Das Ende von iGoogle: Fakten, Alternativen & Online-Petition

igoogle 

Schon wenige Stunden nach Googles Ankündigung iGoogle einzustellen schlägt diese Entscheidung hohe Wellen im Web, bei twitter und auch in unseren Kommentaren. Der Unmut der vielen User ist natürlich zu verstehen, wir möchten aber auch einmal die Hintergründe der Einstellung beleuchten. Außerdem starten wir eine Petition gegen die Einstellung von iGoogle!


Man muss zugeben, wirklich überraschend kam die Einstellung von Googles personalisierter Startseite nicht. Die letzten Updates sind, von kleinen Design-Anpassungen abgesehen, über 2 Jahre her – der Dienst bei Google quasi vergessen. Auch die damalige prominente Verlinkung auf der Google-Startseite ist schon längst verschwunden. Viele neue User kennen die Seite wahrscheinlich garnicht.

Die Fakten
Google wird iGoogle erst im November 2013 einstellen. Also erst in 16 Monaten. Bis dahin hat jeder User Zeit sich nach Alternativen umzusehen und die eigenen Daten zu exportieren. Google gibt als Grund unter anderem an, dass sich iGoogle selbst überlebt hat und heute einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Die Funktionalität von iGoogle wird heute für viele User von Apps für Android und Chrome übernommen – meint Google.

Natürlich gibt es jede Menge Apps, nicht zuletzt der Google Reader, die Feeds aus dem Web sammeln und übersichtlich darstellen können. Aber keine kann daneben den Wetterbericht, Mini-Spiele, euren Posteingang oder weitere Informationen darstellen. Das kann nur mit Gadgets realisiert werden – und da helfen auch die besten Android-Widgets, von denen sowieso nur 2-8 auf einen Homescreen passen, nichts.

Vor einigen Jahren war iGoogle gar einmal als DIE Zentrale von Google gedacht und sogar als Social Network angedacht. Allerdings hat sich, wie nun bekannt ist, alles in eine ganz andere Richtung entwickelt. Vor 4 Jahren haben 20% (!) aller User iGoogle genutzt und hatte beeindruckende Marktanteile.

Hoffnung?
Eventuell wird Google innerhalb der nächsten 16 Monate Google+ oder Google Chrome um Funktionalitäten erweitern mit denen sich ein iGoogle halbwegs nachbauen lässt. Allerdings hätte man den Usern diese Hoffnung schon jetzt bei der Einstellungs-Ankündigung gelassen – es wurde aber mit keinem Wort erwähnt. Es wurde zwar nicht ausgesprochen, aber sehr wahrscheinlich hält man Gadgets bei Google für „tot“ und wird diese in keinen anderen Services mehr unterstützen.


Alternativen
Die wohl bekannteste Alternative dürfte das früher populäre Netvibes.com sein, welches quasi die gleiche Funktionalität bietet und jede Menge Widgets bereit hält. Die komplette iGoogle-Seite kann also ohne Probleme innerhalb von Netvibes nachgebaut werden – inklusive der Unterstützung von mehreren Tabs.

Auch Old Brother Yahoo! bietet bis heute unter dem Stichwort My Yahoo! eine personalisierter Startseite an. Allerdings ist diese nur für die Anzeige von News-Feeds und dem Wetterbericht konzipiert und hat bei weitem nicht den Funktionsumfang eine iGoogle. Außerdem muss man damit leben sich auf dieser Seite um mindestens 15 Jahre Web-Geschichte zurück versetzt zu fühlen – sowohl von der Bedienung als auch vom Design.

Was wir tun können:
„Wir“ haben also 16 Monate Zeit Google vielleicht doch davon zu überzeugen iGoogle nicht einzustellen. Immerhin bindet es so gut wie keine Man-Power. iGoogle wurde seit langer Zeit nicht weiter entwickelt und die User lieben es dennoch und möchten evt. auch garkeine neuen Funktionen. Effektiv profitiert Google von dieser Einstellung also nicht – also lasst es doch online!


