Google Websuche: Google reagiert auf Kritik und zieht die Favicons zurück – ignoriert das eigentliche Problem

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Google hat vor wenigen Tagen das neue Design der Desktop-Suchergebnisse ausgerollt und wollte der Websuche damit eigentlich einen deutlich moderneren Look geben – das ging allerdings nach hinten los. Durch die neue Optik sehen sich Suchergebnisse und Werbeanzeigen zum Verwechseln ähnlich, was für sehr viel Kritik gesorgt hat. Nun zieht Google die Notbremse, hat die Favicons wieder entfernt und kündigt neue Tests an.


Die Google Websuche ist aus finanzieller Sicht seit der Gründung des Unternehmens bis heute das wichtigste Produkt des gesamten Konzerns. Man kann eigentlich nur den Hut davor ziehen, dass es den Designern und Entwicklern seit über 20 Jahren gelingt, die Oberfläche immer wieder anzupassen und zu optimieren, um mit ein wenig mit der Zeit zu gehen. Die letzte Optimierung ist allerdings über das Ziel hinausgeschossen.

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Vor wenigen Tagen hat Google die Oberfläche der Desktop-Websuche angepasst und sich dabei stark am mobilen Design orientiert, das schon seit längerer Zeit auf die Darstellung von Favicons vor jedem Suchergebnis setzt. Das war die deutlich sichtbarste Änderung, aber es gab auch weitere Anpassungen, die für sehr viel mehr Kritik gesorgt haben: Werbeanzeigen sehen nun aus wie Suchergebnisse und lassen sich auf den ersten Blick nicht mehr voneinander unterscheiden. Dennoch konzentriert sich Google nun erst einmal auf die Favicons.

In einem Tweet wurde nun mitgeteilt, dass die Favicons standardmäßig wieder entfernt werden, was bei den meisten Nutzern schon umgesetzt sein dürfte. Sie sollen aber nicht dauerhaft verschwinden, sondern werden im Laufe der nächsten Wochen immer wieder auftauchen, möglicherweise auch an anderer Stelle. Durch eine Reihe von Experimenten mit stets einer Handvoll Nutzern möchte man die perfekte Variante finden.



Laut dem Statement haben sich viele Webmaster gewünscht, dass ihr Brand bzw. Logo deutlicher in der Websuche sichtbar wird, um die Wiedererkennung zu steigern. Das mag für große Marken sehr sinnvoll sein und dürfte bei vielen Produkten und Apps funktionieren – in der Websuche aber wohl eher nicht. Die Nutzer waren wenig begeistert und Google dürfte sehr viel negatives Feedback erhalten haben. Dass eine Änderung rückgängig gemacht wird, ist nichts Neues bei Google, in der Websuche aber dennoch ein kleines Novum. Immerhin sprechen wir, wie bereits gesagt, vom wichtigsten Produkt des gesamten Unternehmens.

Ich persönlich finde die Favicons selbst schrecklich und könnte auch in der mobilen Websuche sehr gut darauf verzichten, denke aber nicht, dass sie das eigentliche Problem sind. Die eigentliche Kritik liegt darin, dass die Suchergebnisse und Werbeanzeigen viel zu ähnlich sind, was natürlich nicht rein zufällig passiert ist. Durch die entfernten Favicons wird das ein klein wenig besser, aber die grundlegende Problematik scheint Google nicht zu verstehen bzw. nicht verstehen zu wollen.

Wir dürfen gespannt sein, welche Varianten in den kommenden Wochen getestet werden. Solltet ihr gravierende Unterschiede bemerken, schickt uns gerne Screenshots. Es ist nur schwer vorstellbar, an welche Stelle die Favicons nun platziert werden sollen, ohne dass das Design zu sehr zerklüftet aussehen wird. Dazu kommt eben die Tatsache der Annäherung an die Werbeanzeigen, die Google über viele Jahre erarbeitet hat und mit Sicherheit nicht so einfach aufgeben wird. Beste Lösung wird es wohl sein, auf die Icons zu verzichten.

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