApp und Instagram.

Die Liste der 70 populärsten Apps soll je nach Region unterschiedlich ausfallen, sodass alle Nutzer die Apps vorfinden werden, die sie kennen und womöglich auch unbedingt nutzen wollen. Ob Google damit wirklich ersetzt werden kann, sei dann aber mal dahingestellt.



Die Information ist nicht offiziell, aber man kann davon ausgehen, dass etwas an der Meldung dran ist. Fraglich ist natürlich, wie viele Apps noch übrig bleiben, wenn man alle Apps aus den Häusern Google, Facebook und eventuell auch Microsoft abzieht. Huawei startet zwar in nächster Zeit viele eigene Apps – bekannt geworden ist in den letzten Tagen vor allem ein neuer Kartendienst in Kooperation mit TomTom – aber die Entwicklungsarbeit vieler Jahre der Konkurrenz kann man natürlich nicht so ohne Weiteres aufholen.

Fraglich ist für mich auch, ob die Nutzer wirklich 70 Apps vorinstalliert (!) haben wollen. Selbst wenn es mehr oder weniger beliebte Apps sind, ist das nichts anderes als Bloatware. Einfacher wäre es natürlich, diese Apps einfach in die Huawei App Gallery aufzunehmen und den Nutzern dort zum Download anzubieten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man das bis zur letzten Minute noch überdenken und vielleicht auch andere Lösungen finden wird.

Wir dürfen sehr gespannt sein, wie es mit Huawei in diesem Jahr weitergeht. Das Unternehmen wird erst einmal weiterhin neue Smartphones vorstellen und auf den Markt bringen, so als wenn nichts passiert wäre. Wie erfolgreich diese dann sein werden, wird sehr spannend werden. Vielleicht gelingt es Huawei, ein drittes Ökosystem neben zu Google etablieren, vielleicht wird man aber auch daran scheitern und sich aus vielen Märkten zurückziehen. Alles ist offen. Habe ich schon gesagt, dass es spannend wird?

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[WinFuture]




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comment 1 Kommentare zum Thema "Google & Huawei: Bloatware statt Google? So könnte Huawei den Verlust der Android-Apps überleben (Bericht)"

  • Für mich sind die Banking-Apps ausschlaggebend – da man um die ja (leider) nicht mehr rum kommt (ach was war SMS-Tan schön)…
    So sehr ich mir ein Android ohne Google wünsche – aber ohne das gehts nicht…

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