Die einzige Möglichkeit die wir nun haben ist, die Nutzungszahlen von iGoogle wieder in die Höhe zu treiben:

iGoogle als Startseite
Setzt iGoogle bei euch als Startseite im Browser ein und empfehlt es euren Freunden, Bekannten und News-süchtigen Personen. Das dürfte die Zugriffsstatistiken in Mountain View ordentlich in dei Höhe treiben.

iGoogle füllen
Füllt eure iGoogle-Seiten. Werdet aktiver auf dieser Startseite. Erstellt neue Tabs und füllt diese mit Gadgets. Dies wird die Nutzungszahlen einzelner Gadgets in die Höhe treiben – und damit auch den Gesamt-Nutzungsgrad aller Gadgets.

Unterschreibt die Petition!
Und zusätzlich habe ich eine Petition gestartet mit der ich Google zeigen möchte, wie viele Fans iGoogle noch hat. Teilt diese Petition mit allen interessierten und sammelt Unterschriften. Wir werden diese dann an Google weiterleiten.

» Die Petition: Stellt iGoogle nicht ein!
» Info-Seite: Was geschieht mit iGoogle?
» Artikel der letzten Jahre über die Entwicklung von iGoogle




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comment 34 Kommentare zum Thema "Das Ende von iGoogle: Fakten, Alternativen & Online-Petition"

  • Hier zu schreiben, dass iGoogle keine Ma-Power benötigt, da es ja scheinbar sowieso nicht weiterentwickelt wird, zeigt die unendliche Naiivität und Unwissendheit des Autors. Vermutlich hat dieser nie ein Studium der WiWi absolviert?
    IGoogle verschlingt im Monat vermutlich mehr Kosten als dieser Blog seit bestehen jemals eingenommen hat.

    • Könntest du als Student der Wirtschafts-Wissenschaft diese Kosten, welche die reine Man-Power betreffen, bitte mal aufführen? iGoogle wird seit vielen Monaten nicht mehr administriert.

    • Auf der einen Seite hast Du mit Sicherheit Betriebskosten. Letztendlich ist es ein Anwendung die Du hosten musst. Sie beansprucht Serverkapazitäten. Klar, wahrscheinlich primär Gemeinkosten die entstehen, aber dennoch entstehende Kosten. Was ist mit Supportaufwand? Auch wenn es offiziell kein Support mehr gibt von Google, dennoch schreiben vermutlich viele Leute täglich Supportanfragen an Google zu irgendwelche iGoogle Themen. Auch wenn diese alle nur mit „Wir machen kein Support mehr“ beantwortet werden würden, entstehen trotzdem Personalkosten. Und neben den ganzen Kosten und MA-Power Argumenten muss man auch ein wichtiges Argument im Auge behalten. Google hat mittlerweile so viele Produkte/Services, wenn da nicht ab und zu mal aufgeräumt wird und der Konzernstrategie angepasst wird kann das intern alles ganz schnell strubbelig werden.

    • Vermutlich hat dieser nie ein Studium der WiWi absolviert?

      Nein, vermutlich weiß er auch ohne Schleimscheißerei was mit seinem Leben anzufangen…

      Dass du derartige Offensichtlichkeiten mit deinem Studium begründen musst, sagt viel über dich aus.

  • Meine Vermutung ist, dass Google mit der Schließung dieses Services eine Strategie verfolgt.
    Google+ steht im Mittelpunkt und ist das um und auf von personalisierten Content in der Google Welt. Daher wird Google höchstwahrscheinlich innerhalb von Google+ einen ähnlichen Service anbieten.

    • Das sehe ich auch so, wenn Google (fast) alle iGoogle-Nutzer zum umziehen auf Google+ bewegen kann, sind auf einem Schlag ein paar Millionen aktive Nutzer mehr vorhanden, die sonst nur sporadisch mal bei Google+ vorbeischauen.
      Wer auf iGoogle ist, ist nicht in Google+. Einfache Rechnung.
      Geniale Strategie.
      Und die Kontent-Ersteller von iGoogle haben genug Zeit ihre „Apps“ umzubauen.

    • Nur leider hat hier Google einen Rechenfehler gemacht:

      Google hat das Ende von iGoogle bereits angekündigt ohne aber Benutzern aufzuzeigen oder überhaupt anzkündigen dass eine ähnliche Funktionalität in G+ integriert wird. Die momentan Ankündigung liest sich als „Ersatzlos gestrichen“. Zwar erst in 16 Monaten, aber die Benutzer werden sich jetzt schon nach einer alternative umschauen. Wer da bei netvibes landet wird schnell feststellen, dass dieses fast die gleiche funktionalität bietet wie iGoogle, vll sogar etwas schöner oder komofortabler. Hier wird Google als deutlich an potentiellen Benutzern verlieren.

