Hey Google, mach bitte das Licht an! Danke! Google will die Assistant-Nutzer zu mehr Höflichkeit erziehen

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Die smarten Sprachassistenten wie der Google Assistant, Siri oder auch Amazons Alexa ziehen immer mehr in den Alltag vieler Menschen ein und übernehmen ständig mehr Aufgaben. Doch trotz aller Vielfalt handelt es sich dabei einfach nur um dumme und gefühllose Algorithmen. Dennoch möchte Google nun erreichen, dass die Nutzer nett zu dem Assistant sind und Bitte und Danke sagen. Was merkwürdig klingt, dürfte doch einen tieferen Sinn haben.


Zuerst standen Sprachassistenten nur auf dem Smartphone zur Verfügung, doch nachdem das Thema Smart Home immer mehr an Bedeutung gewinnt, zeichnet sich ab, dass dieses nicht über ein Tablet oder eine spezielle Konsole bedient wird, sondern vor allem per Sprache. Als Stimme zu diesen Assistenten fungieren die bekannten Namen Alexa, Siri, Cortana und Assistant. Dass sie, bis auf den Google Assistant alle Namen tragen, hat einen Grund. Und diesen möchte ausgerechnet Google weiter verstärken.

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Google hat für das nächste große Assistant-Update angekündigt, dass nette Menschen, die auch mal „Bitte“ und „Danke“ sagen, vom Assistenten ebenfalls netter behandelt werden. Das ändert nichts am Funktionsumfang, soll die Menschen aber dazu erziehen, die Assistenten noch tiefer in den Alltag zu integrieren. Und dass die Assistenten und deren Funktionalität per Sprache bedient werden, macht dabei einen sehr großen Unterschied.

Niemand würde auf die Idee kommen, dem Lichtschalter für das erfolgreiche Beleuchten des Wohnzimmers zu danken – die smarten Assistenten tun aber ganz grob gesagt eigentlich nichts anderes. Da sie immer mehr Aufgaben übernehmen, besteht aber die Gefahr, dass der Befehlston für viele Menschen selbstverständlich wird. Mitbewohner werden meist ebenfalls höflich darum gebeten, das Licht einzuschalten, während es dem Assistentn nur aufgetragen wird. Doch wer den Assistant 10x am Tag diesen Befehl gibt, wird wohl irgendwann auch beim Mitbewohner die Höflichkeit fallen lassen.

Aus diesem Grund ist es schon sinnvoll, dass der Google Assistant nun etwas mehr freundlichkeit erwartet. Auch Apple geht diesen Weg und ist dafür bekannt, dass Siri manchmal etwas zickig sein kann. Das ist aber keine falsche Menschlichkeit, sondern einfach eine Art von Erziehung des Nutzers.



Schon vor einigen Monaten wurde angekündigt, dass der Google Assistant eine Persönlichkeit bekommen soll und sich somit von der dummen Maschine zum unsichtbaren aber stets verfügbaren Mitbewohner wandelt. Dass ausgerechnet der Assistant dann noch immer keinen Namen hat, passt dabei nicht wirklich ins Bild. Allein ein Name, der schon etwas Menschlichkeit mitbringt, könnte dabei helfen, die Beziehung zwischen dem Nutzer und den Algorithmen zu verbessern.

Google wird diese Strategie sicherlich fortsetzen und mit den beiden magischen Höflichkeitsfloskeln nur den Anfang gemacht haben. Es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis die Gefühlslage des Menschen auch auf den Assistenten übergeht. Als Beispiel wäre vielleicht Google Duplex sehr gut geeignet, das für den Nutzer Telefongespräche führt. Gut möglich, dass der Assistant in ferner Zukunft seinen Tonfall so wählt, wie es der Mensch selbst auch tun würde.

Gleichzeitig könnte eine emotional stärkere Verbindung zum Assistenten dafür sorgen, dass die Nutzer diesen noch häufiger verwenden und als helfenden Freund statt als Suchmaschine mit Zugang zur Schaltzentrale zu sehen. Das Ganze passiert unterbewusst, ist aber in seiner Wirkung nicht zu unterschätzen. Wir dürfen also gespannt sein, was sich Googles Psychologen und Entwickler als Nächstes einfallen lassen werden 🙂

Dass das gut funktioniert, hat sich schon vor etwa einem Jahr gezeigt, denn ein Großteil unserer Leser sagt schon jetzt Bitte und Danke zu den Assistenten.

Siehe auch
» Neue Funktionen für den Google Assistant: Bitte & Danke, Wunschlisten, Smart Display-Karaoke und mehr
» Viele Neuerungen beim Google Assistant: Mehr Stimmen, natürliche Konversationen, Bitte & Danke & vieles mehr
» Interessante Einblicke: Der Google Assistant bekommt eine ganz eigene Persönlichkeit – eine Gratwanderung




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