    • Ich persönlich habe iGoogle vor einigen Jahren mal ausprobiert und schnell festgestellt, dass ich einfach von der Menge an Informationen erschlagen werde und habe deshalb iGoogle nie wirklich verwendet.

      Mich würde ja interessieren, welche Widgets habt ihr da eig. verwendet? News? Email? Game ala Sodoku-Widget? 😛

    • „ein paar Millionen…“
      Laut Media Trend waren es im Monat Sep.2012 gerade mal ca. 900.000 Total Unique Visitors auf iGoogle in Deutschland.

  • Für mich ist iGoogle der einzige Grund, ständig bei Google eingeloggt zu sein. Ich werde es zwar vermissen, aber zumindest kriegt Google dann weniger Daten von mir.

  • Halb so wild. Ich nutze iGoogle zwar seit Jahren, aber die beiden Chrome Widgets für den Google Calender und Mail haben es für mich in den letzten Wochen echt unnötig gemacht. Einzig den Reader begehe ich noch über iGoogle.

    War ne feine Nutzungszeit, als es noch weniger Alternativen gab, aber wegen seinem Ende brech ich mir jetzt keinen ab.

    • Für jemanden der Google Chrome verwendet ist das zugegeben halb so wild. Leider gibt es genug Leute die eben nicht google chrome verwenden oder verwenden möchten. Ich benutze seit Jahren Opera und habe diesen über die Jahre einfach an meine Bedürfnisse angepasst. Was mir hier an iGoogle gefallen hat war die Tatsache, dass ich diese Seite in jedem x-beliebigen Browser öffnen konnte und so Zugriff auf diese hatte. Auch wenn ich z.B. an meinem Arbeitsplatz an IE oder FF gebunden bin. Das fällt leider mit den Google Chrome Apps weg 🙁

    • Genau das ist das Problem!!! Ich hatte auf JEDEM PC meine gewohnte individuelle Seite mit meinen Kalendern, meinen Links, etc. Aber so – viele verwenden ja keinen Chrome, auf dem ich mich dann anmelden könnte…. Außerdem kann ich auf meinen mobilen Android-Geräten auch nicht den neuesten Android 4.0 Chrome Browser installieren, den ich dann (vielleicht…?) mit dem PC-Browser synchronisieren könnte … MIST! 🙁

  • also ich hatte es mal eingerichtet, aber nie genutzt… das hat mir einfach zu lange gedauert 🙂
    und es stimmt, wetter etc. mache ich alles mit dem telefon

  • Neeeiiiiin!

    Das erste mal, dass ich von Tod eines Google-Dienstes betroffen bin, und dann wird mir direkt meine Startseite geklaut…

  • Netvibes ist leider keine Alternative. Wenn man z.B. auf der Arbeit hinter einem Proxy sitzt, den man auch nicht umgehen kann, werden die RSS-Feeds nicht aktualisiert. In den FAQs von Netvibes steht dazu als Hinweis nur „Wenden sie sich an den Administrator“ – Toll. Was der dann machen soll, steht freilich nirgends.

    Mit Proxy geht’s nicht und somit ist es zumindest für mich völlig nutzlos.

  • Meine Anwendungen: Telefonbuch, News,Gmail, Übersetzer,Wiki WährungsKurse, TV Spielfilm und News.
    Für mich ist das Layout vollkommen übersichtlich und ja auch einstellbar. GNews schau ich täglich. Ich kann nur hoffen das ich das bei G+ dann bekomme. Ansonsten werde ich auch noch kaum bei G angemeldet bleiben.

  • Gibt es den nur programmierende Internet-Nutzer? Vielleicht gibt es auch unglaublich viele Leute, wie mich, die sich mit Basic und dem C 64 und einem lahmen Modem ins PC-Zeitalter regelrecht reingekämpft haben,eher Anwender, die außer dem Wetter durchaus schöne und interessante Gadgets genutzt haben.( Auch die WM und die jetzt erst beginnende Olympiade werden durchaus noch bedient,so tot ist das Ding noch nicht,) ich nutze ebenfalls Opera und werde i-google vermissen,wie man es halt einfach nicht mag, wenn einem eine -in dem Fall auch eine persönlich gestaltete liebevolle Gewohnheit,wenn auch olle Kamelle- geklaut wird. Und zu den Kosten…Wem wollt Ihr denn ernsthaft erzählen,dass i-google Google in die Verlustzone treiben wird.Ich halte es da auch eher für ein bewusstes Drängen in die Chrome-Richtung.Ich werde dagegen wohl nichts ausrichten können,kenne allerdings noch recht viele Leute, die Ihre i-google Seite noch nutzen und pflegen und werde meine selstgehäkelte Seite vermissen…

  • Es gibt auch PC Blondies, die jetzt heimatlos sind. Ich konnte heute mein iGoogle nicht mehr aufrufen. Dabei ist noch gar nicht Nov 2013. Ich bin jetzt echt ratlos.

  • Tolle Petition. Nachdem man seinen Senf dazugegeben hat, soll man auch noch zahlen. 🙁
    Da scheint´s dann doch eher um die Kohle als den Erhalt von iGoogle zu gehen.

  • Den igoogle Dienst nutze ich schon von Anfang an. Ein sehr gutes Web basiertes Tool um interessante Informationen zu verschiedensten Themengebieten inkl. News, Mail übersichtlich auf eine Seite zu bringen. Das genialste ist jedoch für mich die interoperabilität mit allen Betriebssystemen und Browsern. Benutze privat Linux und Mac, in der Arbeit Windows. Zeigt mir mal eine von den „tollen“ Apps (mal abgesehen von neuen Sicherheitsproblemen) die auf all den Betriebssystemen und Browsern laufen bzw. Überhaupt verfügbar sind. Ich finde es sehr sehr Schade das es igoogle bald nicht mehr geben soll.
    Monokulturen im OS, Webbrouser, social networks sind schlecht fürs Web.

  • Ob iGoogle überladen ist oder nicht liegt doch ganz bei einem selbst, je nach dem welche und wie viele man von diesen Widgets läd. Aber genau diese Flexibilität machte für mich iGoogle aus. Natürlich habe ich auf iGoogle keine Linksammlung mehr gebraucht nach dem ich Chrome nutze, auch die Chat-Funktion ist bei mir immer ausgeblendet und meines Erachtens völlig überflüssig. Wenn man iGoogle lediglich auf die Reader-Widgets reduziert, kann man sich wirklich von sowohl regionalen, als auch globalen News, bis zum Fernsehprogramm für den Abend, sowas von übersichtlich anzeigen lassen, was meines Erachtens seines Gleichen sucht. Da kommt der Google-Reader nicht mit (der für mich auf jeden Fall vollkommen überladen ist).
    Anstelle von Google würde ich hingegen iGoogle sogar noch weiter ausbauen, z.B. für Handys. Platz für dezente Werbung, um den Dienst zu finanzieren, bietet diese Oberfläche alle male. Es wird so viel überflüssiger Schrott im Netz angeboten (durchaus auch von Google), da ist wirklich nicht zu verstehen, dass ein solch erfolgreiches und für meinen Geschmack gut gemachtes Angebot nichts mehr wert sein soll. Ich hoffe wirklich dass im Hintergrund tatsächlich an einer Alternative z.B. in Verbindung mit Google+ gearbeitet wird und es sich bei dieser vorgezogenen Aufkündigung von iGoogle, lediglich um einen kleinen Strategiefehler des Marketingmanagements handelte.

    Viele Grüße

    Rolf

  • Also Asche auf mein Haupt…ich habe ja nicht studiert oder so,sondern nutze ganz normal das Internet und den PC zum Spaß.

    Aber MIR hat die Start Seite I Google immer sehr gut gefallen.
    Die Dinge waren übersichtlich,offen und gut überschaubar.Die Designs und Gadgets haben meiner Seite Persönlichkeit und Individualität gegeben.
    Darauf lege ich Wert in allem was ich auch anfange.Wenn es auch bei Google nur Noch Google Chrome und irgendwelche App`s gibt, dann schwimmt Google leider nur noch mit der Masse mit.Ich habe irgendwie keine Lust erst alles umständlich zu öffnen,was vorher schön übersichtlich und geordnet daher gekommen ist.Wirklich schade echt

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